Zitronen aus Zuckerguss.

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Ich wandte meinen Blick wieder auf den braunhaarigen Schönling vor mir, welcher den Blick erwiderte. Grün verschmilzt mit blau, mit einem Tupfer von Gold. Eisiges blau, kracht gegen stählernes grau, umrandet von einem dunkelgrauen tiefschwarzen Ring. Man könnte meinen Sommer trifft auf Winter. Ja, man könnte ihn als Sommer, oder auch Frühlingskind beschreiben. Seine Haut Sonnengeküsst, doch nicht zu braun. Gleichmäßig, und sieht unfassbar weich aus. Augen wie das erfrischende Wasser, und das in der goldigen Sonne glitzernde Gras. Ein lachen bei dem man schmilzt wie eis, und Haare, wild wie das Fell eines ungebändigten Mustangs. Das trifft ziemlich gut auf ihn zu, ungebändigt, frei. Und dann war da ich; Haut so weiß wie das Material aus dem jeder Schneemann besteht, kalte müde Augen, und doch gehe ich fast blind durch die Welt, rosige und doch raue Lippen, lange Schwarze Wimpern, und seidiges kontrolliertes Haar. Und jedes Mal wenn der Junge mit dem Lächeln wie der Sonnenschein, wieder grinst, schmilzt ein Teil meines Schnee's, der dem pumpenden Ding in meiner Brust den Willen nimmt zu schlagen, mich mit der dickflüssigen roten Flüssigkeit zu versorgen, mich existieren zu lassen.Ich driftete schon wieder in meine Gedanken ab.Mein Kopf kommt wir vor wie ein Chor, etliche Stimmen darin;Gedanken. Ungeordnet sind sie schrecklich nervtötend und klingen schräg doch denken sie über etwas bestimmtes, geordnet, nach, ergeben sie die Melodie des Himmels. Und ratet mal wer das Instrument ist das die Noten zu so einer bezaubernden Melodie macht; Eren. "Sie denken schon wieder nach. Nicht wahr?"Ich seufzte, wann hatte dieses Balg denn einmal Unrecht.
Ich nickte nur, den Blick auf die gefalteten Hände geheftet, welche in meinem Schoss liegen. Ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen dass er sich vor lehnte. "Worüber. Erzähl es mir, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab." Sollte ich es ihm wirklich sagen? Dass er meine Gedanken steuerte, meinen Chor führte, meinen Cocktail schwenkte? Ich setzte zu einer Antwort an, doch kaum teilten sich meine Lippen, begann der Chor die Melodie wieder zu zerstören.Sie zersplitterte in kleine Teile die ich mühevoll wieder zusammensetzte, mir eine passende Antwort überlegte.Schlussendlich war meine Antwort kurz und knapp. Nicht einmal ein Satz. Es war ganz einfach ein Wort mit vier Buchstaben."Dich." lautete meine Antwortet, die ich mehrfach überdacht hatte, das Puzzle wieder und wieder gelöst hatte, und doch nur aus vier Buchstaben bestand."Glaub mir, Levi, ich denke auch oft über dich nach. Nicht dich direkt, versteh dass bitte nicht falsch. Ich denke meistens über das nach was ich sehe, nicht was andere meinen was da ist. Andere sagen ein Punkt beendet den Satz, ich meine ein Klecks auf einem Stück Papier,Nachfolger von etlichen Strichen, den wir so aussprechen als höre etwas auf, ist der Endcut.Andere sagen du wärst komisch, kalt rau. Ich finde eher du bist aussergewöhnlich, etwas Neues. Du bist kalt ja, aber ein Haus ohne funktionierende Heizung wärmt doch auch nicht. Du bist vielleicht rau in den Augen anderer, doch für mich bist du einfach ehrlich. Du sagst was du denkst, egal ob es verletzend ist. Die Wahrheit ist vergleichbar mit einer Zitrone, beißt du hinein ist sie sauer, doch sagt man dir sie sei aus Zuckerguss, und du erlebst dann das Grauen, ist die Enttäuschung größer. Es tut mir Leid, dass ich deine Zeit verschwende." Ich lehnte mich nun ebenfalls vor. "Ere-" "Was darf es sein?"Fragte eine Kellnerin, hellblond, leuchtend blaue Augen, ein Grinsen wie ein Honigkuchenpferd.Und doch leuchtete Sein Lächeln heller."Ich hätte gerne etwas einfaches, Wasser."Antwortete er und nickte dem Blondschopf zu.Ihre Iriden richteten sich auf mich. "Einen Schwarztee, und einen Cupcake mit Kirsche." bestellte ich nun ebenfalls und lehnte mich wieder zurück in den Sessel. Sie notierte sich alles, und verschwand hopsend hinter dem Tresen. "Du isst süßes?" Kicherte Eren. "Nicht wirklich, ich will nur meine Zitrone, mein Leben, versüßen,die Enttäuschung kann bei mir nicht mehr wachsen."Ich hatte ihn mit seinen eigenen Worten geschlagen.Ich schaute ihn wie immer an, doch er sah anders aus sonst aus. Die Augenbrauen leicht wütend zusammengezogen, die Hände die vorher noch schlapp auf der Lähne des Sessels lagen, zu Fäusten geballt, und seine Zähne waren aufeinandergepresst. "Du enttäuschst mich gerade ebenfalls,Levi."Seine Stimme klang deutlich angespannter als sonst, die sonst so milde Briese hatte sich nun also zum halben Tornado gewandelt?Ich warf ihm einen fragenden Blick zu. "Wäre es nicht eine Enttäuschung für dich gewesen, hätte ich dich dort sitzen lassen, und wäre vorbeigegangen?!"Ich seufzte, und blinzelte müselig. "Eren..." Ich öffnete meinen Mund leicht um zu sprechen, doch er unterbrach mich. "Weisst du, manchmal denke ich. du bist mein Spiegelbild. Du bist genauso stur wie ich, und deshalb, willst du dir nicht eingestehen dass du etwas vermisst." Ich senkte meinen Blick. "Ich bin ziemlich weit gesunken, huh?" Ich klang zum ersten Mal seit Jahren frustriert. Nicht frustriert dadurch dirch jemand Jüngeres belehrt zu werden, nein ich bin frustriert weil ich weiss dass er recht hat, und ich zu dumm bin um es mir einzugestehen. "Jemand der schon vorher unten war, kann nicht mehr sinken." "Du klingst langsam so, als wärst du der Ältere von uns beiden. " Sein Gesicht Ausdruck wandelte sich wieder zu einem leichten Lächeln. Das Geschirr klackerte leicht als die gleiche Kellnerin wie zuvor, unsere Bestellungen absetzte. Sie verschwand wieder und wir. redeten weiter.

~Zeitsprung~
Wir hatten beschlossen zu gehen, also entferne ich noch die Kirsche des Cupcakes und schob sie mir in den Mund, bevor ich mir den wärmenden Stoff, auch Jacke genannt, überzog. Er bezahlte, da dieser Sturkopf, mich nicht ließ und nun standen wir wieder vor der Tür des Cafe's. Er schlang seine langen Arme um mich, seinen Kopf auf meinem abgelegt. "Ich hoffe man sieht sich wieder einmal, Levi." Nuschelte er in meine Haaren, was seinen Atem über meine Kopfhaut kitzeln ließ. "Das hoffe ich auch." Murmelte ich gedämpft gegen seine Brust und er löste sich wieder von mir. Er versbschiedete sich und drehte sich um, ich tat es ihm gleich. "Achja Levi, warum nur die Kirsche?" Kam es von hinter mir. "Weisst du.. Cupcakes sind für mich wie Beziehungen, ich hab sie noch nie probiert, und es hat mir bis jetzt noch nie geschadet." Ich drehte mich um und unsere Blicke trafen sich. Ich ging wieder einen Schritt auf ihn zu. "Bis jetzt." Hauchte ich ihn die kühle Luft, und sein Lächeln wurde breiter.

Zuckerguss //Ereri//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt