Wir holten meinen Rucksack aus dem Amphitheater, gingen wieder in die Hütte und ich legte ihn neben meiner Matratze ab. Dann ertönte plötzlich ein Glockenschlag und Genevieve meinte, dass sei das Zeichen zum Essen. Ich hatte zwar keinen Hunger aber ich stand trotzdem auf und ging mit dem Rest von Hütte 11 zum Pavillion. Auf dem Weg fragte ich meine neue Freundin, wo wir essen wenn es regnet. Sie lachte und erklärte: “Die Grenzen des Camps sind magisch. Solange es Mister D nicht will, wird es hier weder regnen noch schneien.“ “Mister D?“ fragte ich. Zur Antwort deutete Genevieve auf einen Mann im Kakihemd und Flip Flops. Irgendwie ging von ihm eine gewisse Macht aus. Neben ihm stand Chiron. Er schüttelte nur resigniert den Kopf, als Mister D sich Wein einschenken wollte und räusperte sich. Der Campleiter seufzte entnervt, rief etwas zum Himmel und mit Handbewegung wechselte der Wein plötzlich zu Cola. Mit fiel spontan nur eine Person der griechischen Mythologie ein die kein Wein trinken durfte: Dionysos. “Ähm Genevieve... kanne sein dass der Campleiter Dionysos ist?“ Sie nickte. Allerdings machte sie ein Gesicht als wäre sie in einen Pferdehaufen getreten. “Zeus wollte ihn bestrafen indem er auf uns aufpassen muss, aber er hat leider nicht bedacht, dass er uns damit auch bestraft. Mister D ist...“ sie suchte nach den richtigen Worten “...etwas inkompetent.“
Wir setzten uns auf die Bank. Oder besser gesagt, wir quetschten uns auf die Bank. Pro Haus gab es eine Bankreihe. Genevieve meinte, dass unser Tisch immer der vollste ist. Es gab zwei leere Tische, die, laut Genevieve, Artemis und Hera gehörten. Neben Heras Tisch stand ein weiterer Tisch. Auf dessen Platte war ein Blitz rein geschnitzt. An diesem Tisch saß ein Mädchen, das eine Mischung aus Punk und Gothik zu sein schien. Sie war etwas älter als ich, vielleicht zwanzig. Sie bemerkte meinen Blick und schaute mich mit elektrisch-blauen Augen an. Mich durchfuhr eine Art Stromschlag und ich bekam Gänsehaut. “Hey Gen?“ “Hm?“ “Wer ist das?“ ich riss mich von dem Mädchen los und sah meine Freundin an. “Das ist Thalia, die Tochter des Zeus. Vor vielen Jahren kam sie ins Camp aber sie starb. Zeus verwandelte sie in eine Fichte und ihr Geist schützte seither das Camp. Doch dann wurde ihr Baum vergiftet. Ihre Freunde, Percy Jackson, Annabeth Case und der Satyr Grover brachten ihr das Goldene Fließ. Und das Fließ befreite Thalia. Früher war sie jeden Sommer hier aber jetzt passt sie auf die Neuen auf“ Ich nickte bedächtig. Dieses Mädchen war die Tochter des Zeus. Sie muss sehr mächtig sein.
Genevieve stupste mich an. “Komm Träumerle, wir müssen unser Opfer geben.“ Ich folgte ihr mit dem Teller. Ich hörte wie diejenigen, deren Eltern sich bekannt hatten Namen flüsterten. Thalia stand ebenfalls auf. Ich konnte nicht anders als sie beobachten. Sie nahm das am safstigsten aussehende Steak vom ihrem Teller und sagte “Zeus“. Als ich ihre Stimme höre fuhr mir wieder dieser komische Schauer über den Rücken. Ich folgte ihr mit meinem Blick bis sie sich wieder hinsetzte. Dann riss ich meinen Blick los. Mir fiel etwas auf: “Ehm du Genevieve? An wen sollen wir unser Opfer bringen? Wir wissen doch gar nicht, wessen Töchter wir sind.“ “Ich danke mit dem Opfer immer Hermes. Dass er uns aufnimmt, bis sich jemand bekennt“ sagte sie. Sie nahm eine große Traube von ihrem Teller und sagte den Namen des Götterboten. Ich tat es ihr nach.
Als alle saßen, trat Mister D vor. Er schien eine Rede halten zu wollen, aber ich muss zugeben dass ich nicht richtig zuhörte... aus irgendeinem Grund ging mein Blick immer wieder zu Thalia.
Plötzlich jubelten alle. Ich sah erschrocken zu Genevieve die sich aufgeregt mit ihrem Sitznachbarn über “Flaggenerobern“ unterhielt. Sie bemerkte meinen Blick und erklärte mir, dass es ein kleiner Wettkampf war. Die Hütten schlossen sich zu zwei Gruppen zusammen und mussten die gegnerische Flagge fangen. Die Teamführer waren Zeus auf der einen Seite, also Thalia und die Apollo-Hütte auf der anderen. Wir gingen schlafen.
Ich lag auf meiner Matratze und dachte nach. Wessen Tochter ich wohl war? Dann gingen meine Gedanken wieder zu Thalia. Diese Frau faszinierte mich wirklich. Aber warum war sie allein? Alles anderen Hütten waren voll, nur Thalia musste allein sein? Warum? Was sie gerade macht? Mit diesen Fragen schlief ich ein.
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Percy Jackson FF - Um Olympus Willen
FanfictionArtemis ist eine Halbgöttin. Als sie ins Camp gebracht wird, lernt sie viele Freunde kennen. Doch ein Mädchen fasziniert sie ganz besonders: Thalia, Tochter des Zeus. Als Artemis mit ihrer besten Freundin Genevieve und Thalia auf einen Auftrag muss...