Gespräche bei Nacht

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Chloe's Sicht:

Es war mitten in der Nacht. Wir lagen im Zelt von Aubreys Camp, in welchem wir waren, um unseren Sound wiederzufinden.
Alle schliefen. Außer ich. Ich dachte Stunden schon darüber nach, warum ich mich ausgerechnet in ein Mädchen verliebt hatte. Beca ging mir seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf. Damals in der Dusche fand ich sie schon attraktiv. Aber da war ich noch mit Tom zusammen. Später bemerkte ich, dass ich ihn nicht mehr liebte, also hatte ich mich von ihm getrennt. Und 2 Jahre später fand ich heraus, dass ich Bisexuell war.. Das ist jetzt 3 Monate her. Ich hatte es bis jetzt noch niemandem erzählt. Aber das sollte sich ändern.
"Okay, ich mach das!", flüsterte ich mir selbst zu. "Was machst du?", hörte ich Becas Stimme neben mir. "Du bist noch wach?", fragte ich erschrocken.
"Ja."
"Warum das denn?"
"Nachts kann man gut über alles nachdenken, Chloe."
"Ich weiß, tu ich schon seit Stunden.", lächelte ich.
"Achja? Über was denkst du denn nach?", flüsterte sie neugierig.
Ich zögerte kurz, aber mahm all meinen Mut zusammen.
"Ich möchte dir das gerne erzählen. Aber können wir dafür nach draußen gehen? Ich habe Angst, dass jemand das mitkriegen könnte.."
"Natürlich, Schätzelein.", lachte Beca.

Wir schlichen uns schweigend zum Seeufer, das ungefähr 50 Meter entfernt lag. Wir setzten uns nebeneinander und ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Ich bekam Bauchschmerzen. Wie sollte ich ihr das mur beibringen? "Also, Chloe, was ist los?", fragte sie plötzlich ganz besorgt. "Es ist nichts schlimmes oder so, aber total ungewohnt und merkwürdig irgendwie..", seufzte ich. "Du weißt, du kannst mir alles erzählen! Also rück schon raus.", meinte sie und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Ich bemühte mich, das Gefühl in meinem Bauch zu ignorieren und atmete ein paar Mal tief durch. "Also es ist so, dass.. Also ich bin.. Ich hab gemerkt, dass..", stotterte ich, weil ich nicht wusste, wie ich anfangen soll. "Chloe, keine Angst! Sag es einfach ganz gerade heraus.", ermutigte sie mich. "Okay.. Ich.. bin Bi.",sagte ich schnell und nahm meinen Kopf hoch, um ihre Reaktion zu sehen. Sie sah im ersten Moment leicht schockiert an, aber ihr ernster Blick verwandelte sich schlagartig in ein Lächeln. "Chlo, das ist doch völlig normal, alles bleibt so wie es ist, alles ist cool!", lachte sie. Ich grinste. Es war ja gar nicht so schwer, wie ich dachte. "Und wie hast du's rausgefunden?", löcherte sie mich. "Hab mich unsterblich in ein Mädchen verliebt. Ich glaube, so viel habe ich noch nie für jemanden gefühlt. Sie ist einfach.. WOW!", schwärmte ich. Langsam nahm sie ihre Hand von meinem Bein und kauerte sich zusammen. Sie guckte sehnsüchtig auf den See. "Becs? Ist alles in Ordung? Du siehst auf einmal so traurig aus..", sagte ich mit besorgter Stimme. "Klar. Alles in meinem Leben läuft super, was sollte schon schiefgehen?" Auf einmal war Beca total angepisst. "Hey, hab ich was falsches gesagt?", fragte ich, erschrocken von ihrer plötzlichen Stimmungsschwankung. Wir standen fast gleichzeitig auf und guckten uns gegenseitig, beleuchtet vom Mond, in die Augen. Unsere Gesichter waren höchstens 20 cm voneinander entfernt. "Nein, Chloe. Du machst dich nie etwas falsch, weißt du doch.", sagte sie, jetzt noch angepisster als vorher. Ich schluckte. "Mann, Beca, hast du deine Tage oder was? Ich schütte dir hier gerade mein Herz aus und erzähle dir, als erste Person by the way, dass ich in ein Mädchen verliebt bin und du bist auf einmal total komisch zu mir!", sagte ich energisch. "Es geht immer nur um dich und die anderen. War schonmal irgendwer daran interessiert, auf welches Geschlecht ich stehe, in wen ich verliebt bin, wie ich mich fühle? Nein!", sagte sie wütend. Auf einmal fühlte ich mich miserabel. Es stimmte. Obwohl ich mich sehr für sie interessierte, habe ich sie nie nach ihren Gefühlen gefragt. "Beca.. Es tut mir leid. Erzähl mir alles über dich. Ich will alles wissen!", sagte ich. Auf ihrem wunderschönem Gesicht bildete sich ein vorsichtiges Lächeln. Das Mondlicht spiegelte sich in ihren gewellten, braunen Haaren. Unsere Blicke trafen sich. "Kenne ich das Mädchen eigentlich?", fragte Beca neugierig. Ich nickte langsam. Ihr Lächeln verschwand wieder und sie schaute traurig auf den Boden. Verwundert legte ich meine Hand auf ihre kalte Schulter. "Alles in Ordnung, Becs?", flüsterte ich und hob ihr Kinn an. Plötzlich überwand sie die wenigen Zentimeter und legte ihre weichen Lippen auf meine. Ich war im ersten Moment geschockt, doch dann kam das stärkste Kribbeln in meinem Bauch hoch, das ich je hatte. Zuerst vorsichtig erwiderte er den Kuss. Als sie es bemerkte, leckte sie langsam über meine Unterlippe. Ich stöhnte leise in den Kuss hinein. Sie zog mich an den Hüften ganz nah an sich ran und presste ihren Körper an meinen. Ich legte meine Arme um ihren Hals und strich ihr sanft über den Nacken. Langsam lösten sich unsere Lippen voneinander, jedoch hielt Beca mich immernoch ganz fest. "Heißt das, was ich denke, das es heißt?", grinste ich mit tausenden Schmetterlingen im Bauch. Sie nickte stumm. Ich näherte mich ihr wieder langsam und zog mit meinen Zähnen ganz leicht an ihrer Unterlippe. Sie begann, mich wild zu küssen. Unsere Zungen kämpften leidenschaftlich miteinander, während sie mir leicht in den Arsch kniff. Ich zuckte kurz zusammen und grinste. Ich zog sie auf den kalten Boden und schlang meine Beine um ihre Hüfte. Wir ließen nicht voneinander ab.. Fest steichelte sie über meine Beine, bis hoch zu meinen Titten. Sie küsste meinen Hals hinunter und machte mir einige Knutschflecke.
"EY, DARF ICH MITMACHEN?!", rief Cynthia Rose lachend vom Zelteingang aus. Wir sprangen vor Verlegenheit auf und zuppelten uns die Kleidung zurecht. Wir grinsten und an und Beca zwinkerte mir zu.

Das war die wahrscheinlich beste Nacht meines ganzen Lebens.

Bechloe/Bloe OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt