19.Kapitel

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Die Dunkelheit war alles was sie wahrnehmen konnte. Sie versuchte nach Erinnerungen nach Bildern zu greifen, doch da war nichts. Es war als wolle sie Wasser mit bloßen Händen auffangen. Sie wusste, dass Bilder da sein mussten, doch sie bekam keins zu fassen. Die Elfjährige schwebte einfach nur in der bedrückenden Dunkelheit ohne zu wissen, wo oben oder unten war. Sie wusste nicht einmal was geschehen war, sie wusste, dass sie Angst bekommen hatte, sie konnte sie immer noch fühlen, wenn sie sich darauf konzentrierte, doch mehr war da nicht.

Plötzlich explodierte grelles Licht in ihrem Geist und die Bilder und Gefühle kamen wieder zurück. Gleichzeitig bekam sie die Kontrolle über ihren Körper und schnellte hoch. Ein leiser Schrei entfloh ihren Lippen, als sie die Augen aufriss und hektisch gegen das viel zu helle Tageslicht anblinzelte.

Pearl zuckte zurück, als sie wieder etwas sehen konnte und Madam Pomfrey erkannte, die sich zu ihr hinabbeugte. Die Elfjährige atmete einmal tief durch, bevor sie die Hand der Heilerin wegschob und ihr Gesicht kurz in ihren Händen verbarg.

„Mir geht es gut", murmelte sie, als die grauhaarige Frau ihr eine Hand auf die Stirn legte, als befürchte sie, dass sie Fieber hatte.

„Das bestimme immer noch ich", erwiderte die Heilerin, doch sie ließ von ihr ab und setzte sich auf den Bettrand.

„Wie lange war ich weg?", fragte sie und sah die ältere Frau ängstlich an. Sie wollte nicht schon wieder für Tage bewusstlos gewesen sein.

„Nicht einmal einen Tag. Es ist jetzt Dienstagnachmittag", die Antwort beruhigte sie und sie schnaufte erleichtert.

„Denken Sie Sie sind bereit für Besuch?", fragte die Heilerin, nach einer kleinen Weile.

„Sicher doch", Pearl lächelte schwach, doch der Blick der grauhaarigen Frau ließ sie etwas stuzen.

„Nicht meine Freunde?", hackte sie nach.

„Professor Snape hat mich gebeten ihn sofort zu informieren, wenn Sie aufwachen", antwortete die Frau neben ihr.

Die Elfjährige nickte, doch ihr Lächeln erstarb. Sie wusste nicht wirklich, ob sie ihn sehen wollte. Er verlangte zu viel von ihr ohne ihre Angst wirklich zu verstehen. Genau vor dem, was geschehen war hatte sie sich gefürchtet und er musste gewusst haben, dass so etwas passieren konnte. Er hatte es ihr nicht gesagt, er hatte gesagt, dass nichts passieren konnte, wenn er dabei war, er hatte sie belogen, damit sie sich nicht weigerte zu trainieren und das tat weh.

Kurz hatte die Heilerin sie beobachtetet, doch nun stand sie auf und verließ den Krankenflügel, um Snape zu holen. Seufzend stand sie auf und tappte mit bloßen Füßen zum Fenster. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah hinaus in die schneebedeckte Landschaft.

„Pearl?", sie konnte hören, wie Hermine ebenfalls aufstand und zu ihr kam.

„Was ist letzte Nacht passiert?", fragte ihre Freundin und sie zuckte bei der Frage zusammen.

Die Elfjährige schwieg und suchte krampfhaft nach einer Antwort, doch sie fand keine plausible Antwort, zumal sie nicht wusste, ob die Heilerin schon etwas gesagt hatte.

„Hat Madam Pomfrey nichts gesagt?", stellte sie eine Gegenfrage ohne das ältere Mädchen anzusehen.

„Nein", antwortete das braunhaarige Mädchen und sie konnte ihren Blick deutlich auf sich spüren.

Sie könnte sagen, dass der Tag einfach zu anstregend für sie gewesen war, doch sie wollte ihre Freundin nicht anlügen, genauso wenig konnte sie ihr aber die Wahrheit sagen. Noch nicht jedenfalls.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 15, 2016 ⏰

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