[6] Unentdeckt

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Leise kletterte ich zurück in mein Zimmer herein. Mein Zimmer war stockfinster undn doch wusste ich sofort, dass niemand meinen Ausflug bemerkt hatte. Meinen Vater hörte ich sogar durch die geschlossene Zimmertür schnarchen und von meiner Mutter, die, hätte sie mich entdeckt, in meinem Zimmer auf mich gewartet hätte, war weit und breit keine Spur und mein Bruder war noch lange nicht zu Hause. Vorsichtig schaltete ich meine Nachttischlampe an und drehte mich zurück zum offenen Fenster. Eine leichte warme gleichermaßen kühle Brise wehte herein. Ich stützte mich auf meinen Fensterbank und schaute in die dunkle Nacht. Meinen Bodyguard jedoch konnte ich nicht mehr sehen. Er stand nicht mehr vor meinem Vordach und blickte zu mir herauf. Stattdessen entdeckte ich ihn ein paar Augenblicke später auf dem Fußweg vor unserem Grundstück. Er schaute mich an. Sofort erkannte ich sein wunderschönes Lächeln. Selbst aus der Entfernung war es nicht zu verfehlen. Dann schaute er plötzlich zur Seite. Neben ihm außerhalb des Lichtkegels der Straßenlaterne bewegte sich etwas. Schnell schaltete ich meine kleine Lampe aus und sah gespannt in die Richtung meines Bodyguards. Sogar von hier aus konnte ich erkennen, wie er all seine Muskeln anspannte und die Hände zu Fäusten ballte. "Wer oder was ist denn da?", dachte ich, als kurz darauf meine Frage beantwortet wurde: Luke. Warum musste mein Bruder immer die schönsten Momente zerstören... Warum?! Als ich kurz darauf wieder zu den beiden sah, standen sie sich direkt gegenüber. Beide sahen extrem wütend aus und sie schienen sich ebenso wütend zu unterhalten. Gespannt sah ich den beiden zu, während sie fast begannen aufeinander einzuprügeln. Am liebsten wäre ich wieder aus dem Fenster geklettert und zu den beiden gelaufen um sie auseinander zu bringen, aber Luke durfte nicht wissen, dass ich draußen war geschweige denn noch wach war. Mein Bodyguard sah zu mir hoch und als auch Luke seinen Kopf drehte, sprang ich schnell von meinem Fenster weg. Ich hatte zu große Angst, dass er mich sehen würde. Wütend sagte Luke etwas zu meinem Bodyguard, schubste ihn zu Boden und betrat unser Grundstück. Währendessen rappelte mein Bodyguard sich wieder auf, sah nochmal zu mir, wendete sich dann ab und ging. Irgendwie tat es weh ihn so zu sehen. Am liebsten wäre ich zu ihm gelaufen und hätte ihn in den Arm genommen. Ich hätte ih  zugeflüstert, dass er sich von Luke nicht beeinflussen lassen sollte, dass ich ihn liebte und nicht ohne ihn könnte. Warte was?! Ich kannte ihn doch erst so kurz...


Plötzlich hörte ich die Haustür in Schloss fallen. Luke. "Verdammt! Bewegung Ginny!!! Du stehst ja immernoch nur in Rock und Top bekleidet im Zimmer!", dachte ich und brach in Hektik aus. Schnell riss ich mir den Rock von der Hüfte, schlüpfte in meine als Schlafanzughose fungierende Boxershorts, zog mir noch schnell ein T-Shirt über und hüpfte in mein Bett. Gerade eben rechtzeitig. Direkt danach ging meine Zimmertür auf und Luke trat herein.  Leise schlich er zu meinem Fenster und machte es zu. Danach trat er an mein Bett heran. Sofort kniff ich meine Augen zu und tat so als ob ich schlief. Ich hoffte einfach, dass er nicht entdecken würde, dass ich noch wach war.


"Ich passe auf dich auf, kleine Schwester", flüsterte Luke und strich mir sanft über den Kopf. Warte, was?! Was hatte er da gerade gesagt?!?!? Er passt auf mich auf?! Zur selben Zeit, wie ich mich darüber wunderte, dass mein Bruder plötzlich so liebevoll zu mir, seiner verhassten Zwillingsschwester war, verließ er mein Zimmer und schloss die Zimmertür hinter sich.


Als ich seine Zimmertür ins Schloss fallen hörte, setzte ich mich auf. "Was war das denn gerade?!", dachte ich und runzelte die Stirn. Kurz danach lag ich auch schon schlafend im Bett und träumte von meinem Bodyguard.


'"Da ist ja meine Prinzessin", grinst er, "Hallo Genie!" Sofort schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen: "Hallo mein Bodyguard... Ich habe dich vermisst...", bei diesen Worten schließt er mich in seine Arme und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich sehe ihn an: "Willst du mich nicht lieber auf den Mund küssen?", grinse ich breit. "Warum?", fragt er gespielt ahnungslos, woraufhin ich mich auf die Zehenspitzen stelle und ihn einfach küsse. Wenn er es nicht tut, dann tu ich es halt. Er schmunzelt. "Das war jetzt aber nicht ganz so Lady-like mein Sch-" weiter kommt er nicht. Er wird von einer Stimme, die mir nur allzu bekannt vorkommt unterbrochen. "FLOSSEN WEG VON MEINER SCHWESTER!!!!" Luke. Warum immer Luke!?! Warum immer in solchen Momenten?!?! Ich drehe mich zu ihm um. "Luke... das ist meine Entscheidung...", sage ich leise und versuche ihn zu überzeugen, dass er abzuhauen hat. "Deine Entscheidung?!", er ringt nach Luft, "Du kennst ihn doch gar nicht!"


"Aber du oder was?! Lke verdammt nochmal! Das ist Liebe!", von der Seite nimmt mein Bodyguard meine Hand, während Luke anfängt zu prusten. 


"Liebe?! Als ob einer von euch weiß, was das bedeutet!", seine Stimme schlägt wieder von belustigt zu wütend um,"Jetzt nimm deine Flossen von meiner Schwester!" Er brüllt schon fast. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt. Erschrocken schrecke ich einen Schrittt zurück. Er kommt auf mich zu, packt mich grob an meinem Arm und versucht mich mit zu ziehen. Doch ich wehre mich.


"LASS DAS LUKE! Ich kann gut auf mich selbst aufpassen!"


"Oh nein, dass kannst du nicht! Du hast ein sehr schlechtes Urteilsvermögen!"


Wütend reiße ich mich aus seinem Griff und funkele ihn an. Doch Luke scheint gemerkt zu haben, dass er mich nicht von meinem Bodyguard trennen kann und versucht es jetzt anders herum: Er geht zu meinem Bodyguard und schubst ihn ein Stück nach hinten. Danach scheint alles ganz schnell zu gehen. Nur wenige Sekunden später sind beide in eine wilde Prügelei verwickelt. Luke schlägt meinem Bodyguard mit voller Wucht in den Bauch. Er taumelt zurück. Ringt nach Luft. Danach greift er an: Ein Tritt. Ein Schlag. Luke geht zu Boden. Schnell bin ich an der Seite meines Bodyguards. "Alles okay?", frage ich. Er nickt. Dann plötzlich werde ich von ihm weggerissen. Mit dem Rücken zuerst lande ich auf dem harten Asphalt. Luke ist wieder auf sden Beinen und hat mich zu Boden gebracht. Ich setze mich auf. Ein Schrei meinerseits bricht die ertönende Stille nach Lukes letztem Angriff. Mein Bodyguard liegt am Boden. Krümmt sich vor Schmerz. Luke tritt ein eltztes Mal auf ihn ein, dreht sich zu mir um, packt mich am Handgelenk und zieht mich mit sich mit. Ich schreie, verscuhe mich aus seinem Griff zu wenden. Doch er ist zu stark... Und so muss ich meinen wimmernden Bodyguard am Boden zurück lassen...'

My personal BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt