Kapitel 12

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Am Abend, als Karin und Stefan im Bett lagen und auch Mutter Noske die Couch bezogen hatte, griff Stefan das Thema vom Nachmittag wieder auf, dass zuvor am Tisch schlagartig fallen gelassen wurde.
"Karin?", fing er zu flüstern an damit Karins Mutter nichts mitbekam.
"Ja?", sie drehte sich zu ihm um und schaute ihm in die Augen.
"Was war das denn vorhin? Also das mit den Kindern. Du willst mir doch nicht weiß machen, dass diese Frage überraschend kam, oder?"
"Nein, aber ich wollte zuerst mit dir darüber reden."
"Wieso? Bist du schwanger?", kurz wollte sich Panik in ihm breit machen, aber Karin reagierte schnell:
"Nein, natürlich nicht. Ich weiß nur nicht ob ich schon Kinder möchte, ob ich bereit dazu bin oder ob ich es jemals sein werde."
"Hey, wir müssen ja nicht sofort welche bekommen. Wenn du irgendwann soweit bist dann reden wir nochmal in Ruhe darüber.", sagte er sanft um sie ein wenig zu berihigen. Obwohl auch ihn, der Gedanke an ein eigenes Baby, zur Zeit nicht gerade wohl zu Mute werden ließ. Eigentlich wurde ihm bei dem Gedanken daran sogar ziemlich schlecht. Aber das durfte er jetzt nicht zeigen. Im Moment ging es um Karin.
"Ich möchte vorher einfach wissen wer ich bin. Verstehst du?", wieder spürte sie diese kalte Leere in ihr aufsteigen. Die, die sie immer überkam, wenn sie an ihren Vater dachte oder über ihn redete. Das war als Kind schon so. Damals wurde sie auch teilweise gehänselt, weil sie keinen Papa hatte, als wäre es nicht schlimm genug gewesen den anderen Kindern zuzuhören wie sie sich darum stritten wer den cooleren, besseren und stärkeren Papa hatte. Ohne Vater aufzuwachsen hatte sie immer sehr belastet, auch wenn sie das nicht zeigte. Besonders nicht vor ihrer Mutter, vor allem vor ihr wollte sie stark wirken. Dabei hatte sie schon einen leichten Vater-Komplex. Sie brauchte einfach eine männliche Bezugsperson in ihrem Leben. Eine feste Instanz auf die sie sich verlassen konnte. Deshalb war sie so durch strukturiert, brauchte feste Pläne in ihrem Leben und hatte Anfangs Probleme sich auf Stefan einzulassen. Gott sei dank hatte sie wenigstens dieses Problem mittlerweile überwunden.
"Nicht wirklich...", Stefan schaute sie verwundert an und riss sie aus ihren Gedanken.
"Ich möchte meinen Vater finden.", rückte sie nun endlich mit der Sprache raus.
"Was ist denn mit deinem Vater?"
"Hab ich dir das nie erzählt? Ich habe meinen Vater nie kennengelernt. Ich weiß nicht mal seinen Namen und das würde ich gerne ändern.", sie hoffte, dass Stefan sie verstehen konnte. Nicht wie Christoph, der dann immer nur angemerkt hatte, dass sie doch bereits einen Mann in ihrem Leben hatte.
"Das tut mir leid. Weißt du was? Wir finden ihn, okay?", er stupste mit dem Zeigefinger an ihre Nase.
"Wie sollen wir das anstellen? Ich hab es schon so oft versucht...aber nichts!"
"Vorher hattest du ja auch mich nicht.", grinste er.
"Ich weiß, aber meine Mutter sagt sie wüsste nichts von ihm..."seufzte sie.
"Aber du glaubst ihr nicht?", stellte er fest.
"Irgendwie...nicht."
"Dann finden wir die Wahrheit raus!",  er war jetzt hochmotiviert.
"Dabei würdest du mir helfen?", sie hoffte sich nicht verhört zu haben.
"Natürlich!",  sagte er sofort.
"Du bist der beste!"
"Weiß ich doch." 
Sie sagte nichts sondern verdrehte kurz die Augen. Dann gab sie ihm noch einen langen Kuss und kuschelte sich zu ihm.
"Schlaf gut."
"Mmh, du auch."
Kurz darauf waren die beiden auch schon eingeschlafen.

AN:
Hi, ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst doch eure Meinung da. 😊
Bis dann.

Der Lehrer - Die mit Sicherheit etwas andere 5. StaffelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt