Kapitel 2

670 26 5
                                    

"Linn! Will ich nach London, oder du?", schrie meine Mutter sauer hoch. Aber ich wollte nicht aus meinem Bett. Ich kuschelte mich noch einmal in meine Decke. Mein Wecker hatte schon 3 mal geschellt, aber ich hab jedes mal auf schlummern gedrückt. Auf einmal schlug meine Zimmertür auf. Darin stand meine Mum, die erbarmungslos, wie sie war, auf den Lichtschalter drückte. Schlagartig flutete Licht mein Zimmer und ich kniff die Augen zusammen. "Mama mach das Licht wieder aus!", maulte ich. Doch sie stolzierte einfach wieder aus dem Zimmer heraus und rief noch: "Wenn du nicht in 2 Sekunden im Bad bist, gehst du ungewaschen hier raus! Du weißt genau, dass Josefines Mutter nicht gern wartet. Also jetzt mach einfach!" Ich schleppte mich also aus meinem Bett und machte mich weitesgehend fertig. Wir hatten erst die Idee, einfach in Jogginhose zu gehen. Aber dann fiel uns auf, dass wir nicht im Gammellook da im Hotel auflaufen können. Was denken die denn dann von uns? Also zog ich mir eine lange Jeans an, n T-Shirt und Chucks an, obwohl es relativ warm war. Denn im Flugzeug werden die Beine und Füße immer so kalt. Ich war ein mal so dumm, mit kurzer Hose und Flip Flops zu fliegen. danach hatte ich Eisklötze. Ich band mir noch so ganz deutsche-Jack-Wolfskin-Wanderer-mäßig meine Kapuzenjacke um die Hüfte und sprang mit meinem restlichen Handgepäck die Treppenstufen runter. Im Esszimmer ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und sah zu, wie meine Mum in der Küche herumwuselte. Wofür? Es war 4 Uhr morgens! Keiner außer mir musste frühstücken. Sie schmierte mir ein Brot und fragte, was ich drauf haben wollte. Das hatte sie schon lange nicht mehr gemacht. "Hol schon mal den Koffer runter. Wenn die Wolffs da sind, wollen die auch fahren und nicht noch ewig warten!", meinte meine Mutter. Ich holte also den Koffer runter und schaute mich noch mal in meinem Zimmer um. Hatte ich auch wirklich nichts vergessen. Mein Blick fiel auf meine Wand. Dort hatte ich provisorisch ein Union Jack Tuch, als Flagge aufgehangen. Moment mal, der hang da garnicht. Ich wollte das Tuch unbedingt mit nehmen und hatte es gestern Mittag noch schnell gewaschen und danach in den Trockner gesteckt. Hatte ich ganz vergessen. Typisch ich! Ich rannte also eine Treppen runter und dann noch die Kellertreppe. Ich machte mir erst garnicht die Mühe, das Licht an zu machen, weil ich mich in unserem Haus blind auskannte. Dachte ich zumindest. Denn als ich das Treppenende erreicht hatte, lief ich vor ein Fahrrad. Wiederum typisch! Es schepperte und das Fahrrad fiel um. Wer stellt das aber auch mitten in den Durchgang? Wütend und in Hektik stellte ich das Fahrrad an die wand und lief in die Waschküche. Dort holte ich das Tuch aus dem Trockner und legt es mir um den Hals. Dann stürmte ich wieder nach oben in die Küche. Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, dass ich noch 10 Minuten Zeit hatte. Ich setze mich also mit dem Brot auf einen Stuhl und lehnte mich noch ein wenig zurück. Als ich fertig war, ging ich noch eben Zähne putzen. Plötzlich klingelte es. "Fuck", machte ich nur und stürzte mit Zahnbürste im Mund zur Tür und öffnete sie. "sorry, bin sofort fertig. Komm noch eben rein", kam mein Standartspruch, wenn Josefine vor meiner Tür steht. Ich eilte zurück ins Bad, spuckte die Zahnpasta aus und schnappte mir mein Handgepäck. "Dein Koffer?", fragte Josefine. "oben", kam es von mir. Meine beste Freundin verdrehte dieAugen. Oh mist. Den wollte ich ja eben eigentlich runter holen. Ich sprintete die Treppe hoch und schleppte mich samt Koffer wieder runter. Josefine ging mit meinem Rucksack und meinem Kissen vor mir her zum Auto. Dort stand auch schon ihre Mutter und half mir, den Koffer einzuladen. "Haste da Steine drin, oder wie?", kam von ihr nur als Kommentar. Meine Mutter stand in der Haustür. Ich ging noch mal zurück zu unserem Haus und verabschiedete mich von ihr. Den anderen hatte ich schon vorm Schlafengehen tschüss gesagt. "Viel Spaß, meine Große. Und passt auf euch auf!", sagte meine Mum noch bevor ich mich zum gehen wendete. Ich wank ihr noch mal zu: "Bis in zwei Wochen!"

"Viel Spaß ihr Süßen!" ,rief sie uns hinterher als ich ins Auto einstieg. "Danke!", kam es aus der geöffneten Autotür. Ich schloss die Tür und begrüßte Maggy. Sie war nicht so gesprächig. Vor allen nicht um diese Uhrzeit. Als wir los fuhren, winkten wir noch meiner Mum. Vorne im Auto saß Josefine und drehte das Radio auf und sie drehte fast durch: "Oh mein Gott. Oh mein Gott! Wir fliegen gleich nach London!" "Ich kann es auch noch kaum glauben!", meinte ich, "aber es dauert erst noch n bisschen, bis wir am Flughafen sind."

Der Rest der Fahrt verlief relativ ruhig. Trotz der Aufregung, waren wir alle sehr müde. Also ich zumindest. Ich hab nicht viel von der Fahrt mitbekommen. Denn ich wachte erst wieder auf als wir am Flughafen ankamen. "So, alle aussteigen", hörte ich die Stimme von Josefines Mum. Ich schlug meine Augen auf und setzte mich auf. Links von mir ging eine Tür auf und wieder zu. Ich saß jetzt alleine im Auto. Ich stieg also auch aus, warf mir den Rucksack über die Schulter und hievte den Koffer mit Josefine zusammen aus dem Kofferraum. Auf die Frage, ob sie noch mit kommen sollen, einchecken, bekam sie von Josefine ein: "Alter, Mutter! Wir sind alt genug!" Ich würde nie so mit meiner Mutter reden. Und wenn würde ich mir ein "Sei nicht in frech!" fangen. Aber Josefines Mutter war eh lockerer drauf. "Ok, dann viel Spaß und macht London unsicher. Und kommt ja nicht ohne einen heißen Briten wieder!", verabschiedete sie uns. Ich musste lachen und Josefine verdrehte nur die Augen und umarmte ihre Mutter zum Abschied.  Magdalena stand nur lächelnd da und schaute sich verschlafen um. Wir wanken noch mal unserem Taxi und liefen dann mit unserem Gepäck in das Flughafengebäude hinein. Ich schaute auf unsere Flugtickets. "Wir können schon mal unsere Koffer abgeben und einchecken. Dann können wir uns noch in ein Cafe setzen", sagte ich an meine Freundinnen gewand und schaute mich nach dem richtigen Schalter um. Sie nickten nur. Als ich ihn entdeckt hatte, lief ich los. Die anderen hinter mir her. Ich wusste, wie sehr das Josefine ärgertete. Sie übernahm gerne die Führung. Aber da keine von beiden je geflogen war, überließ sie es trotzdem lieber mir. Wir checkten also ein, überließen die Koffer der Fluggesellschaft und machten uns auf den Weg. Dann mussten wir durch die Security. Alle Sachen in die Box auf dem Band legen und dann durch das Tor gehen. Man ist ja immer nervös. Egal, ob man was Verbotenes dabei hat oder nicht. Aber die sonst so taffe Josefine, hatte richtig Panik, während sie durch das Tor ging. Als wir durch die Kontrolle durch waren, setzen wir uns also in ein Cafe, in der Nähe unseres Flugsteiges. Magdalena holte sich einen Kakao und ich aß noch ein Stück Erdbeerkuchen. Josefine schnorrte sich ein bisschen was, von jedem von uns. Als sie dann auch noch mein letztes Stück nehmen wollte, schlug ich empört ihre Finger weg: "Fine! Was soll das!" Sie verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Und verdrehte ihre Augen über den Spitztnamen. Sie mochte es nicht, wenn ich sie so in der Öffentlichkeit nenne. Sie meint, das klingt, wie ein kleines Kind. Aber das ist mir egal. Ich nenne sie schon immer so. Und die ersten Beschwerden kamen erst mit 13. Und da war es schon zu spät. Ich gewöhne mir doch nicht ab, wie ich sie 8 Jahre lang genannt habe! Ich schaute auf den BildSchirm, der über uns hang. Unser Flug würde in 5 Minuten aufgerufen werden. Wir liefen also zu Gate 23, ließen uns auf die Bänke fallen und warteten, dass unser Flug aufgerufen wurde. Als es so weit war, stellten wir uns in die Schlange und hielten Flugticket und Perso bereit.

Sooo, ich hoffe es gefällt euch bis hier hin. Über Kommis oder Votes würde ich mich freuen!:)
Lea

(Heart-) Beat (Tristan Evans//The Vamps)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt