22. Kapitel

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"Ich glaub's einfach nicht...wieso glaubt mir niemand?"

Sanja befindet sich auf dem Flur, als sie eine helle Männerstimme hört.

Neugierig schaut sie sich um.

Nicht weit weg stehen Jüri und Donny. Donny sitzt gekrümmt auf einem Stuhl und Jüri lehnt mit verschränkten Beinen an der Fensterbank.

Sanja kommt langsam näher.

"Ich glaube dir doch." Jüri seufzt. "Wir müssen nur irgendwie beweisen, dass du es nicht..."

"Hey Jüri!" Sanja läuft auf ihn zu.

Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben. "Hey!"

Sie drückt ihn fest an sich. "Wir vermissen dich...ich, Hovi und Poli!"

Donny sieht Sanja mit großen Augen an. Er ist nicht sonderlich erfreut darüber, dass Jüri mit ihnen befreundet ist.
"Vielleicht weil Jüri auch noch andere Freunde hat!" Urplötzlich steht er auf. Jegliche Enttäuschung ist wie weggeblasen. Er ist wütend.

Erschrocken lässt Sanja Jüri los. "Was ist dein Problem?" Mit funkelnden Augen sieht sie ihn an.

"Sanja..." Fürsorglich legt Jüri die Arme um sie. "Er fühlt sich nicht gut, lass ihn!"

"Nein Jüri!" Sie windet sich aus seinen Armen. "Nach dem was gestern passiert ist, sollte er allen Grund dafür haben sich schlecht zu fühlen! Aber das muss er doch nicht an anderen rauslassen!"

"Sanja! Er hat das niemals getan!" Versucht Jüri zu erklären. "Agnete...."

"Gibt es denn Beweise?" Sie verschränkt die Arme vor der Brust und funkelt Donny weiterhin böse an.

Jüri schweigt.

"Ich kenne ihn. So etwas tut er nicht!" Murmelt er dann.

"Er war betrunken!" Wendet sie sich dann an Jüri.

Donny macht einen Schritt auf sie zu. "Ich bin bewusstlos geworden!" Sagt er laut. "Ehrlich auf welcher Seite stehst du? Hast du Agnete eigentlich schon einmal kennen gelernt? Weißt du, dass man ihr nicht trauen kann?"

Sanja schaut von Donny zu Jüri. Dessen Blick ist eher hilflos als wütend.

"Also im Moment halte ich eindeutig zu Agnete!" Ihre Stimme zittert. "Ich dachte du wärst unser Freund..." Fügt sie dann noch leise an Jüri gewandt hinzu.

Schließlich dreht sie sich um und geht.

Verzweifelt fährt Jüri sich durch die Haare. Noch nie hat er sich so schlecht gefühlt.

Donny hat die Hände in die Hüften gestemmt.

"Tolle Freunde hast du..." Höhnt er. "Ich bin in meinem Zimmer..."
Damit macht auch er kehrt und verschwindet.

Jüri bleibt alleine zurück.
Er lehnt sich gegen die Wand.

Donny und Sanja, beide sind gegangen.

Er seufzt.

Nach einer ganzen Weile entschließt auch er sich zu gehen. Und aus irgendeinem Grund steht er schließlich vor Frans' Zimmer.

Als dieser die Tür öffnet sieht er ihn etwas verdutzt an.

"Hey..." setzt Jüri an. "Kann ich rein kommen?"

Zögerlich nickt der Schwede und lässt ihn rein.

"Irgendwie spielt alles hier gerade verrückt..." Lacht er matt.

Frans' Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben.
"Stimmen die Gerüchte denn?" Fragt er.

"Hm?" Murmelt Jüri. "Im Moment weiß ich nicht mehr was ich glauben soll..."

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