Kapitel 2

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Auf dem Weg nach Hause musste ich über heute Morgen nachdenken. Dieser Asiate war auf einmal da. Ich war in Gedanken versunken, aber ich kann mich nicht dran erinnern, dass jemand in der Nähe war. Das ist wirklich sehr seltsam. Auf der Uni hab ich paar Menschen kennengelernt. Und sie wollen heute alle zur Domplatte. Mich haben sie gefragt ob ich mit möchte. Da ich nichts vorhatte, sagte ich ihnen zu. Angeblich soll da irgendein Event sein oder ein Treffen. Ich weiß zwar nicht von was aber egal. Ich glaube sogar, dass die Mädchen aus der WG heute Morgen am Tisch darüber geredet haben. Anscheinend ist es etwas größeres! 

Diesmal schaute ich genau hin, ob ein Auto oder Lkw kam, wenn ich die Straße überquerte. Ich drehte die Musik von meinen Kopfhörer leiser und schaute mich um. Die Straßen waren überfüllt von Menschen. Ich würde also lange nach Hause brauchen. Mein Handy vibrierte und ich holte es aus meiner Tasche. Ein Junge den ich heute in der Uni kennengelernt habe, schrieb mir ob ich heute mit ihm zusammen zur Domplatte gehen könnte. Ich schrieb ihm, dass wir zusammen hinlaufen können und dann die Gruppe treffen. Er schickte mir ein Smiley und sagte, dass er mich abholen wird. Sein Name war Max und wie ich 20 Jahre alt. 

Zuhause angekommen, legte ich meine Tasche ab, ging ins Bad und machte mich frisch. In 2 Stunden kommt Max. Also blieb mir noch Zeit. Ich machte mir schnell Nudeln warm und aß sie. Nebenbei drehte ich die Musik laut auf und dancte bisschen ab. Da alle noch in der Uni waren, fing ich sogar an zu singen. Sowas mache ich echt nur wenn niemand im Haus war. Das habe ich aber schon immer gemacht. Meine Laune verbessert sich dann immer und es macht auch riesen Spaß. Und keiner merkt wie spastisch das aussieht. Ich ging in mein Zimmer und begann schon mit meinem Aufsatz den ich schreiben sollte. Ich suchte Informationen raus und machte mir Stichpunkte. Dies machte ich solange bis es auf einmal klingelte. Ich schaute schnell zur Uhr. Die Zeit war schon um?! Shit. Ich hastete zur Tür. Max stand da und sah mich an. ,,Heey!" winkte er mir freundlich zu. ,,Ohgott sorry ich hab die Zeit total verpennt! Gib mir 2 Minuten!" lächelte ich entschuldigend und rannte zurück in die Wohnung ohne eine Antwort von Max abzuwarten. 2 Minuten später stand ich vor ihm. Ich trug ein weißes Top mit kurzer Hose und weißen Vans. Dazu eine dünne Jacke. ,, Let's go." sagte ich gut gelaunt. Max lächelte mich an. Zusammen gingen wir nach draußen und machten uns auf dem Weg zum Dom. Wir fingen an über unsere Familie zu sprechen und wo wir früher gelebt haben. Max war wirklich sehr nett. Wir lachten die ganze Zeit, weil ich angefangen habe meine Flachwitze zu erzählen. Er hat sich wirklich bemüht nicht zu lachen. Allein wie er dabei aussah musste ich grinsen. Vorm Dom war eine riesige Menschenmenge. Eine viel zu große Menge. Heilige Scheiße. Seit ich einmal in so einer Menge richtig stark eingeengt wurde und fast keine Luft mehr bekam, meide ich Menschenmengen. Es hat sich sogar zu einer Angst entwickelt. Max sah mein Blick. Ich erzählte ihm diesen Vorfall. ,,Keine Sorge ich bin bei dir." ermutigte er mich und drückte mich kurz an der Schulter. Ich lächelte ihm dankbar zu und lief weiter los. Wir brauchten eine Ewigkeit um unsere Gruppe zu finden. Ich wollte etwas weiter abseits stehen. Ich schaute worum eigentlich die Menschenmenge versammelt war. Anscheinend um irgendwelche Personen, denn man hörte Namen schreien. Ich fragte Max was das hier eigentlich ist. ,,Es ist ein Fantreffen von You-Tuber wo alle You-Tuber aus Köln und aus der Umgebung versammelt sind." antwortete er mir. Ich hatte Schwierigkeiten ihn zu verstehen, weil es durch die Schreie ziemlich laut war. Ein Fantreffen? Ich schaue doch gar keine You-Tuber. ,,Also ist Dagi Bee und diese Gang hier?" fragte ich etwas verwirrt. Max nickte mir zu. Na super. Ich hätte mich informieren sollen. Ich wollte ihn wieder was fragen aber man hat meine Frage gar nicht verstanden, weil auf einmal so viele anfingen zu kreischen, dass ich mir die Ohren zu hielt. Die Gruppe lachte und ich versuchte sie böse anzustarren was mir nicht ganz gelang. Also grinste ich einfach nur. Anscheinend sind diese Menschen gerade auf diese Art kleine Bühne aufgetaucht die extra aufgebaut wurde.Ich soll You-Tuber treffen die ich nicht mal kenne? Vom weiten erkannte ich Melina und Dagi. Aber die anderen kannte ich gar nicht. Die Gruppe unterhielt sich über etwas sehr angeregt aber ich konnte kein einziges Wort verstehen. Da die Menschenmenge immer größer wurde und der Platz immer kleiner, bekam ich Panik. Anscheinend merkte das keiner. Ich suchte nach einem Fluchtweg. Da es einfach zu eng wurde, drängelte ich mich schnell durch. Meine Hände haben angefangen zu zittern. Max merkte nicht, dass ich gerade abhaue. Mir war das gerade auch so ziemlich egal. Ich wollte nur raus hier. Endlich schaffte ich es ans Ende und atmete einmal tief durch. Da ich hier eigentlich überhaupt nichts zu suchen hatte, beschloss ich um den Dom rumzugehen, damit ich mich wieder beruhigen konnte. Ich lief etwas schnell, denn ich rempelte paar Menschen an die mich angifteten, dass ich mal aufpassen sollte. Aber ich achtete nicht drauf. Als ich eine Bank fand und keine Menschen in der Nähe, setzte ich mich hin. Wtf sind gerade alle auf der anderen Seite? Na ja auch gut. Ich stützte mein Kopf in meine Hand und blieb eine zeit lang so sitzen. Meine Hände zitterten immer noch leicht. Plötzlich hörte ich jemanden reden. Ich sah auf. Vor mir war  dieser Asiate von heute Morgen. Der, der mir das Leben gerettet hat. Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Er trug auch noch dasselbe wie heute Morgen. ,,Ist mit dir alles Okay?" fragte er mich. In seinem Blick stand Sorge. ,,Ähm." kam nur aus mir heraus, weil ich etwas verblüfft war, dass er es wirklich war. Er kam auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. Ich starrte ihn noch weiterhin an. Das sieht bestimmt lächerlich aus. ,,Deine Hände zittern ja!", stellte er fest, ,,Was ist denn los?". Endlich fand ich meine Stimme. ,,Es ist alles in Ordnung." sagte ich leise zu ihm. Er hob fragend seine Augenbraue. Ich wand mein Blick ab und versuchte meine Hände in meiner Jacke zu verstecken damit er das Zittern nicht sieht. ,,Deine Hände zittern." sagte er wieder. ,,Nein." erwiderte ich und bemerkte wie verkrampft ich gerade vor ihm saß. Langsam wird es peinlich. ,, Hey es ist alles gut." sagte er mit einer fürsorglichen Stimme. Er kam weiter auf mich zu und nahm meine Hände aus meiner Jacke. Ich spürte seine Wärme. Eigentlich sollte ich meine Hände wegziehen, denn ich kenne ihn gar nicht. Aber ich ließ meine Hände genau dort wo sie jetzt waren. ,,Was ist mit dir los?" fragte er mich wieder und sah mir dabei direkt in die Augen. Ich wollte vor ihm nicht lächerlich wirken. ,,Ich bin hingefallen und sitze hier gerade kurz um mich auszuruhen." leugnete ich. Er wartete kurz und schaute dann an meinen Händen. ,,Du hast aber keine Wunden oder so." stellte er fest und sah dann auch meine Beine an. Scheiße wieso starrt er mich so an? Was interessiert ihn das eigentlich? Ich zog meine Hand weg und wollte aufstehen aber ich verlor das Gleichgewicht. Ich fiel gar nicht, denn der Junge hatte einen Arm um mich gelegt und hielt mich so fest. Überrascht von dieser Geste sog ich scharf die Luft ein. ,,Willst du mir jetzt endlich sagen was wirklich los mit dir ist? Anscheinend bist du nicht ganz bei dir wenn du dich schon fast von einem Lkw überfahren lässt." meinte er mit angespannter Miene. Ich wurde auf einmal total sauer und riss mich von ihm los. ,, Na hör mal so blöd bin ich gar nicht." warf ich ihm zu. Sein Blick war ruhig. ,, Das habe ich auch nicht gesagt." beteuerte er. Ich sah ihn an. Seine Haltung war angespannt. Da mir nichts einfiel sagte ich plötzlich zu ihm:,, Ich danke dir das du mir heute vermutlich mein Leben gerettet hast." Mit dieser Aussage hat er anscheinend nicht gerechnet. Sein Blick zeigte leichte Verwirrung. ,,Und ich entschuldige mich für mein Verhalten.", redete ich weiter, ,,Du willst mir nur helfen. Nur ich bin durcheinander weil ich dich überhaupt nicht kenne." sprach ich meine Gedanken aus. Er nickte. ,,Tut mir leid." sagte er zu mir. Ich sah ihn und lächelte ihm leicht zu. ,,Warte mal. Du kennst mich nicht?" unterbrach er. Hä? Wieso sollte ich ihn kennen? ,,Nein." antwortete ich verständnislos. ,,Okay." sagte er stattdessen. ,,Ich muss los. Sicher das es dir gut geht?" fragte er mich nochmal vorsichtshalber. Ich nickte ihm zu. Er kam auf mich zu nahm meine Hände und drückte sie sanft. ,,Pass bitte auf dich auf okay?" hauchte er mir zu. Dann verschwand er um den Dom herum. Diesmal sah ich ihm nach. Wer ist dieser Junge? 

Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt