Love shit / Lukas Rieger ff

Kapitel 10

Das klingeln meines Wecker riss mich aus dem Schlaf. Ich schaute auf die Uhr. 06:00 uhr Freitag morgen. Ich schleppte mich müde aus dem Bett und ging ins Bad. Schminken tat ich mich nicht denn ich wollte nicht wieder so wie gestern von Jason und seinen Jungs mit Wasser überrascht werden. Ich nahm mir schnell etwas aus meinem Kleiderschrank. Einen schwarzen Pulli von Adidas und eine schwarze leggins und schwarze Adidas Superstars. Passend zu meiner Stimmung. Dunkel und fad. Ich ging runter in die Küche wo mein Vater schon saß. Da ich heute etwas mehr Zeit hatte machte ich mir ein etwas aufwendigeres Müsli und aß es. Mein Vater kam zu mir und lächelte.
"Morgen kleine" sagte er und ich nickte nur. Ich war ein kleiner Morgenmuffel. Vor allem wenn Schule. Mein Vater wusste das von den paar mal die er immer zu Hause war. Hoffentlich wird er jetzt mehr Zeit für mich haben und auch mal was mit mir unternehmen. Meine Eltern dachten immer das sie sich mit den teuersten markenklamotten und den ganzen Kram für Ihre ständige Abwesenheit entschuldigen konnten. Aber innerlich war das einzige was ich mir wünschte Zeit mit Ihnen zu verbringen. Vor allem mit meinem Vater. Zu ihm hatte ich schon immer eine bessere Bindung als zu meiner mum. Auch wenn er fast nie da war wenn er da war hab ich mich mit ihm immer besser verstanden als mit meiner Mutter. Von meiner Mutter hatte ich mich schon vor Jahren Komplet entfremdet, bei meinem Vater hatte ich immer das Gefühl, dass dies noch nicht ganz geschehen ist. Aber wenn er jetzt wirklich so weiter macht und immer noch nur an seine Arbeit denkt dann wird es bald passieren.
"Alles in Ordnung?" Fragte mein Vater und ich merkte das er mich die ganze Zeit anstarrte.
"Jaja klar ich hab nur nachgedacht" sagte ich und lächelte leicht.
"Dann ist ja gut" sagte er und lächelt mich an "übrigens habe ich mir vorgenommen heute früher mit der Arbeit aufzuhören und über das Wochenende mit dir zum Europa-Park zu fahren. Was hältst du davon?" Fragte er und ich strahlte.
Er meinte es also wirklich ernst. Und ich liebe Freizeitparks also musste ich fast von der Idee begeistert sein.
"Ja omg dad das ist richtig geil" schrie ich schon fast und umarmte ihn.
Er lachte "ja aber wenn du heute zu spät zur Schule kommst dann überlege ich mir das ganze noch einmal" sagte er und deutete lachend auf seine Armbanduhr. Ich sah drauf und merkte dass es schon 07:45 Uhr war. Ich muss wohl echt lange mit dem Essen gebraucht haben. Schnell lief ich in die Garderobe und holte meine Schuhe.
"Bis dann dad" schrie ich noch schnell und verschwand schon. Ich hörte noch wie mein Vater etwas lachte und dann hatte ich die Haustür auch schon zugeschlagen.
Schnell sprintete ich in die Garage um mein Board zu holen und fuhr so schnell wie ich könnte zur Schule. Dort sprintete ich auch so schnell wie ich nur konnte in den Geräte-Keller um mein Board dort zu verstauen. Gut dass ich mal in einem Leichtathletikteam war und schnell sprinten konnte. Ich lief schnell in die Klasse und kam dort noch gerade so vor den Lehrer an.
Ich ging zu meinem Platz wo mich Jason schon wieder mit einem fiesen grinsen begrüßte. Oh nein was will er jetzt schon wieder? Ich hatte bei der Unterhaltung mit meinem Vater und der ganzen Freude und Eile schon fast vergessen das er und seine Gang ja auch da waren. Und schon änderte sich meine Laune von super gut auf super scheiße. Und ich machte mir wieder Gedanken. Wieso ich? Wieso macht jemand überhaupt sowas? 
Na gut das sollte ich mich vielleicht eher nicht fragen immerhin war ich genauso. Ich hab genau das selbe gemacht. Und ich hasste mich jetzt dafür. Eigentlich hasste ich mich gerade für alles.
Für mein aussehen
Meinen Charakter
Meine damalige Beliebtheit
Meine selbstverliebtheit
Meine Gedanken
Meine Art
Ich hasste mich für mich.
Ich wollte nicht mehr ich sein. Ich wollte jemand anders sein. Jemand der glücklich war. Jemand der Freunde hatte. Jemand der einen festen Freund hatte.
Ich wollte kein Mobbingopfer sein. Kein dummes naives Mädchen das von einem verdammt großen arschloch betrogen wurde.
Wahrscheinlich hatte Jason recht. Ich war wahrscheinlich wirklich zu dumm und zu hässlich.
Ich wollte anders sein.
Ich wollte jemand anders sein
Einfach nicht ich sein...