Kapitel 29

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Wo war ich? Was ist passiert? Langsam hoben sich meine Augenlieder. Ich lag auf harten Beton Boden und langsam sickerte die kälte durch meine Knochen und ich fing das Zittern an. Bilder von den Kampf kamen in mir hoch und ich kniff einen Moment fest die Augen zusammen, bevor ich sie wieder öffnete um meine Umgebung genauer zu betrachten.

Es war dunkel, kalt und einsam hier. Aber das schlimmste war die Ungewissheit, was nun passieren wird.

Es vergingen stunden, oder auch tage ich wusste es nicht, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich war in Isolation. Vollkommen abgeschnitten von jeglichen sozialen kontakten. Immer wenn ich aufwachte, stand bereits etwas zu essen und trinken, vor der dicken Stahltür. Ich versuchte meinen Körper fit zu halten und trainierte so gut ich konnte in diesen Bunker. Doch lange hielt ich es nicht aus, das Essen hatte dazu nicht ausreichend Nährstoffe und war sowieso schon ziemlich knapp. Geschlagen setzte ich mich in meine Ecke und versuchte meinen Körper mit der dünnen Decke so gut es ging zu wärmen.

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Dann endlich... nach Wochen öffnete sich die Tür und ich kniff meine Augen wegen des grellen Lichtes zusammen. Ehe ich auch nur einen Finger rühren konnte, spürte ich einen kleinen Stich in meinen Arm und merkte das Betäubungsmittel fast Augenblicklich wirken. Ein weiteres mal wurde es schwarz vor meinen Augen.

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Als das Mittel nachließ stöhnte ich auf, weil mich abermals grelles Licht blendete und mein Kopf von der Dosis Betäubungsmittel Schmerzte. Ich versuchte meine Augen mit meinen Handrücken zu verdecken, aber ich konnte sie nicht bewegen.

Ich ließ mir noch ein bisschen Zeit, bis ich wieder etwas mehr bei Sinnen war und drehte meinen Kopf um zu sehen, was mich daran hinderte meine Hand zu rühren. Ich war an einen Stuhl gefesselt, der mich an den eines Zahnarztes erinnerte und dicke Handfesseln, die an den Stuhl angebracht waren, hielten meine Arme an meinen Seiten gedrängt.

Über mir standen Menschen, ob Frauen oder Männer konnte ich nicht erkennen, da sie alle in Op-kittel artigen Gewändern steckten und einen Mundschutz trugen.

Mein Verstand war noch etwas benebelt und ich fragte mich was sie mit mir vorhatten.

„Dann wollen wir sie mal etwas wach machen." Kam es von meiner rechten Seite und ich erkannte wieder Víctor, der mit einen fiesen Grinsen ein Messer in seiner Hand herumwirbeln ließ. Er hatte eine Augenklappe über den linken Auge. Ich lächelte schlapp, wenigstens war er nicht ganz unbeschadet aus unseren Kampf hervorgekommen. Tot wäre er mir aber wesentlich lieber gewesen. Mit seinen rechten Auge konnte er, so wie es aussah, noch sehen. Meine Krallen hatten ihn nur knapp verfehlt. Ärgerlich.

Er sah mein lächeln mit dem ich seine Augenklappe ansah und beugte sich so nah zu mir runter, sodass seine Lippen mein Ohr berührten und knurrte mir gefährlich leise „Du wirst nicht mehr so blöd rum grinsen, wenn ich mit dir fertig bin." Zu.

Ich wollte etwas erwidern, doch es ging alles in einen lauten Schrei unter, als er mir das Messer tief in den Oberschenkel rammte. „Dann erzähl mal deinen großen Bruder, wo ihr den Stick jetzt aufbewahrt." Er lehnte sich lässig zurück und grinste mich bösartig an. Ich biss die Zähne zusammen um nicht wieder aufzuschreien, als er anfing an den Messer zu rütteln. Schweiß tropfte mir von der Stirn und mein Blick durchbohrte ihn, tausend unausgesprochene Todeswünsche, alle in einen Blick.

„Ich hör nichts?" Er hielt sich seine Hand an sein Ohr, als ob er lauschen würde. „Ich hab dir nichts zu sagen du Stinkende Hyäne!" presste ich hervor.

Das schien ihn nicht wirklich zu beeindrucken, denn er sah mich fas schon gelangweilt an. „Weißt du Enrique hat gesagt, dass ich so viel mit dir spielen darf wie ich will. Ist das nicht toll?!" Er lachte Irre und drehte sich kurz um. Als er sich wieder zu mir wandte, hatte er eine kleine Zange in der Hand. „Ich werde dich schon zum reden bringen." Und mit einen breiten lächeln im Gesicht näherte er sich mir der Zange meiner Hand. Ganz langsam zog er mir meine Nägel von der Haut und ich schrie und weinte bis ich nur noch schlapp auf meinen Stuhl hing, einer Ohnmacht nahe. Ich konnte diesen Schmerz einfach nicht länger aushalten. „Aber Aber! Nicht schlafen!" Er schlug mir mit der flachen Hand feste ins Gesicht. „Du wolltest mir doch noch etwas verraten!"

Meine Lippen bewegten sich leicht. „Was?" er kam näher um zu hören was ich ihn zu sagen hatte. Dies nutzte ich aus und biss ihn in sein Ohr. Er fluchte und versuchte sich aufzustellen, um von mir weg zu kommen, doch ich hatte nicht die Absicht los zu lassen. Ich biss ihn ein Teil von seinen Ohr ab und er schrie auf. Angewidert Spuckte ich es aus und sah ihn aus funkelnden Augen aus an. „Dafür wirst du bezahlen!" Nun wandte er sich meiner anderen Hand zu und fing dort mit den gleichen Prozedere an. Tränen strömten mir übers Gesicht und ich rüttelte wie wild an den Fesseln. Er aber lachte nur laut.

Nach etwa zwei Stunden Folter ließ er endlich von mir ab. „Nun das reicht für heute. Morgen machen wir da weiter wo wir aufgehört haben." Er zwinkerte mir zu und verschwand aus meinen Sichtfeld.

Die Vermummten Gestalten machten mich los und warfen mich diesmal in einen andern Raum. Ich war zu schwach um mich zu wehren oder einen Flucht versuch zu starrten und das wussten sie auch. Ich wurde unsanft auf eine Pritsche gelegt, die in einen Weißen Raum stand. Ich schloss die Augen und versuchte den Schmerz auszublenden, aber es wollte mir nicht so richtig gelingen. Nach einiger Zeit schlief ich dann aber dann doch ein.

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Als ich wieder aufwachte, hing ich diesmal an den Händen gefesselt von der Decke, vor mir Víctor. Er hatte sich Handschuhe mit kleinen Nieten angezogen und tänzelte wie ein Boxer vor mir auf seinen Fußballen.

Ich blinzelte erst ein paar mal bis ich richtig wach wurde, wünschte mir aber sogleich dass das nur ein böser Traum war, denn Víctor schlug ohne Vorwarnung mitten in meine Magengrube. Ich musste würgen und bekam keine Luft mehr. Er wartete etwas bis ich wieder etwas Luft in meine Lungen bekam und holte dann nochmal aus, nur um meine linke Gesichtshälfte zu treffen und gleich danach meine Schulter. Die Nieten hinterließen blutende Löcher auf meiner Haut.

So prügelte Víctor weiter gnadenlos auf mich ein bis ich wie ein schlaffer Sack von der Decke hing. Schwitzend und keuchend stand er vor mir, seine Brust hob und senkte sich schnell. Er holte noch einmal aus und traf mich an der Stirn, was mich in Ohnmacht fallen ließ...

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Wie lange war ich jetzt schon hier? 8 Monate? Ein Jahr? Ich wurde jeden Tag gefoltert und jeden Tag heilten meine Wunden vom Vortag, sodass Víctor wieder von Vorne anfangen konnte. Doch ich sagte nichts. Gab nicht preis.

Dann eines Tages, öffnete sich die Tür und Enrique höchstpersönlich kam rein. Er hatte wie immer einen Anzug an, und zurück gestylte Haare. Sein Ausstrahlung erfüllte den gesamten raum, sodass er mir auf einmal viel zu klein vorkam.

Er sah mich von oben an. „Ich merke, dass selbst Víctor dich nicht brechen kann." Ein kleiner hauch von Respekt schwang in seiner Stimme mit. Ich starrte mit leeren Augen auf einen Punkt in der Ferne. Er gab ein spöttisches Grunzen von sich.

„Wie dem Auch sei, ich habe keinen Gebrauch von dir, wenn du nicht redest." Sagte er kalt. Ich legte den Kopf schief und sah ihn abwartend an. Ich würde den Tod gegenüber der Folter bevorzugen. Eigentlich wünschte ich mir nichts sehnlicher als den Tod.

„Vielleicht kannst du mir noch etwas Geld einbringen, bevor du stirbst." Sagte er emotionslos. „Als Sklave würdest du nur Probleme bereiten, deswegen...." Er legte sich nachdenklich seine Hand ans Kinn. „Ich glaube die Arena ist der richtige Ort für jemanden für dich. Auch wenn du das nicht lange überleben wirst. Einen großen Lebenswille zeigst du jedenfalls nicht mehr." Er grinste bösartig, als die Worte seine Lippen verließen.


Die Arena:

Ein Ort, wo unzähmbare, willensstarke, skrupellose Wandler gegeneinander Antreten.

Es ist ein Ort, wo sich reiche Einflussreiche Leute anonym mit Masken Verkleidet, sodass man sie nicht erkennt, treffen um Wetten abzuschließen und sich die Blutrünstigen kämpfe ansehen. Es ist ähnlich wie früher die Gladiatoren kämpfe im alten Rom.

Der Gewinner steigt im Ranking und hat, um so höher das Ranking, mehr Privilegien, als der Rest der Kämpfer. Er gewinnt an ansehen und eine Geldsumme, wenn er genug Geld hat, kann er sich frei kaufen, doch wollen das die meisten dort nicht mehr, da sie einmal Blut geleckt haben und sich in ihren Ruhm und Reichtum wohlfühlen.



Wenn ihr gerade auf der suche nach einen WIRKLICH GUTEN BUCH seit, lest mal "Monster" von Pervollschaf !! Es ist einfach super geschrieben und ich war in dem Moment genau in den Geschehen, als ich die erste Zeile gelesen habe (Was meiner meinung nach einen guten Autor ausmacht) Ich kann jedenfalls das 3. Kapitel kaum abwarten!!

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