Kapitel 18

301 12 6
                                    

Es war irgendwie schon spät geworden, als wir im Hotel ankamen. Ich kann nicht garantieren, ob wir schneller da gewesen wären, wenn wir eine andere Bahnverbindung genommen hätten. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir anders schneller hätten da sein können. Wir waren keine Genies, aber zum Glück schafften wir es uns nicht zu verfahren und bis jetzt waren wir ja immer an unserem Ziel angekommen und das war ja bekanntlich der Sinn des Bahnfahrens. Sobald wir WLAN hatten, schrieb ich Tristan, dass 6 Uhr echt knapp werden würde. Das wäre in einer halben Stunde. In unserem Zimmer ließ ich mich erst mal auf meinem Bett nieder, weil ich ein wenig erschöpft von unserem Shopping Trip war. "Soll ich was anziehen, was ich mir heute neu gekauft hab?", ertönte es aus dem Bad wo sich Josefine kurz frisch gemacht hatte. Im Sportunterricht hatte ich manchmal das Gefühl, sie hätte null Ausdauer. Aber komischer Weise hatte sie mich und Maggie dermaßen durch die Straßen gehetzt und war nicht ein bisschen außer Atem gekommen. Ist halt alles eine Sache der Motivation. "Mach doch was du willst, aber das von heute morgen wäre vermutlich etwas frisch", kam meine Antwort. Sie kam aus dem Bad raus und Maggie nahm ihr quasi die Türklinke aus der Hand. Sie hatte schon die ganze Fahrt aufs Klo gemusst. Josefine hatte sich etwas erschrocken und hatte einen total seltsamen Gesichtsausdruck, der mich irgendwie total zum lachen brachte. "Was gibts da zu Lachen?", blaffte sie mich ein wenig beleidigt an. "Sorry aber wenn du dein Gesicht sehen könntest", presste ich unter Lachen hervor und hielt mir eine Hand vor den Mund. "Ja das kann ich schlecht sehen. Hey jetzt hör auf", meinte sie aber konnte sich selbst ein Grinsen nicht verkneifen. Plötzlich blinkte mein Handy auf. Tristan: <<Ehrlich gesagt passt uns 7 auch besser. Wir treffen uns erst mal an der London Bridge ok? Ihr müsst einfach mit der Tube dahin fahren. Die Station heißt genauso x>> Ich schrieb ihm <<Ok danke. Bis gleich x>> und sagte den anderen Bescheid. Als wir loswollten packte ich mir meinen neugekauften Cadigan in die Handtasche und machte mich auch noch mal ganz schnell frisch. Die anderen zogen sich auch nur was leichtes drüber, weil es sich nach Wetter App nicht so schnell abkühlen sollte. Wenig später machten wir uns also auf den Weg.

Wir hatten es tatsächlich geschafft nicht falsch umzusteigen und kamen schließlich an der London Bridge Station an. Die Sonne stand schon tief als wir die Treppen mehr oder weniger hoch sprangen (Ich und Fine. Maggie war etwas unmotiviert). Zum Glück hatte ich mir vorher im Hotel bei Google Maps angeguckt wie wir zur London Bridge kamen. Wir wären sonst aufgeschmissen gewesen. Als wir uns der Brücke näherten, kamen uns schon die Jungs entgegen. Jeder bekam kurz eine Umarmung und dann zogen sie uns mit auf die Brücke. Die Aussicht war der Wahnsinn. Wir stellten uns an das Geländer von wo aus man perfekte Sicht auf die Towerbridge hatte. Diese Brücke wär so beeindruckend und so unglaublich schön. Vor allen jetzt mit der tiefstehenden Sonne, die alles in ein warmes Licht tauchte. Die Jungs ließen uns erst mal etwas staunen. Aber nachdem wir unsere Blicke oder zumindest unsere komplette Aufmerksamkeit von der Brücke reißen konnten, verwickelten sie uns in ein Gespräch. Irgendwann ging das ganze ein wenig außeinander, so dass später Tristan und ich ein wenig abseits, wenn auch nur ein Meter, von den anderen in die Ferne starrten und uns über Träume unterhielten. "Also einer meiner Träume ist diesen Sommer wahr geworden", erzählte ich und schaute mich glücklich um. "Mich treffen?", stichelte er. Ich schaute zu ihm hoch und grinste. "Ich meine mit Fine und Maggie nach London. Die Towerbridge und das alles sehen, bei Nandos essen, einfach nur in England Tee trinken", antwortet ich. Und ich fügte noch lachend hinzu: "Dich treffen war eher ein heimlicher Wunsch." "Also gehen gerade zwei Wünsche auf ein mal war", stellte er lachend fest.

"Es ist wunderschön oder?", fragte Tristan, der neben mir am Geländer lehnte, mich leise. Ich konnte nur nicken. Ich hab noch nie eine Brücke (!) gesehen die so eine Magie ausstrahlte. Jeder der unromantisch ist, würde jetzt sagen, das sind Lampen die da Strahlen und nicht Magie, aber zum Glück zerstörte niemand die Stille. Also die Stille die man auf einer sechsspurigen Brücke mitten in London haben konnte. Wir Mädchen starteten alle fasziniert auf die im dunkeln leuchtende Towerbridge, aber auch die Blicke der Jungs waren mehr oder weniger von der blau, weiß und gelb angestrahlten Brücke gefesselt. "Lass uns dich noch zur Brücke hin. Wir wollten euch noch was zeigen", zerstörte James gewissermaßen den Moment. Aber wir stimmten alle zu und so schlenderten wir zur Towerbridge. Kurz vor der Brücke machten wir halt.

(Heart-) Beat (Tristan Evans//The Vamps)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt