Kapitel 4

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Kaum hatte das Taxi gehalten, sprangen wir auch schon raus. Wir stellten uns alle drei vor das Hotel und scannten es von oben bis unten ab. Ich konnte es immer noch nicht glauben, auch als ich es aussprach: "Hier werden wir die nächsten 2 Wochen wohnen! In diesem Hotel, in London!" Wir fielen uns wieder in die Arme. Konnte unsere Augen aber auch nicht lange von den kleinen Häuschen im viktorianischen Style reißen. Auf einmal räusperte sich jemand hinter uns: "Ladys?" Während wir eine gefühlte Ewigkeit da standen, das Hotel anschauten oder uns angrinsten, hatte der Taxifahrer schon unsere Koffer und den restlichen Kram aus dem Auto geholt und auf den Gehweg gestellt. "Oh, Entschuldigung. Was macht das?", fragte ich höflich.

Nachdem wir bezahlt hatten, schnappten wir uns unsere Sachen und liefen in die Hotellobby. Das Hotel war schlicht und schön. Wir hatten versucht, nicht das teuerste zu buchen, aber es sollte auch nicht ranzig sein. Also ich würde sagen, der Preis war hier völlig angemessen. Dieses Hotel hatte irgendwie englisches Flair. Ok, ist logisch. Wir waren ja auch in England. Wir hatten schon Angst gehabt, dass wir in ein typisches englisches Hotel kamen. Einfach und dreckig. Als wir von der netten Dame an der Rezeption unsere Schlüssel bekommen hatten stellten wir zum Glück fest, dass unser Hotel zwar einfach, aber überraschend modern und -sauber!- war. Während ich mich zuerst auf das Bett schmiss, inspizierte Josefine zuerst das Badezimmer. "Die Dusche ist nicht schimmelig!", kam ein erleichterter Ausruf aus dem Bad. Ich beschloss erst mal meine Kulturtasche ins Bad zu räumen und dann den Koffer zum Teil ausräumen. Als ich dann beim Koffer auspacken meine Jogginghose aus dem Koffer fischte entschied ich mich erst mal es mir gemütlich zu machen. Ich hatten schon den Wassekocher entdeckt. "Will noch wer n Tee?", fragte ich die Mädels. Sie sahen beide vom Koffer auf, den sie gerade auspackten. "Wie? Willste da jetzt runterlaufen? Meinste es gibt schon Frühstück?", fragend sah Magdalena mich an. "Nein! Wir sind in England!", betonte ich noch mal, "Hier gibt es immer alles, um sich einen Tee zu machen, auf den Zimmern. Also?", fragte ich sie noch mal. "Für mich bitte einen", kam es aus Josefines Koffer genuschelt. "Achso, dann nehme ich auch einen", meinte Maggie schließlich und wandt sich wieder ihrem Koffer zu. Ich zog mir noch einen gemütlichen Pullover zu meiner Jogginghose an und setzte den Tee auf.

Währenddessen der Tee kochte zappte ich durch das Programm des Fernsehers. Bei einer englischen Comedy Sendung stoppte ich. Der Tee war mittlerweile aufgekocht, daher kümmerte ich mich weiterhin um den Tee. Als der Tee dann gezogen war, schüttete ich jeden etwas Tee ein und setzte mich mit meiner Tasse auf mein Bett und lehnte mich an das Kopfende. Erschöpft und etwas müde von der Reise schloss ich meine Augen.

Auf einmal schwankte mein Bett und die heiße Tasse Tee in meinen Händen schwappte über. "Fuck", schrie ich vor schreck auf, als mir dieheiße Flüssigkeit über die Hände floss. Josefine, die sich auf mein Bett geschmissen hatte lachte mich nur aus. "Wie witzig!", war mein einziger Kommentar dazu, denn Josefine würde sich eh nicht entschuldigen, die fand das einfach zu witzig. Es hatte also absolut kein Sinn, sich darüber aufzuregen. War ja eh nicht so schlimm. Jetzt setzte sich auch Maggie sich mit ihrer Tasse in der Hand zu uns aufs Bett. "Also, was machen wir heute noch so? Ich wäre ja für, hier frühstücken, dann mit der U-Bahn ins Zentrum und n bisschen durch die Stadt laufen? Und das allerwichtigste: Bei Nandos Mittagessen gehen!", während alles andere als Frage formuliert war, hatte ich das letzte als feststehend formuliert, damit mir auch ja keiner, da rein redet. Denn ich wollte schon immer mal bei Nandos essen. Die anderen hatten aber auch nichts gegen meine anderen Vorschläge. "Jo, passt. Aber erst mal wird gechillt! Wir sind quasi erst eben angekommen. Also stress nicht rum!", meinte Josefine und grinste uns an. "Ich will mich auch noch n bisschen hinlegen", stimmte Magdalena ihr zu. "Ok, frühstücken wir dann so um neun?", fragte ich. Zustimmendes Nicken. Wir unterhielten uns noch über unser ersten Eindrücke und die anderen gingen dann in ihre Betten. Magdalena schaute sich die Serie an, die immer noch im Hintergrund lief und Josefine kuschelte sich ihr Bett und schlief schnell ein.

Ich holte mir noch eine Tasse Tee und steckte meine Kopfhörer in meinem IPod. Ich hörte vor allen britische Interpreten. Ich wusste nicht warum, aber ich stand irgendwie auf britische Künstler, nicht nur Musiker. Am liebsten hörte ich Ed Sheeran, Olly Murs und ok, ich musste auch zu geben, dass One Direction es mir auch ziemlich angetan hatte. Und ich liebte auch britische Youtuber. Ich war verrückt nach Zoella, Finn und Jack Harris und Co. Aber das allerbeste waren The Vamps! Ich liebte einfach ihre Musik. Sie waren wundervolle Musiker. Mit Abstand das beste Cover war 22 von Taylor Swift. Es war 1000 mal besser als das original und selbst das ist schon ziemlig genial. Ich konnte mir dieses Lied eigentlich in jeder Situation anhören. Es war irgendwie perfekt, wenn man mal gute Laune brauchte. Es zauberte jedes mal ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich schaltete dann aber doch eine ruhigere Playlist an, stellte die leere Tasse auf das Nachttischchen und ließ mich in mein Bett rutschen. Ich stellte noch meinen Wecker auf 8 Uhr und schloss endgültig meine Augen.

Ich wachte davon auf, dass mein Wecker viel zu laut irgendein Partylied spielte. Genervt tastete ich nach meinem Handy und stellte mein Handy stumm. Als ich aber meine Augen aufschlug und merkte wo ich war, war ich schneller aus meinem Bett, als ich es je in meinem Leben gewesen war. Ich wollte gerade Josefine aus dem Bett schmeißen, aber da hörte ich nebenan die Dusche plätschern. Also

ging ich ein Bett weiter und zog Maggie die Decke weg, die wohl beim Fernsehen eingeschlafen war, denn der Fernseher lief noch. Sie stöhnte auf, schlug die Augen dann aber doch widerwillig auf. Schlaftrunken stieg sie dann doch aus dem Bett. Ich klopfte an die Badezimmertür und machte Josefine flott. Als sie mit einem Handtuchturban raus kam, machte ich mich eben fertig. Dann gingen wir runter frühstücken. Zum Glück gab es auch kontinentales Frühstück. Auch wenn ich fast schon ein "Großbritannien-Freak" war- das Essen fand ich nicht so gut. Außerdem brauchte ich morgens ordentlich was zu futtern. Englisches Frühstück ist mir zu klein. Wir saßen gerade am Tisch, da stieß mich Josefine an. Mit einem Kopfnicken machte sie mich auf einen Jungen aufmerksam. Er war braungebrannt (und das in London!) und hatte kurze braune Haare. Ich kicherte und der Junge schaute auf. Er sah in unsere Richtung und grinste. Als er mit dem Essen fertig war, kam er auf uns zu. "Hi, ich bin Dan. Wie lange seid ihr schon hier?", fragte der junge Brite. "Ähm, ähm", stotterte Maggie. "Seit heute morgen", antwortete ich für sie. "Ah, cool. Wir sehen uns bestimmt noch. Wie waren noch mal eure Namen?", fragte er mit schelmischen Grinsen. "Josefine, Magdalena", ich zeigte auf meine Freundinnen, "und ich bin Linn." Ich wunderte mich echt, woher ich so ein Selbstbewusstsein hatte. Obwohl, wenn fremde da sind verstecken sich meine Freundinnen sich meistens hinter mir, wie ein kleines Kind hinter den Beinen seiner Mutter. Wenn Josefine die Leute aber ersten mal kennt, bekommt sie eine ziemlich große Klappe! Ja, so war sie. Und Maggie hielt sich eh immer etwas zurück. Wir drei waren ein gut gemischtes Team.

"Ok, wir sehen uns, ihr schönen Mädchen", sagte er und ging von dannen. Wir lachten nur und wanken ihm nach. Als wir auch fertig waren, schnappten wir uns Portmonées, unsere TravelCard und machten uns auf den Weg zur U-Bahn Station. Als wir in der Bahn standen und bei ihrer Weiterfahrt Maggie fast durch den Wagen flog, grinste ich in mich hinein.

Ich hoffe es gefällt euch!:) Lea

(Heart-) Beat (Tristan Evans//The Vamps)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt