15.Kapitel (Jack)

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»Jack jetzt beruhige dich erstmal«, sagte meine Mutter und hielt mich an der Schulter fest damit ich nicht weiter von einer Ecke in die andere lief. Sie schaute mich eindringlich an und ich beruhigte mich tatsächlich wieder ein wenig.

»Kann ich dich alleine lassen bis Aaron kommt?«, fragte sie dann und ich nickte kurz, ehe sie mich wieder los ließ, ihre Handtasche nahm und zur Wohnungstür ging wobei sie sich noch einmal kurz umdrehte.

»Geld für das Essen und die Flyer liegen auf dem Küschentisch, die Getränke stehen wie immer in der Ecke im Wohnzimmer, Bettzeug falls jemand da bleiben will habe ich auch raus gelegt. Mach bitte ja nichts kaputt und trinkt nicht so viel«, fügte sie dann noch leicht tadelnd hinzu und ich nickte.

»Geht klar Mom. Viel Spaß!« Schon war sie nach draußen verschwunden um Silvester mit ihrem Freund zu verbringen.

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen ging ich in die Küche und zählte noch einmal nach was alles da war damit ich wusste was ich noch brauchte. Wenn es um Planungen ging war ich wirklich unmöglich und wollte immer alles möglichst perfekt machen, obwohl es nur eine kleine Runde bei mir zu Hause war.

Ich warf noch einen Blick auf die kleine Schüssel Bowle, die meine Mutter noch schnell gemacht hatte. Eigentlich wollte sie nicht dass ich viel Alkohol trank, aber in zwei Wochen wurde ich ohnehin 18, also hatte sie es mir unter der Bedingung erlaubt dass meine jüngeren Gäste nicht so viel bekamen.

Gerade als ich meine Besorgungsliste fertig gestellt hatte, klingelte es und Aaron kam herein. Er hatte sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt mir zu helfen und auch dafür zu sorgen das hinterher alles in Ordnung blieb. Meine Mutter würde ausflippen, wenn sie morgen Nachmittag nach Hause kommt und hier alles aussehen würde wie auf einem. Schlachtfeld.

»Okay, wie ich sehe hast du das meiste ja schon gemacht. Was soll ich tun?«

Ich erklärte ihm kurz was er in meiner Abwesenheit tun sollte und ging dann schnell noch kurz einkaufen. Da ich Aaron kannte wusste ich ganz genau, dass er alles genauso machen würde wie ich es ihm gesagt hatte, also machte ich mir auch keine Sorgen.

Ich stand gerade an der Kasse als mein Handy klingelte und ich ohne zu schauen ran ging.

»Ja?« Die Kassiererin zog die Waren über den Scanner wobei das nervige Piepen ertönte. Nebenbei packte ich mit einer Hand schon mal alles ein.

»Jack?« Ich ließ fast die Packung Chips fallen als ich Liams Stimme erkannte. Seit wann rief er mich von sich aus an?

»Oh hi Liam!«, sagte ich, stopfte die Sachen in eine Einkaufstüte und bezahlte.

»Was gibt es?«, fragte ich als er nichts sagte. Er wollte doch nicht etwa absagen? Aus irgendeinem Grund würde es mich irgendwie traurig machen, würde er für heute Absagen.

»Ich wollte nur fragen ob es okay wäre wenn ich heute eher vorbei komme?«

»Ja klar! Ich bin gerade noch Einkaufen, liegt ja auf dem Weg, also können wir gemeinsam gehen«, sagte ich und Liam gab ein zustimmendes hmh von sich ehe er auflegte.

Zwei Straßen weiter kam er mir dann entgegen gelaufen und nahm mir wortlos etwas ab. Schweigend liefen wir zu mir nach Hause, wo Aaron bereits alles fertig hatte.

Es dauerte auch nicht lang, als auch schon Jason und Sam bei uns klingelten und wir damit vollständig waren.

Es war fünf vor Mitternacht als ich mich kurz in die Küche verzog um Sektgläser heraus zu holen und mir noch etwas Bowle nach zu füllen. Wir hatten den ganzen Abend damit verbracht ein paar Gesellschaftsspiele zu spielen, etwas zu knabbern und nebenbei natürlich etwas zu trinken, wobei ich darauf achtete das Sam nicht zu viel trank. Jason mochte sowieso Alkohol nicht wirklich und abgesehen davon würde Aaron schon auf ihn achtgeben und bei Liam wusste ich dass er gut auf sich selbst aufpassen konnte.

Sam allerdings gehörte zu den Leuten die mit jedem Schluck Alkohol noch aufgedrehter und redseeliger wurden, weswegen ich nach dem zweiten Glas Bowle gesagt hatte er solle besser nichts mehr trinken auch wenn er noch lange nicht betrunken war.

Einen noch mehr redenden Sam würde ich auf Dauer nicht ertragen können.

Ich öffnete gerade die Sektflasche, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte wie Liam zu mir in die Küche kam. Er kippte sich den letzten Rest Bowle ins Glas und schaute mich dann aufmerksam an, wie ich den Sekt nach und nach auf die Gläser verteilte.

»Soll ich dir beim Tragen helfen?« Bei dem Klang seiner Stimme durchfuhr mich ein leichtes Schaudern und ich nickte nur, dann drehte ich mich zu ihm um und küsste ihn.

Er erwiderte den Kuss zwar, aber schob mich dann wieder von sich.

»Was ist, wenn man uns sieht?«

Ich verdrehte die Augen.
»Du weist das mir so was egal ist und ich halte es kaum aus.«

Seine Mundwinkel zuckten wieder und er beugte sich leicht zu mir.

»Später, versprochen«, flüsterte er, ehe er sich ein paar der Gläser nahm und wieder ins Wohnzimmer ging. Vollkommen unruhig blieb ich in der Küche stehen und atmete kurz durch.

Es mag zwar sein dass wir uns wenigstens noch geküsst hatten, aber trotzdem war nie mehr gelaufen... Und ich war verdammt ungeduldig.

Ich ging also zurück und pünktlich 0 Uhr stießen wir an. Wir gingen nach draußen um ein paar Raketen starten und anderes knallendes Zeug anzuzünden, wobei Sam wie ein kleiner Junge auf und ab sprang. Kurz vor zwei beschlossen dann Aaron und Jason zu gehen (wobei sie vorher noch etwas Ordnung machten) und eine halbe Stunde später verabschiedete sich auch Sam von uns.

Die Tür war kaum hinter ihm ins Schloss gefallen, als wir uns nur kurz anschauten und nicht lange zögerten, ehe wir uns schon wieder küssten.

Verdammt hatte ich lange darauf gewartet.

I really love you (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt