Kapitel 18

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Wir redeten und lachten viel. Bis er das Thema ansprechen musste.
"Du hast deinem Vater nicht die Wahrheit gesagt oder?" Fragte er und schaute auf meinen Gips. Ich wusste sofort was er meinte und sagte erstmal nichts.
Eine unangenehme Stille trat auf. Keiner traute sich was zu sagen. Ich sah ihn an. Er sah traurig aus. Sehr traurig.
"Was hast du deinem Vater gesagt?" Fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit welche eigentlich ein paar Minuten entsprach.
"Ich bin die Treppe runtergefallen" sagte ich als würde ich Lukas und mich selbst davon überzeugen wollen dass es so war. Dabei wussten wir beide wer mir das angetan hat. Jason. Ich bekam jetzt schon Angst bei dem Gedanken ihm morgen in der Schule über dem Weg zu laufen. Würde er sogar jetzt wo ich einen Gips trage so brutal handeln. Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nur das er dazu fähig wäre aber ich könnte mir nicht vorstellen dass er es wirklich machte. So herzlos kann man doch nicht sein oder?
"Du musst deinen Vater die Wahrheit sagen. Er kann dir helfen" holte mich Lukas aus meinen Gedanken.
"Ich kann das nicht. Wahrscheinlich hab ich das alles verdient. Vielleicht auch noch schlimmeres" sagte ich so leise dass er es kaum hören konnte.
"Was redest du da? Niemand hat es krankenhausreif geschlagen zu werden egal ob er irgendwas schlimmes getan hat oder nicht" sagte er leicht aufgebracht. Aber er versuchte es nicht zu zeigen.
"Ich hab früher dich genau das selbe gemacht. An meiner alten Schule. Ich war da beliebt und hab andere fertig gemacht. Karma gibt einem alles zurück." Sagte ich leise und merkte wie sich die heißen Tränen in meine Wange einbrannten.
"Hör auf zu denken du hättest sowas verdient. Du bist ein toller Mensch..."
"Ach ja und warum hasst mich dann jeder?" unterbrach ich ihn und fing an zu schluchzen.
Lukas legte seine Hand auf mein Kinn und wischte mit seiner anderen Hand meine Tränen weg. Er versuchte es wenigstens. Aber so leicht war das nicht weil es immer mehr wurden.
"Wenn dich jeder hassen würde dann wäre ich nicht hier. Würde nicht versuchen dich zu trösten oder dir zu helfen" sagte er "ich hätte dir nie geholfen hätte einfach zugesehen... Hab ich das gemacht?" Fragte er und sah mir in die Augen. Seine Hand ruhte immernoch auf meinem Kinn sodass es mir unmöglich war auf auf den Boden zu schauen. Ich schüttelte leicht den Kopf, war viel zu beeindruckt von seinen Augen um eine richtige Antwort zu geben. Mein Bauch kribbelte leicht und ich wollte das er seine Hand nie wieder von meinem Kinn wegzieht. Ich konnte nicht mehr klar denken. Was machte er mit mir? Sowas kannte ich nicht. Und ich wollte es nicht kennen. Ich hab mich in ihn verliebt. Das darf nicht sein ich will das nicht.

Love shit / Lukas Rieger ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt