Nathaniel?

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Adriens Sicht:

Mit einer gewissen Vorsicht betrete ich den Klassenraum und sehe mich um. Nein, er ist noch nicht da. Zum Glück.
Ich sehe Mari, Alya und Nino an unserem Tisch quatschen.
"Morgen Leute" begrüße ich die drei.
Ich habe nur Augen für Mari und ihren wunderschönen aber schüchternen lächeln. "Moin Bro" "Ähm Adrien? Kannst du mir bitte mal schnell helfen?" flüstert plötzlich, neben mir, Mari verlegen.
Sie hat zwar nicht gestottert aber ihre Stimme hat stark gezittert.
"Klar, was gibt's?"
"Hast du die Hausaufgaben für heute? Ich habe das gestern nicht geschafft." flüstert sie nun noch leiser als würde es ihr peinlich sein.
Ist es wegen gestern weil wir uns geküsst haben? Es fällt mir schwer sie zu verstehen so leise war sie.
"Tut mir leid, ich habe sie auch nicht. Gestern ging es mir nicht gut weil ich mich wieder mit meinem Vater streiten musste." erzähle ich ihr die halbe Wahrheit.
Sie sieht sich traurig um. Wahrscheinlich um jemand anders zum Abschreiben zu finden.
Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und ein stinkwütender Nathaniel kommt reingestürmt.
"Was ist den mit dem los?" fragt Alya über die Schulbank zu uns. Mari zuckt nur mit den Schultern.
Ich ahne es schon und nach seiner Richtung, die er einschlägt, liege ich gar nicht so falsch.
Ok, bloß keine Aufmerksamkeit auf dich ziehen und hoffen das Miss Boustier gleich kommt.
"Du! Wie kannst du nur?" giftet er mich an und greift nach meiner Jacke. Ich drücke ihn jedoch mit Leichtigkeit von mir weg.
"Bleib locker. Nur weil ich die letzte freie Toilette bekommen habe ist das kein Grund durch zu drehen." versuche ich mich aus der Situation zu reden.
"Hey Nath, was ist den mit dir los?" kommt Mari dazwischen. "Ach Marinette. Das verstehst du nicht. Das ist eine Sache zwischen das da und mir." spottet er und zeigt auf mich.
"Das ist nicht nett! Adrien ist ein Junge aus Fleisch und Blut und das heißt man bezeichnet ihn auch als solchen." schreit sie nun aufgebracht.
Nun gehört die Aufmerksamkeit doch nur uns. Na super.
Es verletzt mich sehr, dass er das zu mit gesagt hat. Ich bin vielleicht kein normaler Mensch aber dennoch kein Gegenstand.
"Marinette, wie gesagt, du verstehst das nicht. Wenn du antworten willst geh doch zu deinem Schmusetierschen." mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und stürmt an der verwunderten Lehrerin vorbei.
Marinette dreht sich zu mir um. "Hast du mir was zu sagen?" fragt sie.
"Ich werde dir erzählen was passiert ist aber nicht hier."
Ich sehe mich im Raum um. Alle anderen sitzen wieder an ihren Tischen und reden miteinander.
Natürlich werde ich ihr nicht die ganze Wahrheit erzählen aber etwas um den heißen Brei reden.

Es klingelt.
Jetzt werde ich mit ihr reden müssen. Ich habe mir die ganze Stunde die richtigen Worte zurechtgelegt und doch bin ich mir sicher das ich alles vergesse, wenn ich nur in ihre wunderschönen, unvergleichlichen ozeanblauen Augen schaue.
Ich gehe auf den Schulhof und warte bin Mari aus dem Klassenraum kommt.

Nach fünf Minuten verlassen zwei Mädchen den Raum. Auf der rechten Seite Alya und auf der anderen Mari.
Mein Herz zerspringt fast vor Aufregung. Wenn ich könnte würde ich einfach auf die los Rennen und nie wieder loslassen.
Aber das geht nicht. Ich darf nicht mit ihr zusammen sein. Das würde schreckliche Folgen haben.
"Hey, bist du wach?" werde ich aus den Gedanken gerissen. Fragend sehe ich in Alyas Gesicht.
"Tut mir leid, was habt ihr gesagt?"
"Ob ich bleiben kann oder gehen soll?" sagt Alya etwas genervt
"Ich möchte lieber mit Mari alleine reden." gebe ich ihr als Antwort. Sie nickt und sieht Mari Mutmachend an.
"Also ich schulde dir eine Erklärung. Es ist so..." fange ich an als Alya außer Sichtweite ist.
Mist. Ich wusste es. Alles weg. Kein Satz oder Wort fällt mir mehr ein. Und jetzt?
"Nathaniel ist eifersüchtig weil ich nächstes Jahr ja neben dir sitzen soll." platzt aus mir heraus. Das war genau das was ich nicht sagen wollte. "Was? Wieso ist er eifersüchtig? Und woher weiß er das? Das sollten wir doch, von Miss Boustier aus, nicht sagen. Warte! Hast du ihm das gesagt?" "Nein. Er muss es irgendwie gehört haben müssen." versuche ich zu erklären.
"Achja. Bist du dir da sicher?" schreit sie mich plötzlich an. Ich hebe abwehrend die Hände. "Hey, was ist denn los. Das ist die Wahrheit, wirklich." ein leichtes Funkeln durchzieht ihre Augen.
Ich trete erschrocken einen Schritt zurück. "Tut mir leid." fängt sie plötzlich an zu schluchzen. "Ich weiß auch nicht was da immer passiert. Ich rege mich total grundlos auf, ich sehe die Person an die vor mir steht und sie schreckt auf. Bin ich so gruselig wenn ich wütend bin?" sieht sie mich fragend an.
"Nein Mari. Wahrscheinlich sind sie es einfach nicht gewöhnt dich so aufgebracht zu sehen." beruhige ich sie.
Doch bin ich auch ruhig? Sie sprach von schneller Aggressivität und erschreckten Gesichtern. Und ihre Augen. Sie waren leicht grün-gelb aber nur für eine Sekunde mehr nicht. Seltsam.

Eure LILAMARINETTE

Wer bin ich wirklich? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt