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Dieses Mal nehme ich zuerst den Duft von frischem Fleisch wahr, Bacon wie es scheint. Etwas irritiert hebe ich meinen Kopf und öffne meine Augen. Ich bin wie es scheint in einem Hotelzimmer, die Wände sind grau und die Möbel genau wie die Bettwäsche schwarz, der Raum ist klein aber modern. Es befindet sich noch ein Tisch und ein Schrank hier. Ich höre Lexa in einem anderen Raum. Vorsichtig bewege ich meine Hände, aber auch nach einigen Minuten kann ich die Handschellen nicht von meinen Gelenken lösen.

„Ich habe dir essen gemacht."

Erschrocken schaue ich nach links und direkt in Lexas Augen. Sie sind noch müder, die Ränder darunter nicht zu übersehen. Sie hält mir einen Teller hin, auf dem Kekse und Bacon liegen. Erst als ich sie irritiert anschaue merkt sie, dass ich meine Hände nicht benutzen kann. Sie kratzt sich an der Stirn und schaut zum Badezimmer.

„Möchtest du duschen?" fragt sie leise, worauf ich nicke.

Sie kommt zu mir und zieht einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche. Sie drückt etwas gegen meinen Rücken, sodass ich auf der Seite liege und sie meine Handschellen aufschließen kann. Als es klick macht überlege ich für einen Moment, ob ich über sie herfallen und auf sie einschlagen soll. Schließlich habe ich damals gemerkt, dass sie ziemlich dünn ist und wohl nicht viel Kraft hat. Als ich weiter darüber nachdenke, zieht sie mich vom Bett, so bestimmend und mit Kraft, dass ich nicht mal reagiere. Erst als ich ins Badezimmer gedrückt und essen und trinken auf das Waschbecken gestellt werden, kann ich wieder klar denken.

„Danke." Flüstere ich.

„Gerne Clarke."

Als die Tür zu geht höre ich noch, wie sie abschließt. Mit Tränen in den Augen esse ich erst etwas, bevor ich mich ausziehe und in die Dusche steige. Ich weiß, dass ich so schnell nicht hier rauskommen werde, obwohl ich dachte, dass Lexa was Besonderes ist. Das ist sie auch, aber nicht in dem Sinne wie ich vermutet hatte.

Als ich etwas später wieder an die Tür klopfe, wird sie aufgeschlossen. Es braucht nicht lange, bis ich ohne ein Wort zum Bett geführt werde. Meine nassen Haare kleben mir im Gesicht, als ich mich zu Lexa drehe. Sie sieht mich an, für eine Sekunde völlig liebevoll. Langsam lehne ich mich ihr entgegen, sie stoppt damit, mich an das Bett zu fesseln. Als ich mich nach vorne lehne und kurz davor bin, sie zu küssen, greife ich schnell an ihre Schultern. Ich drücke sie auf die Matratze und versuche sofort, auf sie einzuschlagen. Ehe ich gucken kann, sind ihre Hände an meinen Unteratmen. Sie drückt mich nach hinten und schiebt ein Bein zwischen meine, Sekunden später liege ich schwer atmend auf dem Rücken.

„Das war falsch." Stottert sie, als sie nach den Handschellen greift.

„Lexa, es tut mir leid. Ich würde nur gerne mit dir reden. Ohne diese Handschellen."

Sie mustert mich für ein paar Sekunden, bevor sie die Handschellen um meine Handgelenke legt und sie festzieht. Ich schaue mich wieder im Raum um, hier ist nicht mal ein Fenster, durch das ich entwischen könnte. Lexa schiebt mich weiter nach oben, bis ich an der Wand hinter dem Bett lehne. Ich schaue dabei zu, wie sie nervös im Zimmer herumläuft und sich immer wieder in die Haare greift.

„Du- du bleibst hier, ok?" fragt sie stotternd.

Ich sehe ihre Unsicherheit, frage mich, wie oft sie überhaupt mit Menschen interagiert hat. Nach meinem Nicken atmet sie tief durch, bevor sie mit beiden Händen an ihr Oberteil fasst und es über ihren Kopf zieht. Danach folgt ihr Top, ich starre sie schamlos an, als sie nur im BH vor mir steht. Sie ist so dünn, dass ihre Knochen zu sehen sind. Gleichzeitig allerdings auch ein Sixpack, welches mich beinahe dazu bringt, zu sabbern. Sie entledigt sich noch ihrer Jeans, bevor sie langsam zum Badezimmer geht. In ihrer Körpersprache kann ich sehen, dass sie komplett unsicher ist, sich vielleicht nicht mal dessen bewusst ist, was sie hier gerade macht.

UnfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt