Der Lehrer - Die mit Sicherheit etwas andere 5. Staffel

Kapitel 37

Karin versuchte ihm für den Rest des Tages aus dem Weg zu gehen. Seine Worte hatten sie zuziefst verletzt und trotzdem spürte sie das mehr dahinter steckte. Er machte nicht einfach so schluss. Nicht nach allem was passiert war und nicht so! Sie stellte sich die verschiedensten Szenarien vor. Wurde er erpresst, hatte seine Mutter was damit zu tun? Sie würde ihn heute Nachmittag auf jeden Fall darauf ansprechen egal wie sehr er sie anbrüllte. Das war er nämlich nicht. Der der sie da angeschrien hatte war nicht ihr Stefan. Da war sie sich sicher.
Am Nachmittag fuhr sie vor Stefan's und eigentlich auch fast ihrer Wohnug, immerhin wollten sie zusammen ziehen, vor. Sie hatte sich vorgenommen nicht eher zu gehen bis sie wusste was mit Stefan los war.
Sie sperrte die Tür auf und lauschte. Sie konnte nichts hören, aber sein Auto hatte vor der Tür gestanden.
Leise betrat sie die Wohnung und schaute ins Wohnzimmer, wo zu ihrer Überraschung Stefan auf der Couch saß, mit einem kleinen Stück Papier in der Hand und ins leere starrte. Seine Augen waren glassig und ausdruckslos. Er sah fix und fertig aus. Als hätte er mindestens eine Woche lang nicht geschlafen.
"Stefan.", flüsterte Karin in den Raum. Stefan reagierte nicht. Er fixierte weiter einen Punkt an der Wand. Sie ging langsam auf ihn zu, setzte sich neben ihn und legte ihre Hand auf seinen Rücken.
Er zuckte zusammen.
"Karin, was machst du hier?"
"Du hast gesagt ich soll meine Sachen abholen kommen.", ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals, aber dann sah sie auf das Stück Papier in seinen Händen. Es war ein Foto von ihnen.
"Du möchtest dich gar nicht trennen oder?", fragte sie ruhig und deutete auf das Bild.
Doch sie bekam keine Antwort. Sie ließ ein paar Minuten verstreichen bis sie wieder ansetzte um etwas zu sagen: "Ich hab mir die ganze Nacht die Augen ausgeheult, weil ich nicht wusste was los war. Heute morgen schreist du mich so an. Meinst du nicht ich habe eine Erklärung verdient?", fragte sie so ruhig es ging und legte ihre Hand vorsichtig in seine.