Trennung

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Beca's Sicht:

Vorhin hatte Jesse angerufen und wollte sich mit mir treffen. Und dieses Treffen war in 5 Minuten in meinem Zimmer. Zu meiner Überraschung klingelte es jetzt schon an der Tür. Aufgeregt lief ich mach unten und umarmte ihn freudig, doch er erwidete die Umarmung nicht. "Äh, können wir nach oben gehen?", fragte er leise. Ich nickte verwirrt und er folgte mir in mein Zimmer. "Was ist los?", fragte ich besorgt. Jesse schaute mich an und presste die Lippen zusammen. "Hör zu, es fällt mir echt schwer, das zu sagen. Du bist wirklich ein tolles Mädchen und so.. Aber ich.. Oh mann. Ich möchte mich trennen. Weißt du, das hat auch rein gar nichts mit dir zutun.. Ich liebe dich einfach nicht mehr, weil ich mich nunmal in jemand anderes verliebt habe. Es tut mir leid..", stammelte er. Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Verschwinde!", flüsterte ich. "Vielleicht können wir ja Freunde bleiben, Becs.", lächelte er. "Verschwinde aus diesem Haus! Und lass dich hier nie wieder blicken!", schrie ich ihn an und schubste ihn aus meinem Zimmer. Er lief die Treppe runter und machte die Haustür leise hinter sich zu. Wieso habe ich mich nur in dieses Arschloch verliebt!? Ich glitt an meiner Wand hinunter und fing heftig an zu weinen. Traurig, wütend und enttäuscht vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Ich hörte, dass jemand die Tür öffnete. "Beca..", sagte eine mir sehr gut bekannte Stimme. Ich sah auf und erblickte Chloe, die mich bemitleidend ansah. "Er.. er.. hat Schluss gemacht..", schluchzte ich. Sie setzte sich neben mich und drückte mich an sich. Ich wusste, ich brauchte jetzt jemanden, der mich in den Arm nimmt und mich tröstet. Ich wollte jemanden, mit dem ich diesen Schmerz vergessen kann. Und dieser Jemand, die einzige, die jetzt da war, war Chloe. Sie streichelte meinen Rücken und wischte mir die Tränen weg. Ich beruhigte mich langsam wieder und weinte etwas weniger. "Chloe, küss mich!", flüsterte ich sehnsüchtig und starrte auf ihre Lippen. "Wie bitte?", fragte sie verwirrt. "Keine Ahnung, ich brauch das gerade.", meinte ich und schniefte. "Beca, du willst das eigentlich doch gar nicht. Das sagst du dir noch nur, weil Jesse dich so verletzt hat und du jemanden brauchst, der dir Zuneigung gibt. Aber ich glaube, ich bin nicht die richtige dafür.", lächelte sie. Ich hörte jedoch aus ihrem Ton, dass sie ein bisschen traurig war. Ich seufzte. "Tut mir leid, du hast ja irgendwie Recht.", schniefte ich wieder. "Wir lenken dich jetzt ab. Und deshalb reden wir jetzt über Mädchensachen! Also, ehm... Ich habs! Wie war dein erster Kuss, mit wem und wann?", grinste Chloe, während sie mir aufhalf und wir uns in mein Bett legten. Wir legten uns beide auf die Seite, damit wir uns in die Augen schauten. Ich überlegte kurz. "Ich war, schätze ich, 15 oder 16 Jahre alt. Der Typ hieß Jack. Es war widerlich.. Wir waren auf Klassenfahrt und bei Wahrheit oder Pflicht hat mir der Affe dermaßen seine Zunge in den Hals gesteckt, dass ich dachte, ich muss kotzen. Einfach nur ekelhaft.", erzählte ich angewidert. Chloe verzog ihr Gesicht. Eine Weile schauten wir uns nur an. "Du hast schöne Augen..", sagte sie plötzlich und erschrocken von ihren Worten setzte sie sich auf. Ich wurde rot. "Danke, du auch!", lachte ich und setzte mich ebenfalls hin. "Warum hat Jesse eigentlich Schluss gemacht?", lenkte sie ab. Ich wurde schlagartig wieder traurig. "Er meinte, er hat sich in ein anderes Mädchen verliebt."
"Arschloch.", meinte Chloe.
"Das kannst du laut sagen."
"Niemand ist besser als du, Beca. Ich schwöre, wenn du lesbisch wärst, dann würde ich mich an dich ranmachen.", lachte sie. Ich grinste. "Müsstest du dafür nicht aus lesbisch sein?", antwortete ich. "Ähm, ja...", flüsterte sie jetzt und schaute nach unten. Verwirrt sah ich sie an und hob ihr Kinn an, damit sie mir in die Augen sah. "Chloe, willst du mir vielleicht etwas sagen?", fragte ich liebevoll. Sie presste ihre Lippen aufeinander. "Ich kann dir dabei einfach nicht in die Augen schauen..", meinte sie. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Du kannst es mir sagen. Du kannst mir vertrauen, Chlo!", hauchte ich. "Ich bin Bi.", platzte es ihr heraus. "Aww!", sagte ich nur und umarmte sie. Sie erwiderte die Umarmung und atmete erleichtert auf. "Deswegen wolltest du mich auch nicht küssen, hab ich Recht?", lachte ich. Sie nickte. "Wenn es dich tröstet: Für dich würde ich sogar lesbisch werden, Chloe.", lächelte ich sie an und zwinkerte ihr zu. "Dann werds doch einfach!", grinste sie und kam mir näher. Ich nahm sie bei der Hüfte, warf sie aufs Bett und fing an, sie zu kitzeln. Chloe quiekte vergnügt auf und versuchte sich zu befreien, indem sie um sich trat. "Hör auf!", kreischte sie mitten im Lachanfall. Ich grinste und ließ von ihr ab. "Warum hast du mir das denn nicht früher gesagt? Weiß wenigstens Aubrey davon?", fragte ich.
"Ich hatte irgendwie Angst, es dir zu erzählen, weil....ehm.. und ja, Aubrey weiß .. weiß das schon länger.", stotterte sie. "Moment, warum hattest du Angst, es mir zu sagen?", fragte ich verwundert. Sie schaute sich nervös im Raum um. Sie lag immernoch neben mir auf dem Bett. Chloe versuchte, meinen Blicken zu entweichen. Ich bemerkte das natürlich sofort und beugte mich über sie. "Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt. Sie nickte stumm. Ich beobachtete sie ganz genau. "Du hast wirklich schöne Augen.. Um ehrlich zu sein, die schönsten, die ich je gesehen habe..", flüsterte ich, eher unbewusst. Es sprudelte einfach aus mir heraus. Chloe grinste verlegen und wurde dezent rot. "Wird das hier einer dieser 'Bechloe-Momente', von denen Fat Amy immer spricht?", lachte ich leise. "Schätze schon.", lächelte Chloe und nickte.

Chloe's Sicht:

Mein Gott, wie gerne ich Beca gerade küssen wollte. Sie musste nur 10 cm näher kommen, dann würden unsere Lippen aufeinander liegen. "Wie war dein erster Kuss eigentlich?", fragte Beca plötzlich. Ich dachte kurz nach. "Feucht. Und bah. Mehr nicht.", sagte ich kurz und knapp und zuckte mit den Augenbrauen.  Wir schauten uns wieder nur an. Wieso konnte sie nicht auch auf Frauen stehen? Das würde das ganze hier um einiges leichter machen. Doch auf einmal näherte sie sich meinem Gesicht. Mein Herz schlug immer schneller, als würde es gleich aus meinem Brust herrausspringen. Doch dann, als es noch höchstens 2 cm waren, die sie hätte überwinden müssen, räusperte sie sich und ließ sich neben mich ins Bett fallen. "Tut mir leid.. Das war.. Ach egal.", flüsterte sie. "Was?", fragte ich neugierig und enttäuscht zugleich. Sie seufzte. "Ich meine ja nur, nur weil du Bi bist, kann ich dich ja nicht automatisch küssen. Ist ja Schwachsinn.", sagte sie, den Rücken zu mir gedreht. Ich schmiegte mich von hinten an sie. "Und wenn ich dich gleichermaßen küssen will?", flüsterte ich ihr ins Ohr. Beca drehte sich mit erstauntem Gesichtsausdruck um. "W-w-wie war das?", gluckste sie. "Hab ich das gerade etwa laut gesagt?", fragte ich erschrocken und hielt mir die Hand vor den Mund. Beca nickte grinsend. Immernoch auf dem Bett, nebeneinander liegend, schauten wir uns an. Mein Blick wanderte von ihren wunderschönen Augen zu ihren Lippen. Ich fragte mich, ob sie genauso weich waren, wie sie aussahen. "Weißt du, Beca, ich mag -" - "Halt die Klappe, Chloe, und küss mich endlich!", unterbrach sie mich mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Ich lachte und setzte mich auf ihre Beine. Beca legte ihre Hände auf meine Oberschenkel. Langsam kam beugte ich mich nach vorne. Meine rote Mähne verdeckte nun unsere Gesichter. "Küss mich doch einfach, oder willst du noch 3 Jahre hier rumsitzen?", lachte Beca nörgelig. Ich kicherte und legte schließlich meine Lippen auf ihre. Oh mein Gott, sie waren weicher und süßer, als ich sie mir je erträumt hatte. Beca erwiderte diesen leidenschaftlichen Kuss sofort und biss mir sanft in die Unterlippe. Vorsichtig glitten ihre Hände über meinen Körper und krallten sich dann in meinen Hüften fest. Ich stöhnte ganz leise in den Kuss hinein. Das schien ihr zu gefallen, denn sie leckte nun über meine Lippen. Und Zungen kämpften wild miteinander. Ich verwuschelte ihre schönen Haare. Langsam zog ich mich zurück und lächelte. "Hey!", sagte sie traurig. "Echt? Bin ich so gut?", lachte ich. "Besser als jeder, der mich geküsst hat. Ich glaube, mit dir wird es nicht schwer werden, Jesse zu vergessen, Babe.", grinste sie und setzte sich auf. Ich saß immer noch auf ihrem Schoß und hielt sie am Nacken fest, damit sie nicht wieder nach hinten fiel. "Bist du auf einmal lesbisch oder was?", lächelte ich. "Ich hab dir ja gesagt: Für dich würde ich lesbisch werden, Chlo'."

Jo Leutis :)
Gebt mir ruhig mal Rückmeldungen, wie ihr meine OneShots zu findet, würde mir sehr weiterhelfen! Danke :)

Bechloe/Bloe OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt