Gotta crazy now?

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Die Decke war hübscher als ich dachte, schoss es mir ironisch durch den Kopf als ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf dem Bett liegend darauf gestarrt hatte und mir immer wieder tausende Gedanken auf einmal durchs Hirn flüchteten.

Sodass ich schon fast Kopfschmerzen hatte.

Leider, bekam ich auch keinen einzigen von ihnen richtig zu fassen, und verdrängen konnte ich sie auch irgendwie nicht.

Mein Blick fiel auf die Uhr.

5:43.

Würde es nicht helfen einfach mal weg zu sein?

Paris verbindet man viel zu schnell mit Liebe und sobald man irgendwo anderes ist, hat man diese Sorgen nicht mehr...oder milder.

Also... WEG...

Und wohin?

Traue ich mir das überhaupt zu?

Und wie? Ganz ohne Geld?!...

Und ohne Sprachkenntnisse?!...

Und ohne Proviant?!...

Das bringt eh nichts, wenn ich mir den Kopf darüber zerbreche, denn ich würde mich schrecklich fühlen, wenn meine Familie und meine Freunde mich verzweifelt suchen und vermissen würden.

Jetzt  schon fühlte ich mich, als hätte ich sie hintergangen.

Wie kann ich nur über so etwas absurdes nachdenken?

Ich seufzte und drehte mich einmal um, sodass ich meine Mutter nicht mehr all zu laut schnarchen hören musste.

Was soll ich nur tun?

Das Schicksal will mich echt verarschen, oder?

Erst der Zufall mit Niall und dem Hotel, dann Marla und jetzt auch noch die alles verwirrende Stimme!

Also gut. Noch mal von vorne!

Ich schloss meine Augen.

Einmal tief ein atmen... Und wieder ausatmen!

Ruckartig setzte ich mich hin.

Warum hatte ich das bitte getan?
Ich will doch eigentlich schlafen!

Doch mein Körper gehorchte mir nicht und ich agierte automatisch.

Ich schnappte mir mein Handy und ging mit energischen Schritten aus der Tür.

Mir war danach sie zuknallen zu lassen, aber 1. gab es hier noch Mitbewohner und 2. wollte ich meine Mutter nicht wecken, sie hielt ihren Mittagsschlaf... Oder Vormittagsschlaf, also ließ ich die Tür behutsam ins Schloss fallen.

Ich drehte mich um und wollte einen weiteren energischen Lauf zur Dormgards Tür machen, als ich auf etwas warmes traf.

Mit meiner Nase.

Ich prallte davon heftig zurück ( oder eher meine arme Nase) und war in diesem Moment froh darüber, dass hinter mir eine Tür war, denn ich stütze mich gerade an ihr ab.

Was zur Hölle?!

Ich rieb mir mit einem Schmerz verzerrtem Gesicht meine Nase und schaut.

Wie zu Erwarten!

Niall!...

Ich seufzte genervt.

Warum tauchte er eigentlich immer dann auf,... Wenn man ihn sucht?

E-eigentlich war das ja keine schlechte Eigenschaft, aber mich nervte es.

Jetzt.

Jedenfalls.

Er drehte sich um und sah mich mit seinen stechenden Augen an, dann innerhalb von Millisekunden, veränderte sich ihr Ausdruck in ein fröhliches Lächeln:

"Hey, Kim! Wie geht's dir?...Oh, sry, das war keine Absicht!"

Er kratzte  sich verlegen an der Schulter und setzte nervös hinzu:

"Das mit deiner Nase."

Zufall oder Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt