14- Kapitel

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Ich wurde durch ein leichtes Rütteln aufgeweckt. "Hey, aufwachen." Kurz danach spürte ich für einen kurzen Moment etwas weiches, warmes auf meiner Wange. Ich öffntete meine Augen und sah das Jonas schon fertig angezogen vor dem Sofa stand und -wie immer- grinste. "Och nee... zu früh- nur noch fünf Minuten..", murmelte ich währrend ich meine Augen wieder zukniff da mir das Tageslicht durch die Fensterfront im Wohnzimmer direkt ins Gesicht schien. Wie kann man das in all diesen Romanen nur immer als 'so schön' beschreiben, wenn man von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt wird??! Ich hab das Gefühl ich bin halb erblindet!

Grummelnd zog ich mir die Decke über den Kopf, die mir jedoch kurze Zeit später entrissen wurde und anschließend auf dem Boden landete.
"Na los, jetzt steh schon auf. Wir haben noch knapp eine Stunde bevor wir los müssen." Lachte Jonas.

Ich riss erschrocken die Augen auf und stand schon längst auf den Beinen. Zwar schwankend, aber ich stand.
"Dann hab ich das nicht geträumt?", fragte ich Jonas welcher skeptisch meine Haare musterte da diese wahrscheinlich in alle Richtungen standen. "Mh also wenn du meinst, das wir morgen früh den erst besten Flieger nach L.A. nehmen dann nicht." Schaute er mich fragend an und schob mich Richtung Badezimmer. Da ich immer noch etwas verwirrt in der Gegend rum starrte. Als dann aber auch mal die liebe Lynn zu sich kam und die Situation begriff, sprintete ich die letzten Meter ins Bad, knallte die Tür zu und sprang unter die Dusche.
Eine halbe Stunde später stand ich mit nassen Haaren vor meinem halbleerem Kleiderschrank und entschied mich für eine Jogginghose. Für obenrum hatte ich mir einen Hoodie von Jonas 'geliehen'. Allerdings wird er diesen nie wieder zu Gesicht bekommen und wenn dann, nur an mir. *grins*
Ich föhnte mir noch schnell die Haare und band sie mir zu einem lockeren Dutt zusammen.
Als ich das Wohnzimmer betrat saß Jonas auf der Couch und telefonierte währrend er den Zettel mit unserem Flug studierte.
Ich ging in die Küche und schmierte ein paar Brote. Denn wenn wir im Hotel ankommen wird das dortige Restaurant schon längst geschlossen haben.
"Hab gerad das Taxi bestellt. Das holt uns in 'ner Viertelstunde ab."
Kam es aus dem Wohnzimmer.
Ich packte die Sandwiches und Getränke in meine Tasche und lies mich zu Jonas auf die Couch fallen.
Ich seufzte und er legte einen Arm um mich währrend ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.
"Danke", seufzte ich erneut. "Wofür?", fragte nun Jonas. Ich hob meinen Kopf an und blickte ihn völlig entgeistert an. "Ist das dein Ernst? Du nimmst mich einfach so mit nach L.A. und gehst das Risiko ein mit mir unter einem Dach zu wohnen. Du nimmst mich quasi mit in deine Familie auf, währrend meine Welt zusammen bricht und ich eigentlich keine andere Wahl hätte als das Waisenhaus. Du baust mir eine Zukunft auf, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Und jetzt fragst du warum ich dankbar bin?!", mittlerweile hatte ich mich gerade aufgesetzt und starrte ihn fassungslos an. Erst war er völlig schockiert weil ich wohl währrend meiner Predigt etwas lauter geworden war, doch dann fing er an zu lachen und schloss mich in seine Arme. "Komm her", lachte er. "Bist du sicher das du das machen willst? Ich meine du kennst mich ja kaum und-", fing ich an als wir uns wieder voneinander gelöst hatten. "Ja ich bin mir ganz sicher. Schau dich doch an, so bitter sich das auch anhört, aber deine Lage ist hoffnungslos und so will ich dich hier nicht zurücklassen." Lächelte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. "Und jetzt los das Taxi müsste gleich kommen und übrigens, mein Shirt steht dir." Grinste er und zog mich mit in den Eingangsbereich. Ich setzte mich wie ein kleines Kind auf den Boden und zog mir meine- wer hätte es gedacht- Chucks an.
Über meine kindische Geste musste Jonas schmunzeln und ich zog einen Schmollmund. Ich kann mir halt anders nicht die Schuhe anziehen. Ich ging noch schnell in die Küche und holte mein Handy und die Tasche mit unserer Versorgung. Jonas hatte die Koffer schon an die Straße gestellt und wartete jetzt nur noch auf mich. Ich war mir sicher das meine Tante nicht lange auf sich warten lassen würde bis sie wieder hier aufkreuzen würde. Also machte ich mir nicht die Mühe sämtliche Sicherungen oder so einzustellen.
Ich zog die Haustür hinter mir zu und atmete einmal tief durch. Dann schaute ich nach oben in der Hoffnung die Antwort von Dad irgendwo zwischen den Wolken zu finden. Denn seit ein paar Minuten schwirrte mir nur noch eine Frage durch den Kopf.

Who are You? [wird überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt