Blutige Liebe

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Fantasy!

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Leblos lag sein Körper in meinen Armen.

Seine Wangen zierte noch immer ein leichter Rotschimmer, so, als würde sein Herz noch immer Blut in sie pumpen.

Was hatte ich nur getan?

Seine langen, dichten Wimpern lagen auf seinen Wangen.

Er schläft. Er schläft. Er schläft, dachte ich immer wieder.

Er ist nicht tot. Daran glaubte ich fest, aber ich wusste genau das dem nicht so war.

Er war tot.

Und ich hatte ihn umgebracht.

Vorsichtig legte ich ihn auf das Bett und strich ihm liebevoll über die Wange.

Sein leichter Bart pickste mich, aber es tat nicht weh.

„Schlaf gut", flüsterte ich, beugte mich über ihn und gab ihm einen Kuss auf seine noch warmen Lippen.

Dann verschwand ich aus den Raum und ging auf den Balkon.

Zayn hatte diesen Ort geliebt. Er saß immer in dem Sessel und rauchte ein oder zwei Zigaretten, während er den Sternen entgegen sah.

Manchmal saß ich bei ihm und beobachtete ihn. Im Mondschein sah er immer so unbeschreiblich schön aus. Ich hätte ihn stundenlang anschauen können, egal was er dabei tat.

Ich stützte mich an dem Geländer ab und schaute nach unten in den Garten. Die Blumenbeete waren gepflegt. Kein Wunder bei Zayns Beruf.

Er war Gärtner in einer kleinen Gärtnerei gleich um die Ecke. Er liebte seinen Job. Manchmal vielleicht sogar ein bisschen mehr als sich selbst.

Ich weiß, dass Zayn mich geliebt hat. Er hat mich mit jeder Faser seines Körpers geliebt, obwohl er mich doch garnicht richtig kannte.

Ich war eine Lüge. Er liebte eine Lüge, hinter die er nicht blicken konnte. Es war ihm unmöglich die Wahrheit heraus zu finden.

Er hatte sich mir anvertraut, mir seine Geheimnisse erzählt und mir sein erstes Mal geschenkt. Er hat mir vertraut.

Aber Lügen sollte man nicht trauen und trotzdem hat er es getan.

Er hatte so ein großes Herz. Und jetzt hat es aufgehört zu schlagen.

Warum hatte ich ihn einfach getötet?

Ich liebte ihn doch.

Seufzend wand ich mich wieder vom Garten ab und ging wieder rein.

Auf dem Wohnzimmertisch standen noch immer unsere Weingläser. Seines leer, meines noch fast voll.

Ich räumte sie weg.

Dann betrat ich wieder das Schlafzimmer.

Er lag noch immer dort auf dem Bett. Seine Haut nun fast aschfahl. Die Augen noch immer geschlossen, verbargen sie ihre schöne Farbe.

Ich nahm seine Hand in meine. Sie war nicht kalt, aber auch nicht warm.

Ich hob sie zu meinen Lippen und küsste seinen Handrücken sanft, schaute dabei in sein schönes Gesicht.

Mein Blick wanderte an seinem Körper entlang.

Seine Haare, die ein wenig zerzaust waren, aber trotzdem perfekt aussahen.

Seine geschlossen Augen mit den dichten Wimpern, welche noch immer auf seinen Wangen lagen.

Seine Nase mit seiner süßen kleinen Nasenspitze, die ich so oft angestupst habe, weil seine Reaktion darauf immer so süß gewesen war.

All these lies | Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt