Kapitel 3

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Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, schlief ich wieder ein. Nach dem Fühstück kamen Sechs Ärtzte und erklärten mir, wie die Behandlung ablaufen würde.

Zuerst wollten sie meine Lunge biopsieren um festzustellen, ob der Tumor Gut- oder Bösartig war. Nach der Biopsie würde ich, falls er gutartig wäre, eine Chemotherapie bekommen. Wenn er bösartig wäre, dann würde noch Bestrahlung dazu kommen.

Da sie keine Zeit vergeuden wollten, wollten sie mich schon am nächsten Tag biopsieren. Normalerweise operieren sie Samstags eher nicht, aber bei Notfällen oder "Sonderfällen" wie mich machten sie Ausnahmen.

Meine Eltern hatten sich bisher nicht blicken lassen, aber die Ärzte hatten sie bestimmt über die nächsten Schritte informiert. Christina schrieb mir eine SMS, in der sie mir gute Besserung wünschte sie meinte sie ertrage das alles nicht und müsste deswegen erstmal Abstand halten.

Toll. Jetzt lässt dich sogar deine beste Freundin im Stich. Da siehst du ja wie viel Wert du bist, nämlich nichts...

Um von meinen depressiven Gedanken weg zu kommen, schlich ich mich mit meiner Jacke und etwas Geld aus dem Krankenhaus. Draußen auf den Treppen saß wieder dieser Junge. Er schien über irgendwas nachzudenken und bemerkte nicht, wie ich mich neben ihn setzte.

"Buh.", sagte ich amüsiert und er blickte mal wieder erschrocken auf.

"Ach du bist es. Hab keine Kippen mehr, die wurden mir abgenommen.", sagte er monoton.

"Was für eine nette Begrüßung. Tja dann werde ich mir einen neuen Kippendealer suchen müssen.", sagte ich sarkastisch und stand auf.

"Schönes Leben noch.", fügte ich hinzu und ging wütend wieder rein.

Durch meine Depressionen hatte ich auch starke Stimmungsschwankungen und wurde deswegen auch schnell sauer.

Im Zimmer angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett, setzte Kopfhörer auf und drehte die Musik laut auf. Ich bemerkte den Blick meiner Zimmernachbarin auf mir, doch ich schenkte ihr keine Beachtung und legte mich auf die Seite.

Mein Vater hatte mir ein paar Bücher eingesteckt, die meisten waren Müll, aber mein Lieblingsbuch war auch dabei. Der Anschlag von Stephen King. Es geht um einen Lehrer, der durch die Zeit reist um Kennedy zu retten. Mir gefiel die Vorstellung, durch die zeit reisen zu können. Wenn ich könnte, dann würde ich Dan um jeden Preis retten.

Nach circa einer Stunde schlief ich mit dem Buch in den Händen ein. Dieses Mal plagten mich keine Alpträume.

Mitten in der Nachte wurde ich von Schreien geweckt. Es war meine Zimmernachbarin, die anscheinend vor Schmerzen schrie.

"Hey du, hast du Schmerzen? Soll ich eine Schwester rufen?", fragte ich sie panisch.

Sie schüttelte mit dem Kopf und biss in ihre Faust, damit ihre Schreie nicht zu hören waren. Nach ein paar Minuten beruhigte sie sich wieder.

"Tut mir leid das ich dich geweckt habe. Ich bin übrigens Violett, aber du kannst mich ruhig Vio nennen."

"Du kannst ja nichts dafür. Ich heiße Elisabeth aber alle nennen mich Luna. Warum lässt du dir nicht helfen?"

"Mir kann nicht mehr geholfen werden. Ich hab einen inoperablen Hirntumor und mir bleiben unegfähr noch acht Wochen. Diese Zeit nöchte ich noch bei Bewusstsein genießen und nicht vollgedröhnt im Bett sabbernd.", erklärte sie mir mit ernster Miene und nahm ihre Perücke ab.

Ich sah sie erschrocken an, sie drehte sich um und schlief sofort wieder ein. Kein Wunder wenn man mitten in der Nacht schmerzerfüllt aufwacht. Müde rieb ich meine Augen und legte mich auch schlafen.

Lebe bevor du stirbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt