Irgendwann hatte ich aufgehört die Drinks, die Matilde in sich leerte wie Wasser, zu zählen. Ihre
Zustand war von besäuselt, zu betrunken, zu SEHR betrunken übergegangen. Andauernd gab sie
komische Hicks-Geräusche von sich, was mich leicht verunsicherte. Ich hatte noch nie mit
betrunkenen Menschen zu tun gehabt.
Wenigstens war der Künstler zumutbar. Naja, was heißt zumutbar. Er war unglaublich. Abgesehen
davon, dass es John war, konnte er wirklich gut singen. Die Melodien die er mit seiner Gitarre
erzeugte, würde ich nie vergessen. Da er ja mein Mitbewohner war, hatte ich gute Chancen auf
kleine Privatkonzerte, was meine Stimmung augenblicklich aufhellte.
Obwohl ich ihn ja somit kannte, machte ich ihn nicht aufmerksam auf mich und lies ihn einfach
spielen. Die Bar war gut gefüllt, was zwar einerseits gut war für den Besitzer eben jener, aber für
mich bedeutete dass, nur noch mehr betrunkene Menschen.
Als es später und später wurde und Matilde betrunkener und betrunkener, überlegte ich schon, nicht
einfach zu gehen. Ich war müde und mit Matilda konnte man schon vor Stunden kein ordentliches
Gespräch mehr führen. John war immer noch auf der Bühne und erzählte zwischen seinen Songs von
seiner Zeit in Amerika. Doch während Matilda völlig außer Kontrolle geriet und gleich drei Männer
anbaggerte, kündigte er eine Pause an.
Plötzlich griff eine Hand nach mir und zog mich ein Stück von Matilda weg. Ich hatte zwar noch nicht
gesehen wer mich gerade so unsanft beiseite zog, aber nach wenigen Sekunden sollte ich nicht mehr
unwissend sein.
„Sky, zwei Fragen hätte ich. Erstens: Was zur Hölle machst du hier? Und zweitens: Kann es sein, dass
du leicht überfordert mit dieser Lady hier bist?"
Entgeistert blickte ich John an. Ich hatte echt nicht gerechnet damit gerechnet, dass er mich
überhaupt bemerkt, aber dass er mir jetzt auch noch zur Hilfe kommen wollte?! Aus dem
Augenwinkel sah ich, wie Matilda drauf und dran war, einen Tisch zu besteigen und wie wild
loszuschreien.
„John! Ich ähm, naja, das ist so: Matilda hier wollte irgendwo entspannt den Abend verbringen und
ich hatte keine Ahnung, dass sie eine Bar im Sinn hat. Ich meine, sie ist in meinem Studiengang.
Jedenfalls hätte ich nie erwartet, dass dieser Abend so ausartet und jetzt hab ich eine besoffene
Matilda an der Backe, mit der ich nicht umzugehen weiß.", gab ich ihm flüchtig als Antwort.
„Also pass auf, weißt du wo sie wohnt?"
Ich antwortete mit einem Nicken, den Blick jedoch in Matildas Richtung gerichtet. Außerdem war es
mir peinlich, ich wollte mich nicht vor ihm blamieren. Ich glaube allerdings, dass ist schon passiert.
„Na dann ist ja alles gut, Wir müssen sie nur hier raus bekommen, zur Not trage ich sie auch. Wir
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Northern Lights
RomanceBeste Freunde ein Anruf aus Amerika Trennung viele Jahre vergehen Wiedervereinigung Mehr als nur Freundschaft?