»Hallo!«, bergüßte Lisa mich fröhlich, umarmte mich sogar kurz was ich eher widerwillig erwiderte und ließ sich dann auf den Sitz mir gegenüber fallen.
»Hi«, murmelte ich. Eigentlich hatte ich so gar keine Lust mich mit ihr zu treffen, aber sie hatte nicht aufgegeben bis ich einem einzigen Treffen zugesagt hatte, wo ich ihr noch einmal ganz klar erklären würde dass sie mich endlich in Ruhe lassen sollte. Warum rannte sie mir überhaupt noch hinterher? Sie musste doch langsam gemerkt haben, dass ich sie nicht sonderlich mochte.
»Also machen wir es bitte kurz«, sagte ich und gab mir nicht einmal Mühe meine Stimme nicht genervt klingen zu lassen. Sie sollte ruhig von Anfang an merken, dass sie keine sonderlich guten Chancen hatte und ich abgeneigt war.
»Ich wollte nur noch einmal mit dir reden«, sagte sie, ein wenig eingeschüchtert von meiner genervten Stimme.
»Na dann schieß los.« Sie schaute mich aus ihren braunen Augen heraus an und für einen kurzen Moment wusste ich wieder, warum ich damals überhaupt ihre Nummer haben wollte. Lisa war unglaublich süß, ihre hellbraunen glatten Haare die knapp über die Schulter reichten, ihre zierliche Figur und die braunen Augen die einen immer so bittend und lieb anschauten.
Sofort musste ich an Liams dunkle Augen denken, wie sie mich angeschaut hatten, als er über mir lehnte und mich mit einer solchen Intensität anschaute dass ich... Halt!
Ich musste mich erstmal auf die Sache vor mir konzentrieren.
Lisa begann einen Monolog darüber, wo sie mir genau erklärte dass ich ihr nicht mehr aus dem Kopf ging und sie sich sofort in mich verliebt hatte. Sie war sich mittlerweile im Klaren das wir keine Beziehung gehabt hatten, aber das änderte nichts an ihrem Wunsch eine mit mir haben zu wollen. Ich versuchte ihr zu zuhören, auch wenn meine Gedanken immer wieder drohten zu Liam abzuschweifen.
Zwei verdammt lange Wochen war es nun schon her, dass wir die gemeinsame Nacht gehabt hatten und seit dem... nichts.
Wir trafen uns in der Schule und auch an den Freitagen zusammen mit den anderen, aber es war nichts mehr passiert. Ab und zu warf er mir ein vorsichtiges Lächeln zu und manchmal glaubte ich, es würde ihm unglaublich viel Anstrengung kosten sich unsere Nacht nicht anmerken zu lassen, aber vielleicht bildete ich es mir nur ein. Mir selbst fiel es nicht sonderlich schwer, aber das änderte nichts daran, dass ich gewisse Bedürfnisse hatte, die er in mir auslöste... und manchmal hatte ich das Gefühl er wüsste es ganz genau. Ich hätte im Leben nicht geglaubt, dass ein Kuss und der Sex mit einem Typen mich regelrecht süchtig machen würde.
»Du hast keine wirkliche Interesse daran mir wenigstens zuzuhören, oder?«, sagte Lisa dann bissig und ich wurde aus meinen Gedanken herausgerissen.
»Tut mir leid«, antwortete ich und schüttelte kurz den Kopf, als würde das die anderen Gedanken verdrängen.
»Zwischen uns wird nie etwas werden und das weißt du.«
»Hast du schon eine andere?«, fragte sie und mir entging der giftige Unterton in ihrer Stimme nicht. Ohne darüber nachzudenken log ich einfach.
»Ja habe ich.«
»Gut...dann danke für das Gespräch.« Damit stand sie auf und rauschte aus dem Café wo ich alleine zurück blieb. Damit hatte ich ein Problem weniger.
Sofort kramte ich mein Handy aus der Tasche und wählte Liams Nummer aus, wartete ungeduldig bis er endlich ran ging. Im Hintergrund war gerade das Lachen eines Kindes zu hören und er ermahnte seine Geschwister kurz still zu sein damit er telefonieren konnte.
»Hey Liam, ich bin es«, sagte ich und sah förmlich wie er eine Augenbraue hob.
»Was gibt's?«
»Mir ist langweilig, können wir uns treffen? Ich sitz hier grad in einem Café in der Innenstadt, wenn du magst können wir ja ein wenig durch die Geschäfte gehen... ist ja bald Weihnachten und so weiter«, murmelte ich und hatte damit gleich die beste Ausrede, warum wir uns treffen sollten. Immerhin war ja in zwei Wochen tatsächlich Weihnachten und ich konnte so auch nach Geschenken für meine Mutter, Aaron und vielleicht auch etwas kleines für die anderen finden.
»Ehm...klar. Ich komme, es wird aber mal noch eine Stunde dauern, ist das okay?«
»Ja sicher, bis dann.«
Ich legte auf und erst jetzt wurde mir bewusst, dass er mit mir gesprochen hatte und nicht nur ein zustimmendes „hmh" von sich gegeben hatte. Wow, er machte wirklich Fortschritte.
Ich verließ das Café und ging dann langsam Richtung Bushaltestelle, wo ich ihn abfangen würde. Es dauerte tatsächlich recht lange, bis der Bus endlich kam und er ausstieg.
»Hallo.« Er nickte nur und wir schlenderten durch die verschiedensten Geschäfte, wobei er in einem Spielzeugladen länger blieb, vermutlich um etwas für seinen kleinen Bruder zu suchen und – wie ich dann herausfand – auch noch für seine jüngere Schwester. Ich hingegen kaufte ein paar Geschenke für meine Mutter, eines für Aaron und ein paar Kleinigkeiten die ich dann einfach verteilen würde.
Als wir endlich durch waren lächelte ich ihn dankbar an. Mir fiel erst jetzt auf, dass es seit zwei Wochen das erste Mal war, dass wir etwas nur zu zweit gemacht hatten und jetzt wurde mir auch deutlich bewusst, dass wir noch gar nicht über die Sache gesprochen hatten.
Ich drehte mich zu ihm, schaute ihn an und ich sah ganz kurz etwas in seinen Augen aufblitzen... genau das Gleiche, was ich auch fühlte. Ohne lange nachzudenken zog ich ihn ein wenig seitlich vom Weg weg und zupfte an seiner Jacke damit er sich zu mir runter beugte. Es schien als würde er mich nur zu gerne jetzt küssen... und genau das tat er auch.
Ich erwiderte den Kuss und seufzte ein wenig... verdammt hatte das lange gedauert!
»Scheiße, ich wollte das schon die ganze Zeit tun«, sagte ich erleichtert und seine Mundwinkel zuckten, dann beugte er sich leicht zu mir hinunter und flüsterte mir leise ins Ohr.
»Ich auch.«
Oh Gott, update ich zur Zeit viel... So viele Ideen... überall :D
Ich freue mich, dass "I really love you" auch gut anzukommen scheint und ich bin gespannt, was ihr zu dem weiteren Storyverlauf sagen werdet, auch wenn ich mit der Planung hier erst bei Kapitel 16 bin.
DU LIEST GERADE
I really love you (BoyxBoy/Yaoi)
RomanceJack ist ein Freigeist: Er tut was ihm in den Sinn kommt, wann und so lang er will und sobald ihm jemand oder etwas zu langweilig wird, hört er auf. An sich wäre er eigentlich keiner Beziehung abgeneigt, allerdings kann er sich nicht wirklich an ein...