~Kapitel 38~ Mädchen in schwarz
Ich stand in einem gellem, weißen Raum. Verwirrt sah ich mich um. Als ich mich umdrehte, sah ich ein Mädchen. Sie hatte langes schwarzes Haar. Das Haar ging ihr ein stück weit über die Hüfte, wie meins. Es war genauso glatt wie meins. Ihre Augen waren purpurrot, fast vollends blutrot. Ihre Haut sah zart aus und war eher dunkler. Hinter ihrer Schulter ragten riesige, pechschwarze Flügel.Ich sah ihr ins Gesicht. Sie grinste mich an. Jetzt erst merkte ich es. Das Mädchen, welches vor mir steht, sah aus wie ich. Das Mädchen bewegte kaum ihre Lippen. "Princino." flüssterte sie kaum hörbar, doch trotzdem schallte es.
Ich öffnete erschrocken die Augen. Der weiße Raum war verschwunden, ebenso wie das Mädchen. Ich lag in meinem Zimmer, das Kleid nochimmer an. Ich fuhr mir durch mein langes, glattes Haar. Ich sah aus dem Fenster. Ich sah die vielen Menschen umherlaufen. Alle hatten schwarze Haare. Ich schluckte. Ich seufzte. Die Tür ging auf. Nanai trat hinein. Wieso hat sie kein schwarzes Haar? Sie sah mein Kleid an. "Es ist wunderschön. " flüssterte sie zart. Ich sah das Kleid an und nickte. Nanai ergriff meine Hand. "Du siehst schrecklich aus. Das müssen wir ändern. Komm, mach dich erstmal frisch." Sie wieß mich wieder in den weißen Raum mit der großen Badewanne. Sie ging aus dem Zimmer und ließ mich alleine. Ich steuerte auf den großen Spiegel zu. Ich musste daran denken, wie ich zum erstenmal in den Spiegel sah und mich erschrocken habe. Silber hatte mich belustigt angesehen. Silber. Traurigkeit übermahnt mich. Ich sah in den Spiegel, doch ich sah mich nicht. Ich sah wieder das Mädchen mit den schwarzen Haaren, was mir so ähnlich sieht. Ihre roten Augen starrten mich an. "Princino" flüssterte sie. Ich schrie und taumete erschrocken zurück. Ich stolperte und fiehl zu Boden. Schwer atmend sah ich auf. Ich zog eine Strähne meines Haares durch meine Finger. Sie sind zu meiner Erleichterung schneeweiß. Ich rappelte mich auf. Mit zitternden Beinen ging ich wieder auf den Spiegel zu. Ich sah hinein. Eisblaue Augen sahen mich an. Mein weißes Haar schimmerte in dem Licht. Meine Augen waren umringt von einem dunklem Schatten. Meine Augen waren trüb. Mein Gesicht war grau und dunkler nicht mehr schneeweiß mit einem hauch rosa. Ich schluckte. Nanai stand plötzlich hinter mir. Erschrocken drehte ich mich zu ihr um. Sie lächelte mich an. "Erstmal müssen wir deine Augenringe loswerden." sagte sie plötzlich. Unwissend sah ich sie an. Sie drückte mich auf einen Stuhl. Sie tupfte eine flüssigkeit unter meine Augen. Sie drehte mich zum Spiegel. Die dunklen Schatten waren weg. Sie drückte etwas warmes an meine Wangen und sofort wurden sie roter und wirkten viel aufgehellter. "Besser." stellte Nanai fest. Ich musste die ganze Zeit an das Mädchen in schwarz denken. Sie sah genauso aus wie ich. Nanai kämmte mir nochmal mein Haar durch. Sie beugte sich zu mir herrunter. "Heute wirst du entgültig eine von uns." flüssterte sie in mein Ohr. Ich schnappte nach Luft. Eine von ihnen. Ich nickte nur und starrte leblos auf mein Spiegelbild.
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Engel der Dunkelheit
FantasyFür Knospe bricht eine Welt zusammen, als sie ihren Stamm verlassen muss. Sie muss in die Welt hinaus, ohne zu wissen, dass eine dunkle Macht in ihr schlummet. Plötzlich haben es alle auf sie abgesehen.