Ich laufe auf den Gang, bloß weg von den Leichen! Wenn keiner sieht das ich das war, kann mir das auch niemand anhängen. Oder? Ich atme tief durch, bis ich einen weiteren Gang entlang laufe. Am Ende erkenne ich ein schwaches Licht, es blendet mich ein wenig. Ich laufe schneller, bis ich schließlich aus der Tür hinaus ins Freie trete. Ich falle auf die Knie und gehe mit meinen Fingern durch die warmen Kiesel. Ich hörte ein quietschen, dann ein knirschen. Ein schwarzer VW fuhr auf den Platz. Ich versteckte mich schnell hinter einem Baum, dann hörte ich das knallen der Autotür und Schritte die auf mich zu kamen. Wurde ich entdeckt? Eine kleine Hand ergriff mein Handgelenk und zog mich hinter dem Baum hervor. Ich wollte gerade mit dem Messer ausholen ,,Nein, nicht!" als mich eine bekannte Stimme davon abhielt. Sie saß im Kies, die Hände vors Gesicht, sie will sich schützen. Sofort falle ich ihr um den Hals und entschuldige mich.,,Es tut mir leid, so unendlich leid!" mir kullert eine kleine Träne die Wange hinab, folgend von vielen anderen. Beruhigend nimmt sie mich in den Arm.,,Shsh, ist doch okey." Ich ziehe sie hoch und gehen Arm in Arm zu ihrem Auto. Von wem ich hier spreche? Von meiner kleinen Halbschwester, Alex. Sie ist die Tochter meines Vaters, hat aber eine andere Mutter. Unser Vater hat meine Mutter ein Jahr nach meiner Geburt mit Alex's Mutter betrogen, und dabei ist sie entstanden. Unsere Kindheit war nicht leicht, Alex ist bei uns eingezogen weil ihre Mutter gestorben ist. Meine Mutter hat Vater verziehen und wir sind wieder zusammengezogen. Als ich zwei Jahre alt war, hat Vater mich immer an der Hand hochgezogen, das hat immer sehr wehgetan.. Meine Augen wurden glasig und ich wischte eine Träne weg.
Flashback
Joanna, 5 Jahre alt.Ich kniete vor meinem Puppen Haus und setzte Nina auf einen kleinen Sessel. Ich hielt Hannah in meiner Hand und bewegte sie hin und her. Nina und Hannah sind meine Lieblingspuppen! Ich habe sie von Mami zu meinem Geburtstag bekommen. ,,La, le, lu.." summte ich. Es war bereits dunkel geworden, Daddy müsste bald da sein. Ein Licht fuhr an meinem Fenster vorbei, Daddy ist da! Schnell holte ich Alex, sie war gerade mal 3 Jahre alt. Ich versteckte sie in meinem großen Kleiderschrank hinter meinen vielen Kleidern. Ich zog gerade die Tür des Schrankes zu, als Daddy schon rein kam. ,,Da ist ja meine liebe Tochter!" nuschelte er. ,,Daddy was ist mit dir?" fragte ich vorsichtig. Ich bekam noch mit, wie er auf mich zugestampft war und dann ausholte. Auf meiner Wange zierten sich seine Finger, mein Kopf flog zur Seite. ,,Auuu!"schrie ich. Mami kam rein und küsste Daddy. Dann kam sie zu mir. ,,Joanna, wo ist Alex? Sie hat vergessen, Daddy hallo zu sagen." Mami kniete sich vor mir, hielt meine Hände fest damit ich nicht gehen konnte. Bin zu schwach, kann mich nicht wehren. ,,Ich weiß e-es nicht, Mami." ich zuckte zusammen, doch sie schlug mich nicht. Ich atmete aus, doch Mami guckte jetzt in den Schränken nach. Sie hat Alex gefunden, die jetzt weinend auf dem Arm von Daddy sitzt. ,,Gib mir ein Kuss, Alex!" brüllte er. Alex drückte sich von ihm weg, ihr Tränen mischten sich mit meinen, sie war genau über mir. Ich zog an Mamis Kleid. ,,Mami warum tut Daddy Alex weh?" ,,Er liebt sie doch. Oder etwa nicht?" das gibt sie immer als Antwort. ,,Ich bin müde! Aauuu!" Schrie sie. Daddy hat sie geschlagen. Nun kam er auf mich zu und zog mich am Handgelenk zu sich hoch. Ich fing an zu weinen und strampelte, ich schaffte es von ihm loszukommen.
Endlich ließen Daddy und Mami uns in Ruhe und wir konnten schlafen gehen.
Am nächsten Tag passte Tante Marie auf uns auf. Ich fiel ihr um den Hals. Sie machte uns leckere Pfannekuchen, dazu Erdbeeren und Sahne. Alex musste nach dem Essen baden, ich ging mit ihr ins Badezimmer um Wasser in eine Wanne zu schütten. Dann schüttete ich ganz viel Schaum da rein und zog Alex aus. Vorsichtig stieg sie in die Wanne. Ich zog meine ärmel des Pullovers hoch und schaute mir den großen blauen Fleck an. Alex gab mir einen Kuss. ,,Liebe dich, Joanna." sagte sie. Ich lächelte. ,,Ich dich doch auch Al." ich nannte sie immer Al, Alex klingt wie ein Junge. Tante Marie kam rein, atmete erleichtert aus und setzte sich neben mich. ,,Joanna, was machst du denn da? Lass mich das machen, das Wasser ist bestimmt nicht in der richtigen Temperatur." sie ging mit der Hand durch das Wasser. ,,Das ist doch gut so Tante Marie. Oder?" ich schaute sie mit erwartungsvollen Augen an. Sie erschrack. ,,Oh gott, Joanna, warum hast du ein blaues Auge?!" meine Augen wurden Glasig und eine Träne lief meine Wange runter. ,,Mami und Daddy haben mich geschlagen.." hauchte ich. ,,Alex auch?" stumm nicke ich.
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Mein Leben, Die Liebe Und Ich
SonstigesIch bin Joanna Grong. Arbeite als Computer Programmiererin und bin noch Jungfrau. Habt Spaß bei dem Einblick in mein Leben! ♥