Kapitel 12

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"Was sollte das?", Diggle warf die Tür des Appartements, in das unser Team sich zurückgezogen hatte hinter sich zu und starrte Lyla mit einem Blick an, der klar machte, dass er schnellstens eine Erklärung haben wollte.

"Und schon wieder wird es lustig", grinste Deadshot, während er an seinem Gewehr herum spielte. Tiger polierte seine Krallenaufsätze und beobachtete Lyla und Diggle dabei amüsiert. Ich lehnte mit verschränkten Armen an einem Regal, dass im Schatten stand und folgte der Unterhaltung. Lyla stand über die nächsten EInsatzpläne gebeugt da, während sie ihren Exmann eindringlich ansah: "Johnny, dass sind Mörder und Kriminelle. Da sind leider ein paar Druckmittel nötig."

"Und da pflanzt ihr ihnen Sprengstoff ins Hirn? Auch deiner Schwester?", rief er außer sich und Lyla wich seinem Blick aus.

"Darf ich dazu auch was sagen?", mischte ich mich ein. Die beiden drehten sich zeitgleich zu mir: "Nein!"

Deadshot fand die Situation anscheinend zum Schießen, jedenfalls kicherte er vor sich hin.

"So lange sie sich an die Regeln halten, passiert ihnen nichts, Shrapnell hat's nicht getan", versuchte Lyla sich herauszureden. Er schüttelte den Kopf und sah sie zeitgleich enttäuscht an: "Ich erkenne dich wirklich nicht wieder."

Seine Worte trafen sie, das sah ich an ihrem Blick, aber sie verdrängte innerhalb von Sekunden den persönlichen Aspekt und wurde zu der verlässlichen Agentin, die Waller in ihr sah: "Was ist mit Kadir?"

Dig starrte sie eine ganze Weile lang an und an seinem Kiefer zuckte ein Muskel, aber dann schluckte er und griff in seine Jackentasche: "Rettest du jemandem einmal das Leben, kriegst du 'nen Orden. Beim zweiten Mal, 'nen Tritt in den Arsch."

Er pfefferte ihr einen kleinen Gegenstand auf den Tisch und erst beim zweiten Mal erkannte ich, dass es ein Handy war. Vermutlich Kadir's. Lawton grinste noch immer vor sich hin und auch Tiger schien an der Situation gefallen zu finden. Diggle drehte sich mit kalter Miene um und verließ den Raum: "Ich erwarte weitere Instruktionen."

Dann fiel die Tür hinter ihm mit einem Krachen ins Schloss. Deadshot klatschte beifällig: "Das haben Sie ja großartig hin bekommen."

Meine Schwester warf ihm einen vernichtenden Blick zu und ich sah, wie sehr sie der Streit mitnahm. Trotzdem empfand ich kein Mitleid mit ihr. Lyla nahm das Handy in die Hand und las die Nachricht darauf laut vor: "Kommen Sie zu meiner Benefizveranstaltung, Einzelheiten im Anhang. Wir haben unser Ziel erreicht, er lädt uns auf sein Anwesen ein."

Sie wollte sich wieder den Plänen zuwenden, als Deadshot ihr plötzlich von hinten einen Arm um den Bauch schlang und ihr eine von Tigers Krallen an die Kehle drückte: "Wissen Sie, Ihre Schwester hat in zweierlei Dingen Recht: Erstens sind Sie wirklich das Letzte und zweitens haben wir das Recht auch etwas dazu zu sagen, schließlich haben wir den Sprengstoff im Schädel und nicht Sie."

Während Lyla nicht mal schlucken konnte, ohne dass die Klinge in ihren Hals schnitt, starrte ich Deadshot fassungslos an: "Was tust du da?"

Er sah mich fest an: "Du hast gesagt, du hasst sie, was hindert uns daran sie jetzt einfach zu beseitigen?"

"Sprengstoff im Hirn?", warf Tiger ein. Ich biss mir auf die Unterlippe, sah Lawton ins Gesicht und einen kurzen Augenblick überlegte ich ernsthaft ihn nicht aufzuhalten, aber dann sah ich sie an und ich schüttelte den Kopf: "Du hast Recht: Ich hasse sie, aber... sie... sie ist Familie."

Olivers Worte, die er auf der Insel über seine Mutter gesagt hatte, waren mir soeben wieder durch den Kopf geschossen und ich verstand was er damit meinte: Ich hatte nur sie. Auch wenn ich sie hasste, hatte ich nur noch ein einziges Familienmitglied und selbst wenn ich wollte, konnte ich sie nicht sterben lassen. Deadshot ließ verwirrt die Kralle sinken und stieß Lyla von sich, die sich den Hals rieb.

Arrow -Shadows- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt