3. Kapitel

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Die Tage vergingen schnell überhaupt für Pearl. Es machte ihr Spaß am Unterricht teil zu nehmen und die verschiedensten Zaubersprüche zu lernen, zudem sie ganz gut damit zurecht kam. So war sie auch die einzige gewesen die in der ersten Stunde bei Mcgonagall schon einen Zahnstocher in eine Nadel verwandeln konnte.

Ginny waren bei dem Anblick ihrer perfekt verwandelten Nadel fast die Augen aus dem Kopf gefallen zudem ihr Zahnstocher sich strickt weigerte sich zu verwandeln. Denn jedes mal wenn ihre Freundin den Zauberspruch auf den widerspenstigen Zahnstocher lenkte, hüpfte der nur ein Stück zurück und sie hatte sich ein Lachen verkneifen müssen.

Sehr zum Leidwesen Ginny's hatten sie mehrfach die Woche Zaubertränke. Im Gegensatz zu ihrer rothaarigen Freundin fürchtete sie den Unterricht bei Snape nicht, vielleicht aber auch nur, weil sie als einzige noch nicht seinen Zorn zum Spüren bekommen, oder noch keine Hauspunkte eingebüßt hatte.

Trat ein Schüler aus Gryffindor ins Fettnäpfchen und konnte eine Frage des strengen Professors nicht beantworten so trat sie meistens an seine Stelle und wusste die Antwort.

Sie fand den Unterricht einfach interessant und konnte sich deshalb auch so ziemlich alles merken, was sie wissen musste. Der Unterricht unterschied sich so sehr von den Lernplänen der Muggelwelt, dass der Unterricht in Hogwarts ihr wie ein kleines Abenteuer vor kam, alles andere als langweilig.

So kam es, dass für sie die Woche erfolgreich endete, aber Ginny zusehends an den Aufgaben verzweifelte. Deshalb nahm sie sich vor heute mit ihrer Freundin etwas zu üben, ohne das die anderen Erstklässler das Mädchen auslachen konnten.

Trotz das sie heute ausschlafen könnte wachte sie schon früh auf und schaffte es nicht mehr ein zu schlafen.

Ohne das rothaarige Mädchen zu wecken, das neben ihr schlief zog sie sich an und verließ den Schlafsaal mit einem Stück Pergament und Feder, es war an der Zeit, dass sie Karjetan schrieb.

Der Sechsjährige Junge würde nächste Woche eingeschult werden und sie wusste wie wichtig es ihm war, dass sie dabei war oder besser gesagt an ihn dachte.

Es tat immer noch weh an ihn zu denken, die ganze Woche hatte sie den Schmerz verdrängen können, doch nun wo sie auf das weiße Pergament starrte, musste sie die Tränen mit aller Macht zurückhalten.

Hi Kleiner

Fing sie an und lächelte leise. "Lieber Karjetan" war ihr zu förmlich vorgekommen.

Na? Freust du dich schon auf Montag?

Sie hatte nicht gedacht, wie schwer es sein würde dem kleinen Jungen zu schreiben. Er war ihr ein und alles, er bedeutete ihr mehr wie ihre Eltern. Wie ihre angeblichen Eltern. Pearl wusste immer noch nicht was sie denken sollte, die Frinks waren elf Jahre lang ihre Eltern gewesen, sie hatten sie zusammen mit Karjetan wie ihr eigenes Kind aufgezogen. Ihre falschen Eltern hatten ihr ihre Werte vermittelt und ihr wahrscheinlich auch ihren Namen gegeben.

Diese Gedanken taten so sehr weh, dass ihre Feder über dem Pergament zitterte und ein paar Tintetropfen auf dem gelblichen Papier verteilte.

Diese Leute hatten ihr alles vermittelt was sie war. Weil sie bei ihnen wohnte kannte sie den Nachbarshund der ihr so wichtig war als wäre er ihr eigener Hund. Da ihre Großeltern neben Sharie wohnten kannte sie das Mädchen seit sie denken konnte.

Sharie.

Das Gefühl von Einsamkeit und Trauer überrollte sie und sie konnte nicht verhindern, dass Tränen über ihre Wangen rollten und auf das Pergament tropften.

Bevor sie ihr Gesicht in ihren Handflächen verstecken konnte, kam ein älterer Junge in den Gemeinschaftsraum. Zuerst schien er sie gar nicht wahr zu nehmen.

Forgotten GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt