Auf dem Weg der alten Schienen

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Venus Sicht:

Seine Worte hallten durch mein Kopf wie ein Echo.
Du Schlampe, du bist genauso wie die anderen.
Ich hatte mich in mein Zimmer eingesperrt und kam bis zum Band nicht raus.
Nur um mich bettfertig zu machen.

Ich saß auf einer der Bänke vor der Schule und wartete.
Auf was eigentlich?
Keine Ahnung.
Nach ein paar Minuten kam Luke auf mich zu gerannt.
„Egal was gestern zwischen dir und meinem Bruder passiert ist, er ist weg schon seit gestern. Meine Mum wollte schon die Polizei einschalten, aber ich konnte sie davon abhalten. Ich hab sie angelogen und gesagt ich weis wo er ist und werde später mal nach ihm sehen, aber ich hab keine Ahnung wo er ist. Du musst mir helfen", flogen nur so die Worte aus seinem Mund.
„A-aber wir haben jetzt Unterricht", stotterte ich verunsichert.
„Du schreibst gute Noten, hast noch nie geschwänzt und fällst den Lehrern nur positiv auf. Das eine mal merken die gar nicht."
„Aber wenn doch, dann ist das deine Schuld und du bist mir was schuldig", stimmte ich zu.
„Gibt es hier irgendwie abgelegen Plätze, die mehr wie so Verstecke oder so sind. Wo nie jemand hingeht?", fragte mich Luke.
„Im Wald gibts eine alte Hütte fangen wir da an"
Zu seinem Glück, hatte ich mich entschieden mit meinem Fahrrad heute in die Schule zu fahren.

„Was ist gestern zwischen euch passiert?", fragte mich Luke auf halber Strecke.
„Ich wollte ihm nur die Blätter und Aufschriebe bringen, aber als ich dann in sein Zimmer kam, hat er im Schlaf angefangen zu reden und sogar geweint. Dann habe ich ihm meine Hilfe angeboten und er hat mich nur beleidigt, und ich bin gegangen", erklärte ich ihm die Situation.
„Er verhält sich schon seit ein paar Monaten, zu dem auch noch ein Grund warum wir umgezogen sind. Aber ich glaube er sollte dir die ganze Geschichte erzählen, wenn du sie hören willst"

Wir kamen an der alten Hütte an, aber er war nirgends zu sehen und zu finden. Während wir überlegten wo er noch sein könnte wanderte mein Blick zu den Schienen der alten Eisenbahn.
Und dann machte es klick.
„Ich glaub ich weis wo er ist".
Ohne groß eine Erklärung zu liefern schnappte ich mein Fahrrad und fuhr direkt neben den alten Schienen entlang. Zum Glück ist hier alles stillgelegt.

„Da hinten ist der alte Bahnhof. Wenn er da nicht ist, dann weis ich es auch nicht", rief ich über meine Schulter zu Luke.

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