Kapitel 17

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Mitten in der Nacht klingelte plötzlich mein Wecker. Im Halbschlaf schaffte ich es gerade mal auf Schlummern zu drücken. Als mein Handy nach ein paar Minuten wieder anfing zu vibrieren und die Melodie losging, stöhnte Josefine auf. "Mach den Scheiß aus!", blaffte sie mich mit ihrer heiseren Morgen-Stimme an. "Jaaaaa", blaffte ich zurück. Ich konnte es nicht ab, wenn jemand schon so früh am Morgen schon so zickig war. Na gut, eigentlich zickte sie wegen meinem Wecker rum. Ich schaffte es dann auch mal meine Augen zu öffnen, kniff sie aber sofort wieder zusammen, weil mich mein Handy blendete. Trotzdem gelang es mir meinen Wecker auszustellen. Bei einem Blick auf die Uhr fiel mir auf, dass es schon 9 Uhr war. Ups, wohl doch nicht mitten in der Nacht. Aber wir hatten ja nur ein paar Stündchen geschlafen. Ich richtete mich abrupt auf, weil ich auf die Toilette musste. Aber als ich aufgestanden war, setzte ich mich sofort wieder aufs Bett. Ich war wohl zu schnell aufgestanden, denn mir war plötzlich schwindelig geworden. Ich war allerdings froh, dass ich nur leichte Kopfschmerzen hatte von unserem gestrigen Ausflug in den Pub. Naja, ich hatte ja auch nicht gerade über den Durst getrunken. Magdalena aber anscheinend schon. Denn sie stöhnte laut auf und zog sich die Decke über den Kopf, als ich nur das kleine Licht neben meinem Bett anmachte, damit ich nicht im Dunkeln durch das Zimmer irren musste. Als ich aus dem Badezimmer kam, meinte Josefine wir hätten die Frühstückszeit bestimmt schon verpasst. Aber irgendwie hatten wir eh noch keinen Hunger. "Lass uns um 12 langsam fertig machen und was Essen gehen?", schlug Josefine vor. Magdalena, die über Kopfschmerzen klagte, stimmte Kopfnickend zu, hielt sich dann aber wieder den Kopf und verschwand unter der Bettdecke. Ich hatte garnicht mitbekommen, dass sie so viel getrunken hatte. Oder vielleicht vertrug sie einfach nicht so viel.

Wir wollten uns noch drei Stunden schlafen legen. Aber nach zwei Stunden hielt ich es nicht mehr in meinem Bett aus und ich hatte das Gefühl, dass wir unseren Tag verschwendeten. Ich stieg unter die Dusche, föhnte meine Haare und setzte mich dann mit einem Tee wieder in mein Bett. "Linn, weißt du eigentlich, wie scheiß laut du morgens bist? Man kann Türen auch leise zu machen und es wäre echt nett gewesen, wenn du die Badezimmertür geschlossen hättest, bevor du dir die Haare geföhnt hast!", beschwerte sich Josefine und Magdalena stimmte ihr grummelnd zu. Ich hatte eigentlich das Gefühl gehabt leise zu sein. "Ihr müsst eh mal wach werden und aufstehen",rechtfertigte ich mich, "und außerdem verschläft ihr sonst noch den ganzen Tag!" Seufzend erhob sich Josefine und trottete ohne ein weiteres Wort ins Bad. "Soll ich dir n Tee machen?", fragte ich Magdalena. "Mmmh", machte Maggie, also stand ich auf und machte auch ihr einen Tee.

Als wir alle fertig aus dem Hotel traten, blinzelten wir der Mittagssonne entgegen. "Auf geht's!", meinte Josefine euphorisch und stolzierte voraus Richtung Tube. Ihre schlechte Morgenlaune war vergangen. Immerhin ging es jetzt schoppen. Und sie hatte sich schon darauf gefreut in der Oxford Street schoppen zu gehen, als der Urlaub quasi noch garnicht geplant war.

Magdalena war nicht so gut gelaunt wie Josefine. Während der Fahrt mit der U-Bahn war ihr die ganze Zeit schlecht und sie beschwerte sich, dass sie an die frische Luft wollte. Als wir dann am Oxford Circus die Treppe hinaus stiegen, wollte Maggie dich lieber wieder zurück in die Tube, weil es ihr am Tageslicht zu hell war. Sie hielt sich die Hand vor die Augen und verzog ihr Gesicht. "Ach Maggie, übertreib mal nicht. So schlimm kann das dich garnicht sein", meinte Josefine etwas genervt und gefühlskalt. "Wer trinken kann, kann auch shoppen. Außerdem hast du dich gestern kaum was getrunken!", fuhr sie ihre Tirade fort. Sie lief direkt auf Nike Town zu. Der Laden war der Hamma. Ich war jetzt nicht so das typische Mädchen, das tausend Schuhe zu Hause stehen hat. Aber dieser Laden war ein Paradies. Ich fand so viele Schuhe schön, wie ich mir in meinem Leben nie leisten könnte. Aber ich hatte ja ein paar Nike Free. Die mussten reichen. Leider. Da wir noch viel vor hatten, mussten wir nach kurzer Zeit auch schon wieder weiter. Danach ging es nach Topshop. Einer der Gründe, warum sich Josefine überhaupt so auf die Oxfordstreet gefreut hatte. Ich hatte mich bis jetzt nicht so für den Laden interessiert. Aber als ich in mitten von den tausend Klamotten stand, die wirklich mit wenigen Ausnahmen alle echt cool waren, verstand ich warum dieser Laden so gehypt wurde. Wir fanden sogar schöne Teile, die bezahlbar waren. So wie ich festgestellt hab, ist hier vieles bezahlbar. Ich hatte es mir deutlich teuerer vorgestellt.

(Heart-) Beat (Tristan Evans//The Vamps)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt