Es war Dienstag und ich hatte mal wieder Sport. Eigentlich hasste ich Sport und machte nie mit. Dieses mal machte ich "ausnahmsweise" mit, weil Brennball gespielt wurde und es Chistinas Lieblingssportspiel war. Nach drei Runden bekam ich starkes Nasenbluten und brach schließlich zusammen. Kurze Zeit später wachte ich ihm Krankenhaus auf. Meine Eltern und meine beste Freundin Christina standen neben dem Bett und unterhielten sich besorgt.
"Was ist los mit ihr?" , fragte Christina meine Eltern verstört.
"....wir müssen es ihr schonend beibring...", das war alles was ich verstand.
"Moment, was müsst ihr wem schonend beibringen?", unterbrach ich meinen Vater mit schwacher Stimme.
"Tut mir Leid, ich kann das nicht.", Christina lief aus dem Raum.
"Luna Schätzchen, ruh dich erstmal aus. Wir können auch später darüber sprechen.", sprach meine Mutter beruhigend auf mich ein.
"Nein verdammt, ich will wissen was hier los ist!"
Meine Mutter fing an zu Weinen und verließ ebenfalls den Raum. Mein Vater sah mich mit einer Mischung aus Trauer, Verachtung und Wut an.
"Nicht mal in einer so ernsten Situation kannst du dich benehmen, aber wenn du es unbedingt wissen willst. Du hast Lungenkrebs!"
Schokiert versuchte ich die Worte meines Vaters zu verarbeiten. Krebs. Ich war zwar schokiert, aber es war keine Überraschung, denn vor drei Monaten habe ich starken Husten bekommen und hielt es für Raucherhusten. Vor einem Monat habe ich sogar Blut gehustet, doch ich dachte das wäre normal. Jetzt wusste ich es ja besser.
In den letzten Zwei Jahren war so viel geschehen. Mein Bruder starb, ich bekam Depressionen und das Verhältnis zu meinen Eltern hatte auch sehr gelitten. Jetzt kam auch noch Lungenkrebs dazu, als wenn nicht schon genug passiert war.
Mit Tränen in den Augen sah ich in die Richtung meines Vaters, doch der Stuhl war leer.
Na toll. Dann wenn du sie am meisten brauchst, verlassen sie dich.
Meine Gedanken wurden von einem Arzt, der mir versuchte alles zu erklären, unterbrochen. Alles was ich hörte war Lungenkrebs, Untersuchungen, Chemotherapie, Bestrahlung.
Mit diesen Worten verließ er den Raum und meine Mutter betrat ihn wieder.
"Wo sind die anderen?"
"Dein Vater bringt Christina nach Hause und holt dann von Zuhause ein paar Sachen für dich. Bis die Untersuchungen abgeschlossen sind wirst du hierbleiben müssen.", meine Mutter sah mich traurig an.
Jetzt ist sie traurig, aber nach Dans Tod war ich wie Luft für sie. Was für eine Ironie, da muss man erst Todkrank sein um beachtet zu werden...
Abends brachte mein Vater noch eine Tasche mit Klamotten und Sachen die ich "gebrauchen" könnte.
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Lebe bevor du stirbst
Teen FictionLuna hasst Sport und macht nie beim Unterricht mit, doch macht sie für ihre beste Freundin eine Ausnahme. Nach drei Runden Brennball bricht sie zusammen und wacht im Krankenhaus auf.