Am nächsten Morgen:
Das Licht ging an und meine Mutter weckte mich, als sie verschlafen sagte:
"Schatz, aufstehen! Wir müssen uns fertig machen!"
Ich murrte:
"Komm gleich..."
Und hörte wie sie ins Bad ging.
Ich seufzte und suchte mit geschlossenen Augen nach meinem Handy.
Es war 3:16.
Viel zu früh, auch wenn ich sonst ein Frühaufsteher war, ungewollt.
Ich schlug die Decke zurück und suchte schlürfend alles, was noch übrig war, zusammen, stopfte es in den Koffer und in eine kleine Handtasche.
Ich schlang meine Cornflakes runter, machte mich fertig und ging ins Bad um meine Zähne zu putzen.
Im Spiegel sah ich ein zersaustes, mit fetten Augenringen ausgestattetes Kim. Eigentlich Kimberly, aber so nannte mich man nur, wenn ich irgendwas aus gefressen hatte. Nachdem ich mich ordentlich gewaschen hatte und ein wenig Make-up aufgetragen hatte, damit die Augenringe einem nicht direkt ins Auge fielen, dachte ich kurz an die Ferien und schlagartig waren die Augenringe kleiner und in meinem Gesicht hatte sich ein Lächeln festgesetzt. Die Müdigkeit war ebenfalls fast verschwunden.
Meine Mutter und Ich verabschiedeten uns von meinem Bruder und meinem Vater.
Sie konnten leider nicht mitfliegen, denn sie hatten beide zu arbeiten.Mein Bruder wollte endlich aufsteigen und eine Gehaltserhöhung. Und grade jetzt hatte er die Chance dazu erhalten.
Mein Vater war Leiter einer Eventfirma und ohne ihn würde die Organisation im Chaos enden. Besonders in der Sommerzeit waren sie gefragt. Leider...
Ich vermisste meinen Vater jetzt schon...
Am Flugplatz checkten wir ein und stiegen nach langem Warten endlich ins Flugzeug ein.
Ich schrieb nach schnell an meine Mädels (Flora, Mika und Sinja) eine Nachricht:
Sitze im Flugzeug. Vermisse euch jetzt schon, ihr Nudeln. Muss gucken, ob es im Hotel WLAN gibt, ansonsten wünsche ich euch bis ich zurück bin: Schöne Ferien! Wehe ihr genießt es zuuu sehr ohne mich! :*
Hab euch lieb :***Hinterher schrieb ich noch schnell:
Wenn es WLAN gibt, hört ihr spätestens heute Abend von mir ❤️.
Auf geht's!!!
Ich schaltete auf Flugmodus und lehnte mich seufzend zurück. Zwar waren es nur ca. 1 Stunde Flugzeit, aber das alles drum und dran war für mich sehr stressig. Ich hasste es ewig lang zu sitzen.
Außerdem war es mein erster Flug in die Ferien, sonst sind wir immer mit dem Zug oder dem Auto gefahren, aber da Dad und Jo ( Jonathan) nicht mit konnten, hatten wir beschlossen mal zur Abwechslung zu fliegen.
Als ich nach etwa einer Stunde aus dem Fenster sah, verschlug es mir fast den Atem.
Paris in der aufgehenden Sonne. Na gut, nicht aufgehenden, aber hinter den Wolken herkommenden Sonne.
Man sah den Eiffelturm.
Mein Herz hüpfte vor Freude und ein breites Grinsen stahl sich auf meine Lippen. In verdrängte schnell den Gedanken, dass Paris die Stadt der Liebe war und schaute mir Paris so konzentriert an, dass es mir in Schläfen schon fast weh tat.
Ich zog die Inears aus meinen Ohren und machte die Musik aus.
Vorsichtig stupste ich meine Mutter an, denn sie war während des Fluges eingedöst.
Kein Wunder. Sie musste in der letzten Woche Überstunden machen, damit sie ihre Stunden zusammen bekam und dann musste sie auch noch die Patienten ihrer Kollegin übernehmen, weil diese krank geworden ist. Aber letztendlich war es für meine Ma keine Last, denn sie kümmerte sich gerne um die Patienten. Sie liebte ihren Job als Krankenschwester. Das sah man jeden Tag, wenn sie nach Hause kam.
Erschöpft, aber glücklich.
Ich hoffte später auch so einen Job zu finden, obwohl ich im Moment nicht die geringste Idee hatte, welcher Job mich interessieren könnte.
Zum Glück dauerte das noch eine Weile.
Mich riss plötzlich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken, aber es war nicht meine Ma, es war...
...Nein! Konnte es wirklich sein? Nein! Das war unmöglich! War er wirklich im Flugzeug?!
Mein Herz beschleunigte sich und ich erstarrte für einen Augenblick.
Und wenn schon! Ich werde ihm hier in Paris bestimmt kein zweites Mal begegnen.
Noch eine Nachricht an den Zufall: Hör endlich mit deinen Spielchen auf! Das einzige, was du damit anrichtest ist Zerstörung!
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Zufall oder Schicksal?
RomanceEin bisschen Romantik und Kitsch, aber das wär' nicht alles! Kim's Leben ist bis zu diesem Urlaub, wie bei vielen anderen Mädchen auch. Schule, Freunde, Familie und Jungs. Allerdings soll das nicht mehr lange so bleiben. Freut euch auf spannende un...