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Die nächsten Tage sind alle ähnlich verlaufen, wir haben viel im Bett gelegen und geredet, Lexa hat sich mir wirklich geöffnet. Ich habe erfahren, dass sie ein Leben lang gemobbt wurde in der Schule und auch außerhalb. Sie hat wirklich nie jemandem vertraut. Mein Herz bricht bei den Gedanken, wie schrecklich ihr Leben gewesen sein muss.

Als ich abends am Fenster stehe und auf den Strand hinausschaue, verliere ich mich in Gedanken an meine Freunde. Die Sehnsucht wird immer größer. Lexa und ich haben das Thema so gut es ging vermieden. Sie sagt mir immer nur, dass sie sich etwas einfallen lässt. Da sie bei dem Thema auch immer wieder nervös wird und sich völlig verspannt, habe ich es nicht mehr angesprochen. Ich schrecke plötzlich hoch, als ich ihr Spiegelbild direkt hinter mir wahrnehme.

„Entschuldige süße, ich wollte dich nicht erschrecken." Sagt sie sanft.

Sie legt beide Arme um meine Hüfte und vergräbt ihr Gesicht in meinen Haaren.

„Ich hab- eine- ehm..." irritiert drehe ich mich um, als Lexa anfängt zu stottern.

„Was ist los Lex?" sie schluckt schwer und schaut an mir vorbei aus dem Fenster. „Ist alles in Ordnung?" sie nickt und schaut mir endlich in die Augen.

„Ja. Ich wollte nur... etwas Besonderes für dich machen." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Ein- eine Überraschung." Ich nicke. „Ich will, dass du zu deinen Freunden gehst." Mir klappt der Mund auf.

„Was? Nein! Lexa, weißt du was dann passiert?" sie nickt.

„Aber ich will, dass du sie wiedersiehst." Sie greift nach meinen Händen. „Du bist... so unglücklich ohne sie... und das Einzige was ich will ist, dass du glücklich bist Clarke."

Sie hat natürlich recht damit, dass ich meine Freunde vermisse und unglücklich darüber bin, sie nicht sehen zu können, deshalb fällt mir keine gute Antwort ein. Wir stehen ein paar Minuten so, schauen uns an, bevor ich sie an mich heranziehe und sie fest umarme.

„Aber, wenn wir das machen..." murmele ich in ihr Ohr. „Dann so, dass die Polizei es nicht mitbekommt. Ich will nicht, dass du ins Gefängnis kommst." Sie nickt und streichelt meinen Rücken sanft.

„Morgen fahren wir hin, ok?"

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Nach mehreren Diskussionen und der ungeklärten Frage, ob es nicht zu riskant ist, machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Campus. Lexa und ich haben beide eine Sonnenbrille auf und weite Pullis, in der Hoffnung, dass man uns so nicht so leicht erkennt. Während der ganzen Fahrt habe ich ihre Hand gehalten, die beinahe durchgehend gezittert hat. Ich hoffe nur, dass das gut geht und die Polizei uns nicht entdeckt. Denn nun weiß ich, dass Lexa das nicht getan hat, um mir weh zu tun, sondern weil sie verzweifelt war. Sie ist so eine tolle Person, so liebevoll, die meisten verstehen sie nur falsch.

„Wir sind da." Reißt die Dunkelhaarige mich aus meinen Gedanken.

Ich binde meine Haare zu einem Zopf zusammen und verstecke sie unter einer Mütze. Kurz darauf parken wir etwas vom Unigebäude weg auf einem Parkplatz. Wir atmen nochmal tief durch, bevor wir aussteigen.

„Alles wird gut Lexa. Ich verspreche es." Versuche ich sie zu beruhigen.

„Ich habe etwas Illegales gemacht, wenn es sein muss stehe ich dazu und gehe ins Gefängnis." ich bleibe stehen und greife nach ihrer Hand.


„Das wirst du nicht. Ich verspreche es, ok?"

Wir halten unsere Köpfe unten als wir über das Gelände laufen, zum Glück ist beinahe niemand draußen. Als wir durch die Gänge laufen, schlägt mein Herz immer schneller. Vor unserer Tür angekommen höre ich bereits Raven und Octavia sprechen, genauso wie Bellamy. Ich grinse und klopfe an der Tür. Lexa neben mir drückt meine Hand fester. Als die Tür aufgeht drücke ich dagegen, wodurch Bellamy beinahe fällt. Ich ziehe Lexa hinter mich in den Raum und schiebe die Tür schnell zu. Alle im Raum starren uns an, bis ich meine Mütze und meine Sonnenbrille abnehme.

UnfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt