Kapitel 2

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Er schloss für kurze Zeit die Augen und machte sich Gedanken. Um ihn
herum standen alle leise und warteten darauf dass er den Brief öffnete. Dann öffnete er sie anschließend wieder und bewegte seine Hand langsam auf den Umschlag zu. Er hob ihn hoch und drehte ihn herum, doch genau wie Mira zuvor fand er keinen Absender. Er seufzte. Von dem magischen Rat konnte es nicht kommen, sonst würde das ja drauf stehen. Vielleicht hatten sie es auch nur vergessen. Er hoffte es. Er riss ihn langsam und bedächtig auf. Er blickte auf eine schreckliche Handschrift hinab. Dann betrachtete er erstmal das Papier. Es war grau, und sah nicht allzu freundlich aus. Kein gutes Zeichen. Aber es hieß ja, man sollte lieber erst nachforschen, bevor man urteilte. Also ließ er seinen Blick zu den ersten hässlichen Buchstaben gleiten. Dann las er der gesamten Gilde den Brief vor.

Makarov, du und die stärksten Mitglieder deiner Gilde sollen heute Abend wenn die Sonne unter geht zu Karashi- Berg kommen. Auf der Lichtung ganz oben, werde ich auf euch warten. Ihr werdet sehen was auf euch zukommt. Falls ihr nicht kommt, werde ich Maßnahmen ergreifen müssen. Und diese werden nicht zimperlich. Es würde etwas Schlimmes bedeuten. Etwas, was ihr lieber nicht wollt. Denn dabei könnte ich nicht versichern, ob ihr nächste Woche noch vollzählig seid. Und ich kann euch versichern, dass ich nicht zögern werde, meine Drohung zu bewahrheiten. Vergesst nicht, ich weiß wo ihr seid. Ich weiß den Aufenthalt aller aus der Gilde. Ohne Ausnahme.

Als Makarov diese unheilvolle Nachricht vorgelesen hatte standen Münder offen und blankes Entsetzen lag in der Luft. Während er gelesen hatte, rissen sich seine Augen immer weiter auf. Bei jedem Wort wurde er
sprachloser. Er konnte nicht glauben was da stand. Es war totenstill in
der Gilde. Alle waren sich hundertprozentig sicher, dass der Absender es ernst meinte. Für eine gefühlte Ewigkeit herrschte Stille und keiner Sprach ein Wort, bis Erza die Stille durchbrach. „Master, weißt du
vielleicht wer den Brief abgeschickt haben könnte?“. Der angesprochene
reagierte erst nicht, da er immer noch komplett sprachlos war. „Master?“. Langsam schien Makarov wieder aus seiner Schockstarre zu erwachen, stammelte benommen „Nein… ich weiß es nicht.“. Langsam kam er
wieder zu sich. Sein Blick wurde fester. Alle erholten sich nach und
nach wieder. „Wir sollten nichts riskieren.“, meinte Makarov. „Dann
sollten wir uns bereit für unseren Aufbruch machen und einteilen wer
mitkommt und wer da bleibt. Also, wer meldet sich freiwillig?“, begann
Erza alles zu regeln. Natsu, Gray und Gajeel waren sofort dabei. Außerdem wurde eingeteilt, dass Erza, Lucy, Wendy, Charle, Lily, Happy, Laxus und Levy noch mitkommen sollten. Und natürlich auch Makarov, denn besonders er wurde ausdrücklich dorthin bestellt. Er machte sich viele Gedanken darüber, wer das sein könnte, ob diese Entscheidung gut war, ob sie noch alle gesund zurückkommen würden, und noch vieles mehr. Er hatte ein ungutes Gefühl das ihn im Bauch drückte. Ihm war bewusst, dass sie viele sehr starke Magier dabei waren, und doch hatte er eine schlechte Vorahnung. „Ich brenne darauf“ brüllte Natsu durch das gesamte Haus. Alle hatten entschlossene Blicke in ihren
Gesichtern. Sie waren bereit zu gehen. Dann warteten alle nur noch auf das Startsignal Makarovs. „Los geht’s! Zeigen wir diesem Absender, wie
stark wir sind!“. Und damit setzten sie sich in Bewegung. Diejenigen, die da blieben, wünschten den anderen viel Glück. Makarov vorne weg, begaben sie sich in Richtung zum Karashi- Berg. Der Himmel färbte sich allmählich rötlich, aber es war noch lange nicht Zeit um dunkel zu werden. Eine Enthusiastische Stimmung lag in der Luft. Viele sorgten sich darum was heute passieren würde, aber die meisten machten sich einfach keine Gedanken darüber. Am allermeisten merkte man das bei Natsu. Der Weg führt hinter der Gilde entlang. Es war ein abgetretener Pfad, den kaum jemand kannte. Dieser führte erst einmal auf einer Ebene in Richtung eines Waldes. War man dann bei ihm angekommen, musste man durch jede Menge Büsche und Bäume. Man musste darauf achten sich nicht zu verlaufen. Der Weg war verschlungen und größtenteils zugewachsen. Man musste sich ganz schön Mühe geben um von ihm nicht ab zu kommen. Wer ihn nicht kannte, fand ihn nicht einmal. Der Weg führt ewig lang durch unendlich erscheinenden Wald. Nach einer gefühlten Ewigkeit schob Makarov das letzte Gestrüpp auf die Seite und der Blick offenbarte eine große Lichtung. Sie waren angekommen. Doch was würde nun auf sie warten?

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