Am nächsten Morgen begannen wir mit dem Wiederaufbau. Alle sahen mich an als hätte ich das Camp höchstpersönlich zerstört.
Ich konnte es ihnen nicht übel nehmen.
Ich ging an der Artemis Hütte vorbei um Thalia zu helfen. Ich blieb stehen und sah wieder die Schrift. Stirb, Sonnenkind! Die Botschaft war eindeutig: Das Sonnenkind war ich und jeder wusste dass ich nach meiner Tante benannt worden war. Eine Träne lief mir die Wange runter.
Ich hatte mir das Leben in Camp zwar auch mit Abenteuern vorgestellt, aber ich hätte nie gewollt, dass das Camp zerstört werden müsste. Auch wenn ich erst eine Woche hier war, ich hatte Camp Half Blood bereits als zweites Zuhause akzeptiert. Meine Beine hatten keine Kraft mehr, ich sank auf die Knie und weinte. Weinte weil ich daran Schuld war, dass das Camp in Schutt und Asche lag. Weinte, weil ich hier jeden in Gefahr gebracht habe. Weinte, weil ich den einst so sicheren Ort für Demigottheiten gerade zum Hauptziel für Feinde gemacht habe. Die anderen waren wütend auf mich. Zu Recht.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich sah auf. Da saß Genevieve. Sie lächelte. Ich fiel ihr um den Hals. “Sch, hey... es ist nicht deine Schuld. Ich weiß das und Thalia weiß das und Chiron auch.“ Ich löste mich von ihr, schniefte noch einmal kurz und stand auf. “Danke das du für mich da bist Gen. Ich bin froh dass ich dich habe“ sagte ich ehrlich.
Plötzlich wurde ich von hinten angesprungen und Thalia die ich nun Huckepack trug, rief “Ich bin auch für dich da Süße!“. Sie stieg von mir runter und sah in meine Augen. Ich versuchte all meine Dankbarkeit hinein zu legen. Ihre Augen waren irgendwie fesselnd...
Ein Räuspern ließ mich hochschrecken. Für einen Moment hatte ich alles um mich herum total ausgeblendet.
Genevieve schaute uns belustigt an. Dann drehte sie sich um und ging Richtung Zeus Hütte.
Mein blick ging wieder zu Thalia. Irgendwie schlug mein Herz ein wenig schneller. Sie drehte sich zu mir, sagte “Komm, wir müssen weitermachen“ und nahm meine Hand. Slash!
Ich bekam einen so heftigen Stromschlag dass es mich umhaute. Wortwörtlich. Thalia eilte zu mir. Sie war selbst total erschrocken und entschuldigte sich noch mehrnals. Sie hörte gar nicht mehr auf. Fragte mich ständig obs mir gut ginge. “Hab ich dir wirklich nichts getan?“
“Ja.“
“Bist du sicher?“
“Thalia.“ sie sah mich an. Wieder dieser angenehme Schauer. “Mir geht's gut.“ Sie nickte. Ich stand auf und nahm ihre Hand. Kein Stromschlag. Wir liefen zur Zeus Hütte wo schon Karl Basler wartete. Er war der Anführer der Hephaistos Hütte. Zusammen mit Carol d'Acloi, stellvertretende Chefin der Athene Hütte, schaute er sich Baupläne an.
Genevieve, die gerade das Holz dazu brachte, sich selbst in Bretter zu schlagen, winkte uns. “Wie läuft es?“ Gen meinte es liefe ganz gut. Ich fragte ob wir helfen können, meine beste Freundin verneinte. Thalia zog mich weiter.
Zum Fluss. Dort setzte sie sich. Ich pflanzte mich neben sie. Eine Weile saßen wir schweigend da. Jede in ihren eigenen Gedanken.
Plötzlich sagte Thalia: “Es war nicht deine Schuld weißt du?“ Ich wusste genau was sie meinte. Ich schüttelte den Kopf. “Thalia diese Ungeheuer sind meinetwegen hierher gekommen. Wenn ich nie hiergewesen wäre würde das Camp noch stehen.“ “Mal ganz abgesehen davon, dass das totaler Blödsinn ist, können Monster nicht hierrein ohne die Mithilfe eines Campmitglieds.“ Ich sah auf. Was hatte sie da gesagt?! Thalia merkte auch was sie da eben angedeutet hatte. Ihre Augen wurden groß vor Schreck. Dann schüttelte sie den Kopf. “Wir können Chiron nichts sagen ohne vorher nicht genau zu wissen, wer es war.“ Ich stimmte ihr zu.
Als ich mich umdrehte um an der Sonnen abschätzen zu können wie spät es ist, wurde ich plötzlich mit Wasser bespritzt. Ich dreht mich wieder nach vorn um eine grinsende Thalia vor mir zu sehen. “Na warte.“ sagte ich. Lachend rannte ich hinter Thalia her, hob sie hoch und ging mit ihr zum Fluss. Sie strampelte und kreischte. Sie erwischte mein Bein. Ich knickte um und wir beide rollten durch das Gras. Als wir anhielten lag Thalia auf mir und sah mir in die Augen. Diese schönen Augen... sie fesseln mich irgendwie jedes Mal.
Plötzlich beugte sie sich zu mir runter...
Und küsste mich.
Ich war erst überrascht, aber ich konnte nicht anders als die Augen zu schließen, zu erwidern und es zu genießen. Mein Herz schien zu explodieren.
So blieben wir eine Weile. So hätten wir auch immer bleiben können aber auf einmal hörten wir einen erstickten Laut. Wir lösten uns voneinander. Ertappt sahen wir in die Richtung. Da standen Violetta und Genevieve. Sie sahen uns mit großen Augen an. Thalia wurde rot. Ich stand auf. “Habt ihr uns gesucht?“ Violetta schüttelte den Kopf. “Eh... ja. Das Training mit der Ares Hütte beginnt gleich.“ sagte sie. Gen war ebenso verwirrt. “Wir wollten euch holen.“ munelte sie und trat ebenfalls den Rückzug an.
Ich sah Thalia an. Ich konnte nicht anders: ich fing an, lauthals zu lachen. Sie stimmte mit ein. An den zog ich sie hoch. Thalia sah mir schüchtern in die Augen. Ich küsste sie noch mal. Als ich mich von ihr löste sagte sie leise: “Du... ich hab mich wohl in dich verliebt.“ Ich grinste. “Ich mich auch in dich.“ Sie sah mich an. Dann fragte sie mich “Artemis, willst du mit mir zusammen sein?“ Ich bejahte.
Nun könnte man denken dass eine Woche vielleicht zu wenig sei, aber ich war mir meiner Gefühle sicher. Hand in Hand gingen wir zum Kampfplatz.
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Percy Jackson FF - Um Olympus Willen
Fiksi PenggemarArtemis ist eine Halbgöttin. Als sie ins Camp gebracht wird, lernt sie viele Freunde kennen. Doch ein Mädchen fasziniert sie ganz besonders: Thalia, Tochter des Zeus. Als Artemis mit ihrer besten Freundin Genevieve und Thalia auf einen Auftrag muss...