Kapitel 1

7.3K 186 88
                                    

Es ist soweit. Morgen ist mein erster Tag im Studium und ich bin so aufgeregt. Es war schon schwer ein Platz zu bekommen. Wenn ich das vermassel, bin ich so am Arsch. Mein Traum war es schon immer Ärztin zu werden. Schon als Kleinkind. Deshalb will ich es auch durchziehen. Ich wohne nun schon seit einer Woche in Köln in einer WG und arbeite noch nebenbei als Fotografin. Meine Freundin Liv studiert mit mir. Es wohnen noch 4 andere Mädchen in der WG. Paula, Rosalie, Mona und Delia. Wir verstehen uns ziemlich gut und alle haben ihren eigenen Weg. Mein Plan ist es das Studium zu beenden und dann in Hamburg eine Praxis eröffnen. 6 Jahre. 

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker genau um 5 Uhr. Ich hatte Schwierigkeiten aufzustehen, weil ich noch so müde war. Aber dann quälte ich mich aus meinem Bett und begann mich umzuziehen und mich zu schminken. Manchmal grenzt das schon an Wunder wenn ich morgens meine Haare gebändigt bekomme. Ich sah mich im Spiegel an. Dieses Mädchen wird eine erfolgreiche Ärztin werden. Sie wird ihre Schwester überraschen, denn sie meinte zu Jule:,, Als ob du das Studium schaffst. Du hast grad so Abi geschafft mit viel Hilfe. Wie soll das denn beim Studium aussehen?". Auch ihre Eltern klangen nicht sehr sicher, ob sie es schaffen wird. Jule ging in die Küche wo bereits alle Mädchen saßen und frühstückten. ,,Heute haben wir wo alle unseren ersten Tag." sagte Liv und lächelte alle aufregend an. ,,Ich bin so nervös das glaubt ihr nicht." entgegnete Paula. ,,Und ich erst!" rief ich. Ich nahm mir Brot und legte Gurken und Tomaten drauf. Da die erste Sitzung um 7 Uhr anfängt, musste ich mich beeilen weil es schon halb 7 war. ,,Mädels viel Glück ich muss schon los bin spät dran." sagte ich entschuldigend. Sie verabschiedeten sich von mir und wünschten mir viel Glück. Schnell nahm ich meine Tasche und verließ das Haus. Draußen war es noch recht kühl aber angenehm. Ich lief an Menschen vorbei und schaute sie an. Entweder waren sie in ihren Handys vertieft, telefonierten, hatten Bücher in der Hand oder eilten zu ihrer Bus oder Bahn. Jeder war für sich selbst. Köln war eine Großstadt mit vielen Geschäftsinhaber aber auch mit vielen Studenten. Und ich war nun einer von ihnen. Ich würde niemals auffallen. Aber das ist auch gut so. Zum Glück war die Uni nicht weit weg so das ich hinlaufen konnte. Wie wohl die Professoren sein werden? Tief in Gedanken versunken lief ich auf die Straße. Ich merkte zu spät das ein LKW direkt auf mich zu kam. Erschrocken schaute ich zu dem Fahrer. Dieser erbleichte, hupte und versuchte noch zu bremsen. Aber er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm und wurde so schnell zurück gezogen, dass ich nach hinten stolperte und für einen Moment keinen Überblick hatte. Ich sah leicht verschwommen als ich auf dem Boden lag. ,, Ohgott ist alles in Ordnung mit dir?" hörte ich eine besorgte Stimme die anscheinend von einem Jungen kam. Ich versuchte mich zu konzentrieren und schaute zu dem Jungen hinauf. Über mir befand sich ein Asiate mit braunen Augen, mit weißem T-Shirt und Jeans mit schwarzweißen Sneakers. Er reichte mir die Hand und wollte mir hoch helfen. Leider war ich noch zu benommen ihm zu antworten oder überhaupt zu reagieren. Ich wär eben fast Tod gewesen. Anscheinend merkte der Asiate das ich zu stark unter Schock stand, denn er holte sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. Langsam sah ich wieder klar und versuchte zu reden, es kam gebrochen heraus:,, Nein kein Krankenwagen! Mir geht es gut." Der Junge schaute unsicher zu mir hinunter und überlegte. Dann steckte er sein Handy weg und reichte mir wieder die Hand. Ich ergriff sie und er zog mich hoch. Meine Tasche lag auf der Straße und ich wollte sie holen. ,,Warte ich hol sie dir." meinte der Junge zu mir. Er hob meine Tasche auf und gab sie mir. ,,Danke." lächelte ich ihn an. ,,Bist du verletzt?" fragte er mich. Ich nickte ihm zu und versicherte ihm, dass es mir wirklich gut ging. Ich schaute auf die Uhr. Scheiße es war 6:55 Uhr. ,, Scheiße ich komme zu spät!" rief ich empört und ging ein Schritt weiter. Ich drehte mich nochmal um und sah den Asiaten in die Augen. ,,Vielen Dank nochmal." sagte ich mit freundlicher Stimme und rannte schließlich los. Ich glaube er schaute mir noch nach. Oder auch nicht. Wahrscheinlich Einbildung. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig zur Uni.

Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt