Kapitel 16

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Als ich dann im Klassenzimmer war stockte mir der Atem. Sie lag da regungslos am Boden. Ihr Shirt war leicht hochgerutscht und man sah ihren Bauch. Dort waren überall blaue Flecken und Wunden welche stark bluteten. Ihre Handgelenke waren lila gefärbt und in ihrem Gesicht war eine große angeschwollene stelle. Ihr Nase blutete stark und sie atmete kaum noch. Schnell nahm ich mein Handy und rief einen Notarzt. Dann ging ich zum Waschbecken in unserem Klassenzimmer und holte Tücher welche ich nass machte und auf ihre Wunden legte. Ich gab schnell dem nächsten Lehrer Bescheid und trug sie raus auf dem Schulhof wo der Krankenwagen nicht lange auf sich warten ließ. Die Sanitäter legten sie auf eine liege und trugen sie in den Krankenwagen.
"Alter was ist passiert" hörte ich die Stimme von Leif und als ich mich umdrehte sah ich die Jungs welche sofort zu mir geeilt sind als sie mich gesehen haben.
"Ich bin rein um sie zu suchen und hab sie dann bewusstlos in Klassenzimmer gefunden dann hab ich den Krankenwagen gerufen und sie rausgetragen" antwortete ich schnell.
Mittlerweile hat sich ein Kreis von Schülern um den Krankenwagen gebildet. Alle wollten sehen was ist.
"Haut ab hier gibt's nichts zu sehen" schrie ich. Gott wie dumm sind die alle die versperren den Krankenwagen sogar den Weg. Als die Sanitäter dann die Tür des Wagens schlossen und selbst einstiegen gingen die ganzen Leute langsam wieder. Wir setzten uns auch wieder auf eine Bank und redeten weiter. Die Jungs fragten mich warum sie bewusstlos war und ich erzählte ihnen wie ich sie vorgefunden hatte und das ich den Verdacht habe Jason hätte was damit zu tun. Nachdem ich das alles erzählt habe klingelte es eh schon zum Unterricht. Schnell gingen wir rein und setzten uns auf unsere Plätze.
Als dann endlich die Klingel zum Schulschluss ertönte packte ich schnell meine und Maddys Sachen zusammen da sie die nicht mitnehmen konnte, nahm mir vor sie im Krankenhaus zu besuchen.
Ich ging kurz noch mit den Jungs nachhause um etwas zu essen und schnappte mir dann mein longboard um ins Krankenhaus zu fahren. Maddys Rucksack nahm ich natürlich mit.
Im Krankenhaus angekommen ging ich zur Info und fragte nach Ihrer Zimmernummer. Nummer 45. 2. Stock.
Schnell ging ich dahin und öffnete vorsichtig die Tür. Als ich sie da liegen sah musste ich einfach Lächeln.
Sie schlief. Das sah so süß aus. Sie sah so friedlich aus. Ich ging zu ihr und sah sie an.
Sie war an einem Gerät angeschlossen welches ihren Puls anzeigte. An ihrer rechten Hand trug sie einen Gips und um ihren Kopf hatte sie auch einen Verband. Ich sah sie eine weile an und wurde etwas traurig. Wieso tut man jemanden sowas an.
Ich legte ihr eine Karte auf ihren Nachttisch und wollte gerade gehen als ich eine Stimme hörte.
"Lukas?" Sagte sie und ich drehte mich um und sah das sie ihre Augen geöffnet hatte.
"Maddy du bist wach. Soll ich einen Arzt rufen?" fragte ich besorgt doch sie schüttelte den Kopf.
"Hast du den Krankenwagen gerufen?" Fragte sie mich. Ihre Stimme war schwach und sie konnte Ihre Augen kaum offen halten. Ich nickte.
"Danke" lächelte sie leicht was mich wiederum auch zum Lächeln brachte.
"Warte wo sind meine Sachen?" Fragte sie und ich deutete auf ihren Rucksack.
"Ich hab ihn dir mitgenommen" sagte ich, nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben das Bett.
"Kann ich irgendwas für dich tun?" Fragte ich sie. Ich fühlte mich im Moment so hilflos. Ich wollte ihr helfen aber wusste nicht wie.
"Du hast doch eh schon so viel getan" sagte sie schüchtern.
"Ich hab nur ein paar Knöpfe gedrückt und der Krankenschwester gesagt was passiert ist mehr nicht" lachte ich und sah sie an "ich möchte das du so schnell wie möglich wieder gesund wirst"
"Naja könntest du meine Sachen zu mir nachhause bringen und meinen dad bescheid sagen das ich hier bin? Und wenns dir nichts ausmacht dann würde ich gerne schlafen?" Fragte sie.
Ich lächelte: "klar kleine. Ruh dich aus" sagte ich und küsste ihre Stirn. Dann nahm ich ihren Rucksack und mein longboard und fuhr wieder weg. Als ich zuhause war legte ich mein longboard wieder dahin wo es hingehörte und ging mit Maddys Rucksack zum Haus nebenan. Ich klingelte und in Sekundenschnelle öffnete ihr Vater die Tür.
"Oh du bist es. Ich dachte es wäre Maddy" sagte ihr Vater und man konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören.
Er machte sich Sorgen um sie das merkte man.
"Ähm ich habe ihren Rucksack dabei und ich muss ihnen was sagen" sagte ich und ihr Vater lies mich rein.
"Also Maddy ist im Krankenhaus. Sie wollte dass ich ihnen das sage und den Rucksack vorbeibringe" sagte ich und sah ihren Vater an.
"Was? Was ist passiert?" Fragte er aufgebracht.
"Das weiß ich nicht genau. Ich hab sie halt bewusstlos auf dem Boden liegen sehen und hab den Krankenwagen gerufen" antwortete ich und sah ihn an.
"Danke das du mir gesagt hast. Das klingt jetzt unhöflich aber ich will sie besuchen ..."
"Schon ok ich kann sie verstehen." antwortete ich und ging mit ihm zur Tür.
"Auf Wiedersehen" sagte ich noch und ging dann zu uns nachhause.

Love shit / Lukas Rieger ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt