Kapitel 19

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Am nächsten Morgen standen wir relativ früh auf. Wir machten uns schnell zum Frühstück fertig, weil wir für heute geplant hatten, ins Madame Tussaudes zu gehen. Heute war wohl mal wieder einer von Maggies schlechten Tagen, denn sie redete sehr wenig, vom Lachen ganz zu schweigen. Josefine dagegen hatte den ganzen Morgen über ein fettes grinsen im Gesicht, was meine Laune auch deutlich hob. Als wir also zu dritt die Treppe runter liefen, überschütte ich Josefine mit Fragen über Fragen und erzählte ihr wie sehr ich sie und Brad feierte, aber als einzige Antwort darauf zuckte sie nur lächelnd mit den Schultern. Der Frühstücksraum war nahezu leer, sodass ich Dan auf den ersten Blick sah. Aber meine Beine liefen fast wie von alleine auf das Buffet zu. Während wir unsere Teller füllten, sah ich, dass Maggies Blicke an Dan klebten. Allerdings war der in sein Frühstück vertieft. Als wir fertig waren, sah ich mich nach einem Tisch für uns drei um. "Da ist doch noch frei", meinte Maggie und zeigte mit unschuldiger Miene auf einen Tisch neben Dan. "Maggie, der ganze Raum ist fast leer und du musst ausgerechnet den Tisch auswählen, der am weitesten vom Buffet entfernt ist?", fragte Josefine entsetzt. Ich stieß sie lachend an und zeigte auf Dan. "Achsoooo", meinte Josefine und verdrehte die Augen. Maggie hingegen wurde ziemlich rot, was mich und Josefine zum Lachen brachte.

Wir steuerten Maggie zu Liebe dann also eben diesen Tisch an. Auf den Boden schauend folgte sie uns. Als ich eine Stuhl zurück zog und mein Tablett abstellte, hob Dan seinen Blick. "Guten Morgen die Damen", begrüßte er uns. Als Maggie dann doch aufschaute zwinkerte Dan ihr zu. Wenn es überhaupt möglich war, lief sie noch mehr rot an und lächelte schüchtern. Josefine und ich schauten uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Guten Morgen", antwortete ich ihm und lächelte höflich. "Möchten die Damen sich zu mir gesellen?", fragte er übertrieben vornehm und zog einen Stuhl neben sich zurück. Maggie schaute uns lächelnd und bittend an. Wir zuckten nur mit den Schultern und ich habe Maggie ungelogen noch nie so schnell sich hinsetzten sehen. Naja ich war nie dabei gewesen, wenn sie dringend auf Klo musste. Also zumindest war ich dann nie mit drin gewesen. Ok unwichtig. Jetzt einfach so tun, als hätte ich da grade nicht drüber nachgedacht. Ich verscheuchte meinen sehr sehr komischen Gedanken und nickte Dan dankend zu. Ich holte mein Frühstück vom anderen Tisch, um mich zu meinen Freundinnen zu gesellen. Dan verwickelte Maggie, die plötzlich ihre Sprache wiedergefunden hatte, in ein Gespräch.

Ich genoss mein Frühstück und versank in Gedanken. Wir würden nicht ewig hier bleiben. Die Zeit, die wir hier noch hatten, mussten wir genießen. Josefine gegenüber von mir verschlang ihr Essen, ohne wirklich darauf zu achten. Sie schaute verträumt im Saal herum. Maggie und Dan schienen sich immer noch gut zu unterhalten. Ich betrachtete Dan genauer. Er trug ein hellblaues kurzärmliges Hemd, das er bis oben zugeknöpft hatte. Very britsh. Sein dunkles Haar hing ihm diesmal auf einer Seite fast vor seinem Augen, nicht wie letztes mal hochgegelt. Er hatte strahlendweiße Zähne, die er frech grinsend allen präsentierte. Gerade vor allen Maggie. Und die schaute als würde sie gleich dahinschmelzen. Oh mein Gott, ich konnte nur hoffen, dass ich nicht so aussah, wenn ich Tristan ansah. Ich vergewisserte mich bei Josefine. "Ach Quatsch", meinte sie grinsend. Ich atmete erleichtert auf. Das wäre schrecklich peinlich. "Du siehst eher aus, als würdest du sofort in Flammen aufgehen. Also ich weiß ja nicht ob das jetzt schlimmer oder besser ist", fuhr sie fuhrt und lächelte verschmitzt. "Heeey!" Empört schlug ich sie gegen die Schulter. "Nein jetzt mal im Ernst, so guckst du nur, wenn er dich mal nicht ansieht. Und meiner Einschätzung nach sieht er dich gar nicht mal selten an", meinte sie mit hochgezogener Augenbraue. "Haha", machte ich nur.

Ich hatte mir mittlerweile zum zweitem mal nachgeholt. Josefine war grade unterwegs. Gelangweilt, weil ich nicht in das Gespräch der beiden einbezogen wurde, starrte ich auf dem Tisch. Maggie hatte anscheinend kaum ihr Essen angerührt. Klar, sie aß aus sonst nicht besonders viel, was man an der traurigen Menge auf ihrem Teller sehen konnte. Aber sie war ernsthaft so beschäftigt, dass sie sogar vergaß zu essen! Klar Konzentration war jetzt auch nicht so meine Stärke, aber komm schon! "Wenn ich je wegen einem Jungen aufhören sollte zu essen, stürz dich da zwischen und bewirf ihn mit Steinen und mich mit Pizza!", bat ich Josefine, die mit herrlich gefülltem Teller zurück kam. Sie schüttelte lachend den Kopf über mich. "Ich fürchte das gibt Flecken", enttäuschte sie mich. "Was interessieren dich die blauen Flecken eines Jungen, der mich vom Essen abhält?", fragte ich entrüstet. "Also das interessiert mich nicht so. Du weißt wie gut ich treffe. Vorallen komische Jungs. Aber ich meinte eher die Fettflecken, die in deinen Klamotten wären, wenn du unter Pizzabedchuss stehen würdest", blödelte sie weiter mit mir rum. "Ok wie wäre es dann mit Chips?", schlug ich vor und klimperte bescheuert mit den Wimpern. "Wie wäre es mit ganzen Melonen. Die tun mehr weh, wenn ich dich am Kopf treffe", drohte sie mir und peilte meinen Kopf mit dem Melone Stück von ihrem Teller an. Ich lachte mich halb kaputt, als sie sich die Melone dann doch in den Mund stopfte und mit den Augenbrauen wackelte. Das sah einfach zu witzig aus. Mal wieder hatte ich das Gefühl, der halbe Frühstücksraum schaute mich an, und hielt mir eine Hand vor den Mund. Nur Maggie merkte anscheinend nichts.

Wir hatten mittlerweile unsere Teller leer. Und außerdem wollten wir mal langsam los. "Maggie bist du fertig?", fragte Josefine sie. Sie reagierte nicht. "Maggie!", versuchte Josefine es weiter. Maggie drehte sich zu ihr und fragte: "Was?" "Ob du fertig bist. Wir wollten los", wiederholte Josefine. Mit einem: "Äh nein. Bin ich nicht." drehte sie sich tatsächlich wieder zu Dan. Genervt drehte Fine sich wieder zu mir und machte eine Handbewegung zu Magdalena. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Willst du dich denn nicht mal beeilen mit dem Essen? Wir wollen heute noch los!", sagte sie gereizt zu Maggie. Sie wurde langsam echt ungeduldig. Maggie wank das ganze nur mit einem "Jaja, chill mal!" ab. "Magdalena! Wir wollen los", rief Josefine nun mit erhobener Stimme. Eine altes Ehepaar schaute verärgert zu uns rüber und eine ältere Dame blickte belustigt in unsere Richtung. "Oha hör auf mich rumzukommandieren! Nur weil ich mich so gut mit Dan verstehe!", sie holte tief Luft. Dan schaute beim Klang seines Namens auf und lächelte etwas verunsichert. Der arme Junge verstand kein Wort und wurde mit reingezogen. "Und ihr hängt dich auch die ganzen Zeit mit 'euren Jungs' ab! Ich versteh mich nun mal nicht so gut mit denen wie ihr. Und verdammt noch mal, was ist aus unserem Urlaub zu dritt geworden?", fragte sie und klang zum Ende hin immer mehr traurig als wütend.

Mal ein neues, wenn auch kurz. Ich hoffe es gefällt euch:)

Lea

(Heart-) Beat (Tristan Evans//The Vamps)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt