9. Kapitel

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Sanfte Sonnenstrahlen weckten sie auf. Langsam öffnete sie die Augen und blinzete in den von sanften Licht erhellten Raum.

Es war ungewöhnlich leise im Schlafsaal, niemand war mehr nicht einmal Ginny die sich eng an sie gekuschelt hatte.

Verschlafen rieb sie sich die Augen und setzte sich auf.

Allmählich begannen sich ihre müden Gedanken zu drehen und die Ereignisse der letzten Nacht kamen zurück.

Die rote verwischte Schrift an der Wand tanzte vor ihren inneren Augen, die durhdringende, drohende Stimme hallte in ihren Ohren wider.

Furcht schoss durch ihren Körper und ließ sie ihr Gesicht in ihren Händen vergraben.

Salazars Slytherin´s Erbe war erwacht und alle verdächtigten sie.

Dabei wusste nicht einmal sie selbst was Gestern geschehen war.

Die Antwort auf ihre unzähligen Fragen wer sie war oder wer sie sein sollte, rückten immer weiter weg. Sie war nach Hogwarts gegangen um Antworten zu finden, doch alles was sie erreicht hatte, waren noch mehr Fragen.

Seufzend stand sie auf, das helle Licht war ungewohnt, sie hatte schon lange nicht mehr so lange geschlafen, als das die Sonne schon geschienen hätte.

Die Elfjähirge fühlte sich als würden jeden Moment ihre Füße unter ihr nachgeben.

Als sie ihr Spiegelbild sah, schrack sie zurück.

Gerötete, geschwollene Augen starrten sie an. Ihre grünen Augen schimmerten sanft doch da war noch etwas anderes in ihnen, das ihr einen gehetzten Ausdruck gab.

Furcht.

Schnell kämmte sie sich ihre langen, pechschwarzen Haare ins Gesicht, sodass hoffentlich kaum jemand bemerkte wie es ihr ging.

Pearl wusste nicht wie lange sie geweint hatte, stumm und leise, heimlich, ohne jemanden an ihrer Seite, der sie tröstete.

Lange starrte sie auf ihr eignes Spiegebild, suchte nach Veränderungen, nach einem Zeichen, dass sie sich veränderte.

Nach einem Zeichen, dass sie nicht mehr sie selbst war. Das sie zu dem wurde, das sie etwas Schreckliches tun würde, wie die Kammer des Schreckens zu öffnen. Zu genau dem, was ihr Zauberstab wollte, zu einem Dämonen, süchtig nach Macht, lechtzend nach Blut.

Vielleicht aber auch zu dem was sie wirklich war, was sich die ganze Zeit tief in ihren Inneren verborgen hatte.

Dieses Etwas, das das kleine Mädchen, das sie war, als Tarnung benutzt hatte, um bis zu jenem Moment zu überleben in den es zu dem werden würde, was es wirklich war.

Zu dem Nachfahren des schrecklichsten Magiers aller Zeiten, dessen wallendes Blut vielleicht durch ihre Adern floss, ohne das sie es 11 Jahre lang gewusst hatte. Oder zu Slytherins Erbe.

Beides Schicksale die sie nicht erleiden wollte.

Mittlerweile wollte sie einfach nur das kleine, schwarzhaarige Mädchen sein, ohne Zaubererblut in ihren Adern, oder einem ungewissen Schicksal.

Geräuschvoll ließ sie ihrenLuft aus ihren Lungen entweichen und konnte sich endlich dazu durchringen den Schlafsaal zu verlassen.

Ihr Herz pochte wie wild, als sie die Treppe, die in dem gemeinschaftsraum führte hinabschlich.

Das Mädchen wollte den Moment, wenn sie auf die anderen tarf, so lange wie möglich hinauszögern.

Filch hatte sie sofort verurteilt und würde sie auch nach wie vor, für den Erben halten. Die Lehrer schienen an ihrer Schuld zu zweifeln, doch sie wusste nicht, was sie wirklich dachten.

Forgotten GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt