Lebendig begraben

Es beginnt: Frodo

Frodo erwachte.

Es war so dunkel, dass er ein paar Mal blinzeln musste um sich sicher zu sein, dass er die Augen geöffnet hatte.

Die Luft war stickig und verbraucht. Er versuchte, tief durch zu atmen, doch das gelang ihm nur bedingt.

Seine Schultern stießen an Wände, die sich rechts und links von ihm befanden. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er auf einem harten Untergrund lag.

'Warum bin ich nicht Zuhause in meinem Bett?'

Frodo's Gedanken kamen nur träge in Gang. Sein Kopf schmerzte und sein Mund war trocken. Er fühlte sich, als hätte er einen Mordskater.

'Mordskatze', korrigierte sein Gehirn fast automatisch. 'Klappe, Gehirn.' Frodo runzelte die Stirn. Jetzt führte er schon Selbstgespräche.

Er versuchte sich zu bewegen, aber er kam nicht weit. An allen Seiten stieß er an Hindernisse. Er tastete mit der Hand über die Wände, die ihn umgaben.

Sie waren Glatt und Kalt. 'Metall oder Glas.' Frodo erschauerte, denn die Kälte kroch in seinen Rücken und wurde allmählich unangenehm.

Er konnte keine Geräusche hören, nur seine eigene Atmung. Langsam wurde ihm bewusst, dass er eingesperrt war.

Frodo spürte förmlich, wie dieser Gedanke das Adrenalin in seinem Körper frei setzte und er panisch wurde. Jeder Versuch, die Panik zu unterdrücken, war von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

Er begann, sich zu wehren. Gegen die Wände seines Gefängnisses zu schlagen und zu treten. Doch es gab nicht nach.

Frodo wollte aber auch nicht aufgeben. Er boxte, trat und schrie.

Irgendwann bremste ihn die Luft, denn der Sauerstoffmangel machte ihn müde.

Seine Gedanken begannen auf Hochtouren zu arbeiten. Ein kleines Detail war ihm bei seinem Panikanfall jedoch nicht entgangen.

Die dumpfen Geräusche, die die Wände von sich gegeben hatten. Der fehlende Hall nach jedem Schlag.

So als würde sich hinter den Mauern seines Gefängnisses Sand befinden. Oder Erde.

Erst jetzt bemerkte er den feuchten, modrigen Geruch. Frodo riss die Augen auf und sein Atem stockte.

Er war lebendig begraben.