Der neue Schüler

1K 25 4
                                    

"Aufstehen Mädels!" höre ich meinen Vater von unten rufen. Wie jeden Morgen um 7 Uhr weckt uns unser Vater. Ich öffne meine Augen, nur um sie daraufhin wieder zu schließen. Das Licht ist einfach zu hell am frühen Morgen. Nachdem ich mich nach einer Weile an die Helligkeit gewöhnt habe, rappel ich mich aus meinem schönen warmen Bett und gehe zu meiner Schwester.

Seit meiner Kindheit muss ich mir mein Zimmer mit meiner großen Schwester Naomi teilen. Es ist nicht immer leicht aber ich habe mich an Ihre Art gewöhnt.

Unsere Mutter ist wie jeden Morgen schon auf der Arbeit. Jeden Tag frage ich mich, wie man schon um 5 Uhr morgens aufstehen kann. Ich schaffe es noch nicht einmal um 7 Uhr aus dem Bett.

Mal wieder habe ich keine Lust zur Schule zu gehen aber was soll man machen, ein guter Abschluss ist nun mal wichtig für die Zukunft. Also rüttel ich meine Schwester wach und gehe noch vor meinem Bruder ins Badezimmer. Ich muss mich wie gefühlt jeden Tag beeilen, weil ich nur eine halbe Stunde Zeit habe, mich fertig zu machen. Also wasche ich mir mein Gesicht, putze mir die Zähne und gehe zurück in meinem Zimmer, um mich anzuziehen. Ich stehe gerade vor meinem Kleiderschrank um mir Klamotten rauszusuchen als Naomi mich anmotzt: "Hope kannst du dich nicht beeilen, ich möchte weiter schlafen!".

"Ist ja gut, ich beeile mich schon", entgegne ich. Daraufhin zieht sie sich die Bettdecke über den Kopf und lässt mich zum Glück in Ruhe, mich fertig machen.So langsam habe ich es satt sie jeden Morgen aus dem Bett zu werfen. Von Tag zu Tag wird es anstrengender.

Schnell ziehe ich mir eine schwarze Röhrenjeans mit einem weißen T-Shirt an und schminke mich dezent. Ich war noch nie ein Freund von viel Schminke. Danach nehme ich meine Schultasche und verlasse das Zimmer. Unten in der Küche begrüße ich meinen Vater.

"Guten Morgen, wo bleibt denn dein Bruder, er kommt noch zu spät zur Schule", entgegnet mein Vater leicht gehetzt.

"Du weißt doch, dass er immer trödelt, daran musst du dich langsam gewöhnt haben" erwidere ich daraufhin.

"Ja und was ist mit Naomi? Muss sie denn noch nicht aufstehen?", fragt er mich weiter. Wer bin ich eigentlich? Die Auskunft ?

"Ja eigentlich schon", sage ich. Naja ich habe es versucht sie zu wecken.

Meine Schwester Naomi ist 19 und macht eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, gerade ist sie im letzten Ausbildungsjahr. Wie ihr schon mitbekommen habt, ist sie nicht gerade der Frühaufsteher.

"Okay gut. Hier dein Brot", entgegnet mein Vater und reicht es mir, welches ich dankend entgegennehme. Obwohl ich mit meinen 17 Jahren eigentlich alt genug bin, mir mein Brot selber zu schmieren, ist es irgendwie zur Gewohnheit geworden, dass mein Vater uns unser Frühstück macht.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich wie immer spät dran bin. Meine beste Freundin Sarah hasst es, wenn ich zu spät komme. Also ziehe ich mir schnell meine schwarzen Vans und meine Lederjacke an, da es draußen frisch ist und verlasse zügig das Haus. Dann steige ich auf meinem Fahrrad und fahre zu den Treffpunkt, wo ich Sarah immer treffe, um zusammen zur Schule zu fahren.

"Man bist du wieder spät dran!", entgegnet sie verärgert als ich erschöpft vom Trampeln endlich am Treffpunkt ankomme.

"Ja sorry, ich wurde von meinem Vater aufgehalten", erwiedere ich ehrlich.

"Ist gut. Das ist ja nicht das erste Mal ", sagt sie belustigt. Okay ich gebe es zu, ich bin nicht immer pünktlich aber nur wenn es um die Schule geht. Man kann doch ab und an mal ein paar Minuten zu spät zum Unterricht kommen. Sowas ist doch nicht tragisch. Macht das nicht Jeder?

Wir fahren also los und reden noch über das vergangene Wochenende. Dies bestand bei mir nur aus lernen. Heute schreiben wir eine wichtige Mathearbeit, die zur Hälfte unsere Zeugnisnote ausmacht. Da ich mir nie die ganzen Formeln merken kann, musste ich sie mir am Wochenende "reinprügeln".

LebensschicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt