Kapitel 1

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Ich lief. Schneller und schneller. Ich würde mich niemals ergeben. Ob mich dieser Unbekannte fängt und umbringt oder mich bei meinem Fluchtversuch erschießt macht auch keinen großen Unterschied. Ich wollte wenigstens versuchen zu fliehen. Einen Versuch war es wert. Ich rannte so schnell ich konnte orientierungslos durch den Wald. Ich wusste nicht wo ich war und wo ich hin lief. Aber das war egal Hauptsache weit weg von hier. Ich hörte wie die Schritte und das Schnaufen meines Verfolgers lauter wurden. Mist. Ich musste schneller laufen. Gerade als ich mit meinem Sprint begonnen hatte schob sich doch tatsächlich mein Schuh unter diese 'plötzlich' aufgetauchte, aus dem Boden ragende Wurzel und ich fiel auf den nassen Waldboden. Ich musste wirklich blind sein denn die Wurzel war ziemlich groß. Wobei, wenn man nachts durch den Wald rennt, nicht weis wo man ist und dann noch verfolgt wird, wäre es wirklich zu viel verlangt gewesen über die Wurzel zu springen. Ich wollte rasch wieder aufstehen denn ich hatte keine Zeit zu verlieren. Gerade als ich versuchte aufzustehen spürte ich das jemand meinen Oberarm packte, mich zu sich zog und küsste. Der Kuss war wunderschön. Doch ich musste ihn beenden um erstmal zu schauen wer da war. Exakt in dem Moment in dem ich meinen Kopf hob hörte ich ein lautes Klingeln. Ich riss die Augen auf und saß in meinem Bett. Neben mir stand mein Wecker der klingelte, sofort schaltete ich ihn aus. Ich setzte mich in mein Bett und dachte über meinen Traum nach... Wieso war ich auch so dumm sofort in den Wald zu rennen als ich bemerkt hab das mir jemand folgt. Ich dachte immer an was schlechtes. Das dieser jemand vielleicht nur mit mir reden wollte darauf bin ich nicht gekommen. 

Aber das war ja jetzt eigentlich egal denn es war sowieso nur ein Traum. Ich kuschelte mich noch ein bisschen in meine Decke und lauschte den Geräuschen aus dem Haus. Es war der erste Ferientag. Ich hatte jetzt 6 Wochen Sommerferien, die bestimmt super werden würden. Ich lag noch ein bisschen im Bett bis ich dann leise Stimmen vernahm. Das eine war meine Mum. Und sie musste Besuch haben denn meine Eltern lebten seit 2 Jahren getrennt, also lebten meine Mum und ich alleine in diesem Haus. Die Stimmen wurden immer lauter und dann erkannte ich die Stimme meines Vaters. Die beiden stritten, was auch nicht anders zu erwarten war, denn wenn sie alleine redeten endete ihr Gespräch meistens in einem Streit. Um der ganzen Sache ein Ende zu bereiten tapste ich verschlafen aus meinem Zimmer, die Treppe runter und geradewegs in die Wohnstube wo die Stimmen, nun deutlich zu verstehen, her kamen. Ich ging in die Stube und sofort waren sie still. Ich ging zu erst zu meinem Dad, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte ihn, denn ich hatte ihn wirklich vermisst. Dann ging ich zu meiner Mutter, sagte mit froher Stimme 'Guten Morgen' und gab ihr auch einen Kuss auf die Wange. "Oh Tessa waren wir zu laut?? Haben wir dich etwa geweckt? Das tut mir leid...", fragte meine Mutter gleich besorgt. Doch ich sagte nur: "Nein. Keine Sorge Mum ich bin von alleine wach geworden." Nun war ich diejenige die eine Frage stellte: "Warum ist Dad hier? Ist etwas passiert?" Meine Mum guckte etwas verlegen zu Dad. Ich schaute verwirrt von einem zum anderen und fragte: "Was ist hier los??" Darauf hin meinte mein Vater nur: "Das darfst du deiner Tochter schon selber sagen Melissa." Meine Mum antwortete dann schon wieder leicht genervt von Henrys hämischen Grinsen: "Wieso ich denn?!"

"Weil du mit dieser bitte zu mir gekommen bist."

"Na und? Deswegen könntest du es doch auch sagen!"

"Ich werde es garantiert nicht machen. Wenn du ihr nichts sagst erfährt sie es eben nicht. Ist nicht mein Problem sondern deins."

"Du bist richtig gemein Henry!"

"Bin ich nicht. Aber das ist deine Angelegenheit und nicht meine. Ich weiß auch gar nicht wieso du dich so zierst, es ist doch schließlich nicht soo schlimm."

Jetzt reichte es mir aber. Ich ging dazwischen bevor meine Mum antworten konnte.

"Könnt ihr nicht einmal normal miteinander reden? Das wäre wirklich schön. Außerdem ist es nicht gerade sehr toll wenn ihr über mich redet als wäre ich nicht da obwohl ich neben euch stehe. Ich glaube echt beim streiten seht ihr gar nicht mehr ob da noch andere Menschen anwesend sind oder nicht. Und jetzt wäre es sehr nett wenn ich mal erfahren könnte was hier überhaupt los ist! Also Mum, was sollst du mir denn sagen??"

"Ähm... also... naja..." stotterte sie herum. "Du wirst in den Ferien zu deinem Vater ziehen müssen und dann nach den Ferien auf eine neue Schule gehen. Es tut mir wirklich leid Schatz."

"Bitte was??! Wieso denn das?? Ich habe nichts dagegen bei Henry zu wohnen, aber eine neue Schule??"

"Deine Großmutter ist sehr krank Tessa, und ich muss zu ihr ziehen und sie pflegen. Und dann habe ich leider keine Zeit für dich. Bitte geh auf diese Schule. Dort soll es wirklich toll sein."

"Aber was ist mit meinen ganzen Freunden hier?? Mit Bella und allen anderen?"

"Tessa ich weiß das dir das schwer fällt aber es ist wirklich besser so. Ich könnte mich nur noch selten um dich kümmern. Du weist das es für mich auch nicht leicht ist das du ausziehst aber es ist besser so."

"Ich geh mich schnell umziehen und dann geh ich zu Bella. Ich werd es mir über legen. Tut mir leid aber ich muss erstmal in Ruhe darüber nachdenken. Tschüss Mum. Tschüss Dad." rief ich noch schnell eh ich in mein Zimmer rannte. Ich schnappte mir mein Handy, kündigte Bella schnell meinen Besuch an und zog mich dann um. Ich nahm mir meine Tasche, ging runter in den Flur, zog Schuhe und Jacke an und ging zur Tür raus. Ich hatte es eilig deshalb nahm ich mein Fahrrad, obwohl ich nicht gerne mit dem Fahrrad fahre. Aber zu Fuß würde es fast eine dreiviertel Stunde dauern und mit dem Rad nur eine viertel Stunde. Ich fuhr schnell durch die Straßen. In meinen Augen standen Tränen und durch den Wind der mir ins Gesicht Peitsche liefen sie dann über meine Wangen. Der Wind blies die Tränen an der Seite von meinem Gesicht. Ich fuhr schneller. Mittlerweile musste ich ziemlich verheult aussehen, und da das voraussehbar war hatte ich mich extra nicht geschminkt. Völlig fertig fuhr ich schließlich nach 15 Minuten in Bellas Einfahrt. Ich stellte mein Rad schnell ab und ging zur Tür. Kaum hatte ich geklingelt machte sie mir die Tür auf.

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So das war mein 1. Kapitel. Und wie fandet ihr es?? Schreibt bitte ein paar Kommis dazu ja? ;)) Wäre echt lieb meine süßen ^^ bitte bitte bitte

I don't wanna be the broken-hearted girl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt