Misaki wachte abermals mit einem schummrigen Gefühl auf. Alles was sie in diesem Moment spürte war, der harte Boden unter ihr und die viel zu stark gebundenen Fesseln an ihren Händen. Nach einiger Zeit fing sie an auch die Musik, die von draußen kam, zu realisieren. Nachdem sie es endlich geschafft hatte, sich einigermaßen bequem hinzusetzen, konnte sie erkennen, dass es draußen schon dunkel geworden war. Eine Zeit lang saß sie einfach nur da und dachte über ihre derzeitige Situation nach. Erst die erstickten Schreie, die die überaus laute Musik übertönten, riss sie aus ihren Gedanken. Sie versuchte zu erkennen ob es sich bei den Schreien um weibliche oder männliche handelte, doch das einzigste was sie heraus hören konnte war, dass die Schreie von Panik gekennzeichnet waren. Dramatisch wuchs in ihr die Angst, als plötzlich die Tür eingetreten wurde und Hiroshi blutverschmiert mit einem gezückten Katana auf sie zu gerannt kam. Er stürzte sich auf sie. Doch noch bevor er sie erreicht hatte, veränderte sich die Situation. Die Augen von Misaki färbten sich schwarz. Nur ein kleiner roter Punkt in der Iris blieb zurück. Und dann ging alles ganz schnell. Sie stürzte zur Seite, doch das Katana traf sie dennoch am Handgelenk. Ihre Fesseln lösten sich auf und ihr tropfte das Blut an der rechten Hand hinunter. Hiroshi, der nicht glauben konnte, dass sie ihm jetzt tatsächlich ausgewichen war, richtete sich auf und holte für einen weiteren Schlag aus. Das Schwert raste wieder auf sie herunter, doch noch bevor es bei ihr angekommen war hielt Hiroshi plötzlich inne. Misaki erkannte, dass durch seinem Körper ein dunkler Gegenstand herausragte, woraufhin sie von ihm zurückwich und eine Person hinter im ausmachte. Diese Person trug einen schwarzen Mantel mit einer roten Wolke darauf. Außerdem trug er eine orangene Maske, die aber nur ein Auge zeigte. Dieses Auge war blutrot und sie konnte in der Iris drei kleine schwarze Flecken erkennen. Misaki war wie gelähmt. Sie starrte den Typen angsterfüllt, aber auch gleichzeitig dankbar an. „Sag mal wie heißt du?" unterbrach er sie in ihren Gedanken und es dauerte auch eine Weile bis sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. Als sie dann schließlich antworten wollte, wurde sie von einer lauten Stimme unterbrochen: „Tobi! Sehe zu das du fertig wirst! Ich will hier nicht meinen ganzen Tag verbringen!" Misaki und der Typ, der ihr gegenüber stand, blickten nun zur Tür und sahen eine Person den Raum betreten. Diese hatte auch so einen schwarzen Mantel an, trug aber keine Maske, die das Gesicht bedeckte. Außerdem hatte der Typ lange blonde Haare und wenn man nicht richtig hinschauen würde, dann könnte man meinen, dass er ein Mädchen sei. Er blieb im Türrahmen stehen und starrte die beiden an. „Sag mal, was zum Henker machst du da mit dem Mädchen Tobi!!" murmelte er wütend, während er seine Hand ballte. „Ich unterhalte mich mit ihr und ich muss sagen, dass sie wirklich nett ist. Ist denn daran irgendwas falsch Deidara?" erwiderte Tobi äußerst freundlich und mit einer Stimme, als würde er es darauf abgesehen haben von Deidara verprügelt zu werden. Der Typ trat daraufhin näher an die beiden heran und als er schließlich vor Tobi stand, fragte dieser mit völlig unschuldiger Stimme: „Hey Deidara ist irgendwas? Du siehst leicht angestrengt aus." Deidara dem die Wut wortwörtlich ins Gesicht geschrieben war, holte daraufhin mit dem Arm aus und schlug so fest auf Tobi ein, sodass er durch die Wand flog und draußen gegen einen alten Baum landete. Misaki wusste in diesem Moment nicht, ob ihr der Typ nun leidtun sollte, oder ob er es verdient hatte. Der ganze Staub, der dadurch aufkam, brachte Misaki dazu laut zu husten, doch Deidara ließ sich davon nicht beirren und stapfte durch die Rauchwolke zu Tobi. Alles was sie von diesen beiden noch mitbekam war, dass Tobi sich versuchte zu verteidigen: „Hey stopp Deidara! Ich hab doch gar nichts gemacht! Autsch! Tobi is a good boy! Tobi hat nichts gemacht! AUTSCH!" Daraufhin hielt Deidara inne und entgegnete: „So, du willst mir also weiß machen, dass du nichts gemacht hast...und warum ist sie dann nicht tot? Oder wolltest du sie damit umbringen indem du mit ihr flirtest?" Tobi, der jetzt ganz schöne Angstzustände hatte, faselte vor sich her: „Nein, nein, ich hab nicht mit ihr geflirtet. Das würde ich nie tun! Ok sie ist ein sehr hübsches Mädchen, das stimmt schon, aber schließlich war unser Auftrag ja alle Anwesenden hier zu töten. Ich würde doch nie gegen die Anweisungen von unseren Chef verstoßen Deidara! Du müsstest mich doch mittlerweile kennen und wissen das ich die Wahrheit sage!" Deidara hielt abermals einen Moment inne und schaute ihn an. Kurz danach lag seine Hand aber schon an seinem Hals und versuchte so fest wie es nur geht zu drücken, während Tobi rumzappelte und probierte die Hand von seinem Hals wegzukriegen. „Du bist ein ausgesprochener schlechter Lügner Tobi! Glaubst du ernsthaft, dass ich darauf reinfalle? Du hast dich definitiv an dieses Mädchen rangemacht, daran gibt es keinen Zweifel Tobi! Was hattest du denn mit ihr vor? Mitnehmen und sie dazu zwingen deine Freundin zu sein? Es tut mir Leid das sagen zu müssen, aber sie hätte nach kürzester Zeit Selbstmord begangen, denn in deiner Nähe zu leben, ist schlimmer als dem Teufel persönlich die Hand zu reichen. Obwohl wenn man darüber nachdenkt, dann hättest du sogar deine Aufgabe erfüllt, denn dann wären alle tot." Misaki hörte auf diesem Gespräch weiter zuzuhören, denn für sie stand fest, dass beide einen totalen Dachschaden hatten. Sie stand leise auf und schlich sich aus dem Haus, denn sie wollte nicht riskieren, dass die beiden jetzt auch nur auf die Idee kamen sie mitzunehmen oder sogar zu töten. Am Türrahmen angekommen, schaute sie sich nochmal um und kontrollierte ob einer von ihnen es gemerkt hatte, dass sie im Begriff war zu gehen. Doch die einzigste Person, die ihr ins Gesicht schaute, war Hiroshi. Er lag mit einem verzerrten Gesicht am Boden und starrte in die Leere. Das jagte Misaki einen Schauer über den Rücken, doch aufhalten ließ sie sich von ihm nicht und rannte den Weg entlang in Richtung Wald. Ihr Weg führte sie durch dichtes Gestrüpp, wobei sie sich auch ihre Füße blutig aufschürfte. Sie rannte in der Hoffnung, dass diese Typen sie niemals einholen würden und sie lebend davon kommen würde, doch diese Einstellung änderte sich als sie plötzlich fiel. Alles was sie noch sah, bevor sie ohnmächtig wurde, war, dass sie eine tiefe Klippe hinunterstürzte.
„Also Tobi wir gehen!" sagte Deidara zu dem schon fast toten Tobi. Als Deidara sich umdrehte und wieder in das Haus hineinging, blieb er stehen. „Sag mal Tobi wo ist das Mädchen eigentlich abgeblieben? ...Hey Tobi!" „Äh...du meinst das Mädchen? Sie ist gegangen, als du mich verprügelt hast. Anscheinend hatte sie keine Lust das mit anzusehen..." erwiderte Tobi mit unbekümmerter Stimme, woraufhin Deidara jedoch wütend antwortete: „Dafür das ich dich anscheinend verprügelt habe, bist du aber...ach vergiss es, dass verstehst du ja nicht..." Er seufzte und Tobi lauschte die Ohren: „Du kannst es Tobi ruhig erzählen. Tobi is a good boy. Er wird niemanden etwas erzählen. Er verspricht es!" Deidara, der seine Hand wieder zu einer Faust ballte, schrie Tobi daraufhin an: „Sehe zu und hol das Mädchen zurück du Idiot! Oder willst du, dass ich dich beim Boss verpetzen muss, nur weil du ein harmloses Mädchen entkommen lassen hast!" „Aber sie ist doch bloß ein harmloses Mädchen. Wieso ist es denn so wichtig sie zu töten?" fragte Tobi woraufhin Deidara einfach bloß schrie: „Verschwinde du Vollpfosten!" Er verschwand daraufhin, da Deidara einen kleinen weißen Vogel auf ihn warf und dieser explodierte. Er kam mit erstaunlich wenigen Kratzern davon und machte sich daraufhin auch schon auf die Suche nach Misaki. Als er sie schließlich fand, war sie kurz davor die Klippe runterzustürzen.
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Die Vermisste des Uchiha-Clans
FanfictionEin Dorf mitten im nirgendwo, das nicht einmal Ninjas kennt. Ein Mädchen, das entführt wurde und ihr Clan, der versucht sie für ihre Zwecke zu gewinnen.