Mein Kopf pochte und schmerzte unterträglich und mein ganzer Körper fühlte sich einfach nur taub an. Verschwommen nahm ich Stimmen war, die wie durch Watte bei mir ankamen, aber ich konnte sie einfach niemandem zuordnen.
Was war überhaupt passiert?
Ein weiterer Anfall an Schmerzen ließ mich ungewollt aufstöhnen und sofort hörte ich wie die Stimmen verstummten und gleich darauf spürte ich eine Hand, die sich um meine eigene schloss und sie drückte. Ich konnte jedoch nicht die Kraft aufbringen, um den Druck zu erwiedern und so blieb meine Hand schlaff in der anderen liegen.
"Zayn? Kannst du mich hören?" Unfähig irgendetwas sinnvolles von mir zu geben, brummte ich nur und versuchte den stechenden Schmerz auszublenden. Ich konnte hören wie jemand nach Luft schnappte, dann war es wieder still. Ich öffnete langsam meine Augen und nach einigen Anläufen hatten sie sich einigermaßen an das Licht gewöhnt, auch wenn es meine Kopfschmerzen nur noch zu verstärken schien.
Unruhig sah ich mich in dem Zimmer um. Das war auf jeden Fall mein Zimmer und ich lag auch auf meinem Bett. Neben mir saß Liam und hielt meine Hand. Sanft lächelte er mich an und in seinen Augen blitzte die Verletzlichkeit auf, die ich schon im Wald gesehen hatte. Ich lächelte zurück und konnte endlich die Kraft aufbringen seine Hand ein wenig zu drücken.
Zu meiner anderen Seite stand der junge Betreuer und sah auf mich herab. Dann fragte er, wie es mir ginge. "Okay", antwortete ich und erschrak selbst davor, wie kratzig meine Stimme war. "Ruh' dich noch ein wenig aus bis es dir wieder besser geht. Wenn was ist, du weiß ja, wo du mich findest, Liam." Liam nickte und wand seinen Blick dann wieder mir zu.
Schweigend sahen wir uns an und als die Türe ins Schloss fiel, kniff ich kurz meine Augen zusammen, denn das Geräusch ließ einen Stich durch meinen Kopf schießen und ich sah Alles kurz verschwommen.
Ich war doch einfach nur ohnmächtig gewesen, oder nicht? Warum hatte das denn jetzt so eine Auswirkung auf meinen Körper? Ich verstand es echt nicht.
"Es tut mir leid." Verwirrt sah ich Liam an. Was meinte er?
"Ich hätte die Fragen lassen sollen. Das geht mich Alles überhaupt nichts an. Du bist wegen mir ohnmächtig geworden, ich wusste ja nicht, dass das so ein heikles Thema für dich ist. Es tut mir so leid." Ich lächelte ihn an, er lächelte zurück. "Schon okay."
In den nächsten Tagen erholte ich mich wieder und bald schon konnte ich wieder raus. Am Tag nach meinem Zusammenbruch war ein Arzt gekommen und hatte mir Blut abgenommen. Es stellte sich heraus, dass ich einige Mangelerscheinungen hatte, welche vorallem zu meiner Ohnmacht geführt hatten. Das erlärkte auch, wieso es mir so schlecht ging.
Liam hatte sich während der paar Tage gut um mich gekümmert und um ehrlich zu sein, hatte ich mich ein wenig in ihn verliebt. Er war so fürsorglich und liebevoll, dass mir manchmal die Luft weg blieb, wenn er mich mit seinen braunen Augen ansah, die mir schon im ersten Moment aufgefallen waren.
Ich las gerade in 'Der Junge, der Glück brachte' als Liam sich neben mich setzte und 'Die Bücherdiebin' aufschlug. Ich hatte ihn in den paar Tagen ein bisschen mit meinem Lesefieber angesteckt, aber es schien ihn nicht zu stören. Im Moment lieh er sich noch meine Bücher aus und ich versuchte ihm die Besten zuerst zu geben, damit er den Spaß am Lesen nicht verlor, aber bis jetzt war er sowieso noch an dem ersten Buch dran. Meinem Lieblingsbuch.
Ich lächelte ihn kurz an und er lächelte zurück, so begrüßten wir uns immer. Die Sonne war warm und schien hell vom Himmel herab, aber die Bäume spendeten genug Schatten, sodass uns nicht zu warm wurde.
Wir saßen also so nebeneinander und lasen und als ich an der letzten Seite meines Buches war, sprach Liam mich aufeinmal an. "Ich mag das hier echt gerne, Zayn", sagte er. Einfach so. "Und ich mag auch dich echt gerne." Ich sah ihn aus großen Augen an. Er lächelte und senkte seinen Blick wieder auf die bedruckten Seiten, während ich ihn von der Seite einfach nur weiter verwirrt ansah.
DU LIEST GERADE
All these lies | Ziam Mayne
FanfictionZayn liebt Liam. Achtung! Verschiedene One Shots! 11. Dezember 2016: #18 in Kurzgeschichten