Mein Zusammenbruch

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Ein Rütteln weckt mich am nächsten Tag. Daraufhin öffne ich mühselig meine Augen.

"Guten Morgen Süße. Wir müssen uns fertig machen. Die Schule fängt in einer Stunde an", höre ich Sarah sagen. Sofort fällt mir wieder unser Gespräch ein und meine Laune kippt augenblicklich. Ich bin ein Betrügerin!

"Deswegen weckst du mich", erwidere ich verschlafen. Nach dem gestrigen Tag habe ich nun wirklich keine Lust zur Schule zu gehen.

"Ja, du hast schon zwei Tage unentschuldigt gefehlt. Wir müssen wieso nur noch ein halbes Jahr zur Schule. Das schaffst du", entgegnet sie.

"Du weißt aber schon wer auch in der Schule sein wird", sage ich.

"Ich weiß aber irgendwann musst du dich ihm stellen. Vielleicht hat er sich ja beruhigt", antwortet Sarah.

"Na klar! Ich habe ihn betrogen, das wird er mir nie verzeihen", fange ich an zu schluchzen.

"Hope, jetzt hör mir mal zu! In den letzten Wochen hast du soviel durchgestanden dann wirst du den Weg in die Schule auch meister und jetzt steh auf und mach dich verdammt nochmal fertig!", macht mir Sarah eine Ansage. Erschrocken reiße ich meine Augen offen, so habe ich meine Freundin noch nie erlebt. Sie meint es vollkommen ernst. Aber sie hat recht. Ich schaffe es außerdem bin ich an der jetzigen Lage selber Schuld.

"Ja okay, ich schaffe es", gebe ich mich geschlagen und stehe auf.

"Super und jetzt geh du erst einmal duschen . Ich war schon und ich habe mir Klamotten von dir geliehen", sagt Sarah. Mühselig steige ich die Treppe hoch und gehe ins Bad. Ich ziehe mir meine Klamotten aus, die ich schon zwei Tage lang trage. Die Dusche reinigt meinen Körper. Danach gehe ich in meinen Zimmer und ziehe mir neue Unterwäsche an. Dabei ziehe ich mir eine schwarze Hose und eine rot-schwarz kariertes Hemd an. Mein Blick im Spiegel zeigt mir wie scheiße ich aussehe. Die letzten Tage haben mir einfach zugesetzt. Ich schminke mich dezent und gehe runter.

"Wie lange brauchst du denn?", fragt mich Sarah.

"Sorry ich habe ganz die Zeit vergessen", erwidere ich daraufhin.

"Okay ist schon gut. Ich habe dein Frühstück einfach eingepackt", entgegnet sie und reicht mir meine Schultasche. So fahren wir zur Schule. Gesprächig bin ich heute wirklich nicht. Ich will den Tag einfach ganz schnell hinter mir bringen. Als wir an der Schule ankommen, begrüße ich Ayla und wir gehen zu dritt ins Schulgebäude.

"Sarah, starren die mich alle so an?", frage ich sie.

"Lass sie einfach gaffen, wenn die nichts besseres zu tun haben", entgegnet sie daraufhin. Hoffentlich geht der Tag schnell vorbei, denke ich mir nur, lange kann ich diese Blicke nicht aushalten. Aber eins ist merkwürdig manche sehen mich mitleidig an und andere sehen mich hasserfüllt an. Wir kommen in der Klasse an und da sitzt Brian. Ich habe ganz vergessen, dass ich neben ihm sitze.

"Ayla können wir vielleicht Plätze tauschen?", frage ich sie.

"Ja klar Süße", sagt sie lächelnd. Auch alle aus meiner Klasse starren mich an. Das wird langsam unangenehm. Ich setze mich auf Aylas Platz. Brian würdigt mir keines Blickes, was ich verstehen kann. Plötzlich wird mir ein Zettel an den Kopf geschmissen. Ich hebe ihn vom Boden auf und falte ihn auseinander.

"Stimmt es, dass du Brian mit einem reichen Schnösel betrogen hast? Das ist echt das Letzte! Bekommst du schon den heißesten Jungen der Schule ab und der reicht dir noch nicht einmal. Du kleine Schlampe"

Als ich diese Zeilen lese, kommen mir die Tränen. Derjenige, der den Zettel geschrieben hat, hat verdammt nochmal Recht. Ich bin eine Schlampe.

Was ist nur aus mir geworden?

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