Wir holten unsere Koffer vom Laufband und riefen uns vor dem Flughafen ein Taxi. Mom gab dem Taxifahrer einen Zettel, wo die Adresse des Hotels drauf stand und fragte auf Englisch:
"Do you know where it is? Can you take us to the hotel, please?"
Er nahm ihren Zettel und nickte.
Natürlich wusste er, wo das Hotel ist, bzw. sein Navi.
Ich begrüßte in Gedanken schon genüßlich das große Doppelbett.
Wir hatten im Internet das Zimmer schon vorher angeguckt. Es war riesig. Im Bad war sogar ein kleiner Whirlpool in die Badewanne integriert. Ich grinste, schon bedacht meine Glieder darin von der Reise zu entspannen.
Wir fuhren an eine Fußgängerzone ran und blieben stehen.
Wie jetzt? Wo war das Hotel?
Der Taxifahrer lehnte sich nach hinten und sagte:
"I can't drive next to the hotel. You have to go circa 500 meters. First straight, when you get to a circleplace go left and than is the hotel in 25 meters on the right side."
Also erst 500 Meter grade aus und wenn wir dann zu einem runden Platz kommen, müssen wir noch 25 Meter links gehen. Dann liegt das Hotel auf der rechten Seite.
Na dann,...
Auf gut Glück!
Aber was soll da schon schief gehen?
Wir nahmen unsere Koffer aus dem Kofferraum und Mom bezahlte den Taxifahrer.
Okay.
Gut.
Wir standen vor einer ziemlich großen Fußgängerzone, hatten ein kleine Wegbeschreibung und
hoffentlich genügend Orientierungssinn.
Ich zählte meine Schritte um nicht den Überblick zu verlieren und einen ungefähren Standpunkt zu haben, an dem ich mich orientieren konnte. Aber nach 378 gab ich auf, denn meine Mutter hastete so sehr, als würde sie von einem Bienenschwarm verfolgt werden.
Ich lief ihr noch ein par Schritte hinterher, bis ich meine Lust mehr auf dieses Rennen hatte und fragte etwas gereizt:" Kannst du nicht noch ein wenig schneller rennen? Vielleicht komm ich dann mit!"
Meine Mutter blieb stehen und ich setzte noch hinzu:
"Nein, ernsthaft. Wir müssen nicht von einem Patienten zum anderen rennen! Wir haben URLAUB! Da chillt man!"
Jetzt ginge mir besser.
Sie grinste mich an und umarmte mich.
Was war denn jetzt bitte los?
Als sie meinen fragenden Blick sah, antwortet sie beschwingt:
"Ich hab dich so lieb, weißt du das? Entschuldige das Hasten. Du hast vollkommen Recht! Wir. Haben. Urlaub!"
Dabei betonte sie jedes Einzelne der drei letzten Wörter.
Ich lächelte und entdeckte:
"Sieh mal, Ma. Der Platz ist rund und steht ein Brunnen, meinst du , der Typ hat den gemeint?"
Sie nickte und ging wieder mit schnellem Tempo los. Als ich sie am Arm festhielt, senkte sie den Blick und sagte abermals:
"Sorry, Schatz."
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Zufall oder Schicksal?
RomanceEin bisschen Romantik und Kitsch, aber das wär' nicht alles! Kim's Leben ist bis zu diesem Urlaub, wie bei vielen anderen Mädchen auch. Schule, Freunde, Familie und Jungs. Allerdings soll das nicht mehr lange so bleiben. Freut euch auf spannende un...