Kapitel 6

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Doch Natsu reagierte gar nicht drauf.
 „Ich stehe immer wieder auf. Solange bis meine gesamte Kraft weg ist. Das letzte Fünkchen Feuer. Für meine Freunde. Für alle die mich im Leben immer gerettet haben. Ich werde nicht aufgeben.“. Mit finsterem Gesichtsausdruck an ihn gewendet sagte er dies. Sein Schal schwang in dem Windzug, der vorbei zog. Langsam ging auch die Sonne unter. Dann stellte er seine Beine in eine andere Position und stampfte mit dem rechten Fuß auf den Boden, bevor genau in dem Moment danach eine Feuerwelle, die auch mit Blitze durchzogen war, auf Akuma zuraste. Natsu steckte seine gesamte restliche Kraft in diesen einen Angriff. All seine Wut, all seinen Ehrgeiz steckte er in diese Attacke. Als er diesen abgefeuert hatte staubte es bei Akuma, sodass man nicht sehen konnte was passiert war. Alle hofften, dass dieser Angriff Akuma vernichtet hatte. Natsu war sich ziemlich sicher, dass es so war. Er sank auf die Knie. Er hatte seine Kraft in diesen Moment gesteckt und konnte sich nun nicht mehr auf den Beinen halten. Sein Kopf hing nach unten. Er saß auf den Knien auf dem Boden und war sich sicher, dass es nun vorbei war. Und er hatte Recht. Es war vorbei. Der Qualm lichtete sich langsam. Die Minuten des Bangens endeten. Alle hofften einen am Boden liegenden Akuma vorzufinden. Doch dann klappten wieder Münder auf. Augen weiteten sich. Es schien als zerbrach etwas. Akuma stand zwischen dem aufgewirbeltem Rauch, wie es schien unversehrt. Ihm hatte diese powergeladene Attacke nichts weiter zugefügt. Sein Lachen, welches einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte, erklang. Nun wussten sie was zerbrochen war. Es war die Hoffnung. Akuma hob die Hand und richtete sie direkt auf Natsu. Dieser hatte den Kopf mittlerweile wieder gehoben und seine Augen weiteten sich schlagartig. Akuma grinste und aus seiner Hand schoss innerhalb von Sekunden ein schwarzer Strahl. Er sah aus, als könnte er alles Leben vernichten, was ihm im Weg stand. Und im nächsten Moment traf er Natsu. Es staubte und man sah nicht mehr was passiert war. Der Schock der anderen wurde nur noch größer und biss sich in ihre Knochen. Alles passierte so schnell. Keiner konnte es nachvollziehen. Wieder herrschten Minuten des Bangens und des Hoffens. Die Lage war verzweifelt. Und auch hier lichtete sich der Qualm wieder. Man konnte niemanden sehen, doch dann tauchte am Boden liegend jemand auf. Es war Natsu. Allen fuhr der Schreck tief in die Knochen und das pure Entsetzen herrschte. Verzweiflung lag in der Luft, während Akuma das in vollen Zügen genoss. Es schien als könnte es nicht noch schlimmer werden. Dann richtete Akuma seinen Blick wieder auf Natsu und schritt mit mörderischem Gesichtsausdruck auf ihn zu. Langsam aber stetig kam er auf ihn zu. Doch Natsu quälte sich ein weiteres, unglaubliches Mal hoch. Er steckte die kaum noch übergebliebene Kraft hinein. Es war unglaublich schwer und auch genauso sah es auch aus. Akumas grinsen wich. Sein Gesichtsausdruck war nun genervt. „Langsam regst du mich echt auf.“ Natsu quälte sich nach oben, um mit einem schmerzverzerrten Gesicht fast wieder zusammenzuklappen, doch er hielt sich gerade noch und schwankte nach vorne auf Akuma zu. Dieser trat immer näher auf ihn zu. Natsu wendete seinen Kopf wieder auf ihn. Ihm schien es wirklich schlecht zu gehen. Er konnte kaum noch stehen und körperlich war er mehr als am Ende. Er hielt sich seinen schmerzenden Arm und humpelte weiter auf Akuma zu. Er wollte nicht aufgebeben. Er war viel zu stur um aufzugeben, selbst, wenn es ihm das Leben gekostet hätte. Alle wollten es verhindern, dass Natsu vielleicht sein Leben verlieren würde, wenn er so weitermachen würde. Doch alle wussten, dass er das tun würde. Und keiner war stark genug um ihn auf zu halten, geschweige denn, überhaupt auf zu stehen. Lucy sah genau wie alle anderen zu und konnte nichts tun. Ihr liefen Tränen über die Augen. Sie konnte nicht ertragen zu sehen, wie Natsu sein Leben nach und nach verlor, und sich opferte, und sie nichts, rein gar nichts dagegen tun konnte. Sie wollte aufstehen, sich hochquälen, um zu ihm laufen und ihn zu umarmen, ihm zu sagen er sollte es lassen, sie sollten flüchten. Doch sie konnte es nicht. Weitere Tränen liefen unaufhaltsam ihre Wangen herunter. Sie wollte das nicht. Sie wollte ihn nicht verlieren. Sie schluchzte und fiel erneut in sich zusammen. Sie würde alles dafür geben um diese Situation zu ändern, damit sie einfach wieder in der Gilde sitzen würden, ohne dass dies alles passiert war. Doch das konnte sie nicht. Sie konnte es nicht ändern. Es fühlte sich so schrecklich an, dort sitzen zu müssen, ohne dass sie etwas daran ändern konnte. Es war so unbeschreiblich schrecklich. Natsu war mittlerweile kurz vor Akuma und wollte schwach zu einem Schlag ansetzen, doch bevor er Akuma traf, kassierte er einen Tritt in den Bauch. Es war so schnell und kraftvoll passiert, dass Natsu nicht mehr reagieren konnte und erneut nach hinten geschleudert wurde. Es staubte als er auf dem Boden aufkam und darüber weiter nach hinten rollte. Er rollte, seine Augen waren geschlossen. Er schien schon fast nicht mehr bei Bewusstsein zu sein. Er versuchte um sein Leben zu kämpfen, das war spürbar. Alle wollten es ändern etwas dagegen tun, doch vielen von ihnen ging es fast genauso schlecht. Niemand konnte sich wirklich mehr bewegen. „Kannst du nicht endlich mal liegen bleiben?“, schrie Akuma ihn an. Er sollte liegen bleiben, nicht so stur bleiben und einfach sterben, seiner Meinung nach. Er war so wütend und er wollte es zu Ende bringen. Natsu rutschte am Boden entlang und trug nur noch mehr Wunden mit sich. Dann blieb er langsam liegen. Er schaffte es fast nicht mehr seine Augen offen zu halten. Dann sah er verschwommen wie Akuma auf ihn zukam. Ein fieses Grinsen war in seinem Gesicht platziert. Natsu begriff was auf ihn zukam. Es wusste dass dies das Ende war. Und er konnte nichts tun. Er versuchte sich verzweifelt zu bewegen. Irgendwie. Irgendetwas zu machen. Doch er schaffte es nicht. Mit diesen versuchten Bewegungen gab er auch noch seine letzte Kraft auf und er bemerkte wie seine Sicht immer verschwommener wurde. Ihm wurde bewusst, dass wenn er weiterhin versuchen würde, sich zu bewegen, dann würde er ohnmächtig werden. Deshalb rührte er sich nicht mehr. Seine Augen waren nur noch halb offen. Er hatte Mühe um sein Bewusstsein zu kämpfen. „Makarov, sieh zu wie ich deinem Schützling das Leben nehme!“ schrie er in seine Richtung und drehte sich wieder zu Natsu, der mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihm kauerte. Akuma sah, dass er bereits mit seinem Leben rang und wollte es endgültig beenden. Sein grässliches Gelächter hallte über die Lichtung. Er hob seine Hand, bereit Natsu zu töten, doch plötzlich schnellte irgendetwas hervor und stieß Akuma staubend zu Boden. Was auch immer es war, es hatte Natsu gerade das Leben gerettet. Akuma lag am Boden und konnte nicht glauben was gerade passiert war. Irgendjemand oder Irgendetwas hatte ihn gerade mit einer Attacke mehrere Meter zurück geschmettert. Seine Augen waren weit aufgerissen, das zu suchen, was Natsu gerade vor dem Tod bewahrt hatte. Doch es war schon wieder im Wald verschwunden. Die Bäume bewegten sich in dem Luftzug der vorbei huschte. Der Schock aller war tief. Das war ziemlich unerwartet gewesen. Doch nun keimte bei Fairy Tail ein kleines Fünkchen Hoffnung wieder auf. Immerhin hatte es, was auch immer es gewesen war, Natsus Leben gerettet. Dann konnte man beobachten wie sich langsam aus dem Wald etwas der Lichtung näherte.

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