Party

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Chloe's Sicht:

"Beca, mach mal hinne! Wir wollen jetzt mal langsam zu der Party.", rief ich nach oben. Ich stand mit den anderen fertig an der Haustür und wir warteten nur auf Beca. "Ich komme, ich komm ja schon!", rief Beca und stolperte die Treppe hinunter. Sie sah wieder mal wunderschön aus. "Hübsch siehst du aus.", zwinkerte ich ihr zu. "Danke, weiß ich.", grinste sie. Das hasste ich an ihr. Sie konnte anderen Menschen einfach keine Komplimente geben.
"Los, los, los! Wir sind eh schon spät dran!", drängelte Amy hektisch und schob uns zur Tür hinaus.

Bei der Party angekommen tanzten wir stundenlang und es wurde viel Alkohol getrunken. Ich achtete darauf, nicht zu viel zu trinken und zwischen jedem Drink ein Wasser, damit ich mich nicht betrank. Und zwar hatte ich heute Abend ein Ziel. Ich wollte Beca endlich rumkriegen. Mit ihr ins Bett. Ich wusste, dass es falsch und hinterhältig war, aber es war die einzige Chance, sie dazu zu bringen, mit mir rumzumachen. Und mir waren die möglichen Konsequenzen komplett egal. Ich war jetzt schon so lange in sie verliebt und niemandem, bis auf Stacie, hatte ich es erzählt.

Ich bemerkte Beca, die schon sehr angetrunken war und es fehlte nicht viel, dann würde sie nicht mehr sie selbst sein. Entschlossen ging ich auf sie zu. "Hey Beca, Lust auf noch 'nen Drink?", lächelte ich und zog sie, ohne auf eine Antwort zu warten, zur Bar. "Schütt ein!", grinste sie. Ich gab hochprozentigen Wodka in ein Schnapsglas und überreichte es ihr. Sofort trank sie es und hielt sich die Hand am Kopf. "Alles in Ordnung?", rief ich, denn die Musik war so laut. "Joaaa, bissl Kopfweh!", lallte sie zurück. "Soll ich dich nach Hause bringen?" Beca nickte zögernd. Sie hakte sich bei mir ein und daraufhin verließen wir die Party. Unser Haus war nur ein oder zwei Straßen weiter, also war es zu Fuß keine lange Strecke.

Ich schloss die Haustür auf und wir gingen in ihr Schlafzimmer. "Weißt du, was ich mich schon immer gefragt habe?", meinte Beca undeutlich. Ich schüttelte den Kopf. "Wenn man mit Schlagsahne jemanden tot schlägt, ist es dann Totschlagsahne?", fragte sie mit einigen Pausen zwischen den Wörtern. Ich lachte. So etwas laberte sie schon die ganze Zeit. Aber jetzt war es Zeit, meinen Plan auszuleben. Ich nahm ihre Hände und drückte Beca gegen die Wand. "Was solln des werdn?", kicherte sie und lehnte ihre Stirn an meine. "Würde es dir was ausmachen, wenn ich sich jetzt küsse?", flüsterte ich. "Weiß nich. Kannste ja ausprobiern.", lachte sie leise. Vorsichtig vereinte ich unsere Lippen, doch brach dann ab. "Kannst du das nochmal machen?", fragte Beca. "Was!?", fragte ich überrascht. Beca riss sich aus meinem Griff los und schob mich fordernd Richtung Bett, bis ich auf diesem lag. Sie schaute von oben auf mich hinab. "Und jetzt?", fragte ich verwirrt. "Jetzt wirst du die beste Nacht deines Lebens haben!", lachte Beca und dimmte das Licht. Ich grinste dreckig. Genau das wollte ich erreichen. Ich setzte mich auf und zog sie an ihrem Pulli zu mir, den ich ihr samt Top darunter auszog. "Du siehst wunderschön aus.", flüsterte ich. "Du bist auch 'n ziemlicher Schenkelspreizer.", grinste sie und küsste mich fordernd. Wow, das erste Mal, dass sie mir ein Kompliment gegeben hatte. Ja gut, wenn auch ein sehr merkwürdiges, aber immerhin etwas..

Beca's Sicht:

Ich wachte mit unerträglichem Kopfschmerzen auf. Leise stöhnend öffnete ich meine Augen. Wie kam in mein Bett? Verwirrt schaute ich mich um. Plötzlich entdeckte ich einen Rotschopf neben mir. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es Chloe, meine beste Freundin, war. Mit schlimmer Vorahnung hob ich langsam die Decke, unter der wir beide lagen. Erschrocken zuckte ich zusammen. Wir waren beide Splitterfasernackt. Nackt! Ich schlug die Hände über meinem Kopf zusammen. Was. Ist. Gestern. Hier. Passiert?! Ich wagte nochmal einen Blick unter die Decke, weil ich diese Situation gar nicht wirklich realisierte. "Fuck!", zischte ich und setzte mich auf. "Beca?", hörte ich eine zarte Stimme neben mir. Schlagartig drehte ich mich um. "Chloe. Kannst du dich an letzte Nacht erinnern? Ich weiß nämlich gar nichts mehr!", fragte ich unsicher. Chloe biss sich nervös auf die Unterlippe. "Das bedeutet Ja, hab ich Recht?", fragte ich ungläubig. Sie nickte. "Mann, wie konnte das passieren?! Haben wir etwa echt miteinander..?"
Chloe nickte langsam. "Scheiße, wenn Jesse das herausfindet! Ich bin tot.", jammerte ich. Chloe setzte sich neben mich und schaute mich traurig an. "Es tut mir leid..", entschuldigte sie sich. Ich lächelte gequält. "Das muss es nicht. Ich schätze, du warst genauso sturzbetrunken wie ich.", flüsterte ich. "Was das angeht...", fing Chloe verlegen an. "Was?!", sagte ich säuerlich. "Es tut mir leid, okay? Ich.. ich wollte dich endlich einmal küssen. Ich schwöre, ich wollte nur einen Kuss! Aber dann hast du den Kuss erwidert und mich aufs Bett gedrängt und du sagtest, ich werde die beste Nacht meines Lebens haben und dann habe ich mitgemacht, weil du plötzlich so willig warst und -" - "Moment mal!", unterbrach ich sie. "Willst du damit sagen, dass ich diejenige bin, die mit dir schlafen wollte?" Chloe nickte zögernd. "Aber.. im Nachhinein wollte ich es auch. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht davon abgehalten habe. Und ich hasse mich dafür, dass ich mitgemacht habe. Schließlich war ich noch komplett bei Verstand.", heulte sie schon fast. "Wowow, Chloe, mal langsam! Hör erstmal auf zu weinen, ich bin dir nicht böse. Aber.. Wieso wolltest du mich denn überhaupt küssen?!", fragte ich ein bisschen angepisst und verschrenkte die Arme. "Weil ich dich verdammt nochmal liebe, Beca! Ist das denn so schwer zu sehen?!", heulte sie aufgebracht. Geschockt klappte mir der Kiefer nach unten. "Bitte was?!", fragte ich nach der kurzen Schockstarre. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund. "Sorry, das ist mir so rausgerutscht!", sagte sie schockiert. "Aber.. meinst du das Ernst?", fragte ich, nachdem ich ihre Worte verarbeitet hatte. "Ja..", flüsterte sie weinend. Nachdenklich nahm ich sie in den Arm und drückte sie an mich. Eigentlich würde ich das nie machen, denn immerhin waren wir, bis auf eine Decke zwischen uns, nackt. Chloe schluchzte ununterbrochen. "Sshht, beruhige dich!", flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Es tut mir ja so leid..", schniefte sie. "Hör auf, dich zu untschuldigen. Es ist okay!", sagte ich und wischte ihre Tränen weg. Sie atmete wieder ruhiger, jedoch zitterte sie jetzt leicht. Ich hielt sie noch fester in meinen Armen. "Bin ich wenigstens eine Sexgöttin?", fragte ich leise. "Und wie!", lachte Chloe. "Na dann hatte das ganze wenigstens etwas gutes!", grinste ich. "Und das wäre?" - "Naja, du könntest jetzt jedem erzählen, wie supergeil ich dich gefingert habe.", flüsterte ich. "Ouuh, das hast du!", lachte Chloe. Ich war froh, dass sie nicht mehr weinte. "Bin ich wenigstens auch gekommen?" - "Nicht nur einmal, das sag ich dir.", raunte sie. "Dann musst du aber auch eine  ziiiemliche Sexbombe sein.", entgegnete ich. "Wenn du wüsstest.", lachte Chloe. Plötzlich spürte ich, wie Chloe sanft über meinen Oberschenkel auf und ab strich. "Chloe, was wird das?", flüsterte ich. "Sorry, war automatisch... Du hast keine Ahnung, wie gerne ich dich gerade küssen würde.", hauchte sie, während sie in meine Augen schaute. Ich hob meine Augenbrauen hoch. Stöhnend kniff sie ihre Augen zusammen. "Mensch, was machst du nur mit mir?!", jammerte sie. "Naja, ehrlich gesagt hast du mich auch so'n bisschen neugierig gemacht, Schätzelein.", grinste ich und kam ihr unbewusst immer näher. "Wie meinst du das?", fragte sie verwirrt. "Naja, wenn du sagst, dass ich mit dir schlafen wollte, musst du eine ziemlich gute Küsserin sein. Ich lass mich nicht von jedem fingern, weißt du?", erklärte ich. "Ich habe keine Ahnung, was du mir damit sagen willst.", entgegnete Beca. "Dann zeig ichs dir.", lächelte ich. Forsch drückte ich meine Lippen auf ihre. Gott, schmeckten sie gut. Überrascht kicherte sie und erwiderte es sofort. Gierig zog ich Chloe auf mich, sodass sie auf meinem Schoß saß. Ich presste ihren Körper gegen meinen. Dieses Gefühl war unbeschreiblich gut. Vorsichtig kniff ich ihr in den Arsch, woraufhin sie leise stöhnte. "Darf ich das nochmal hören?", lachte ich und küsste sie erneut. "Ich kanns nicht glauben, dass ich mit dir rummache.", flüsterte ich. "Aber es fühlt sich gut an, oder?", grinste Chloe. Ich nickte. Sanft legte ich wieder meine Lippen auf ihre und verwickelte sie in einen innigen Zungenkuss. Plötzlich hörten wir, wie Schlüssel klirrend auf den Boden fiel. Erschrocken blickten wir zur Tür, wo das Geräusch herkam. Fuck. "Jesse!", entfloh es mir. Mein eigentlicher Freund schaute mich verletzt an. "Ich.. Hör mir zu!", sagte ich, in der Hoffnung, er würde nicht gleich ausrasten.  "Beca, was -", er stockte. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Genau das wollte ich nicht erreichen. Ich hätte wissen müssen, dass es ein Fehler war. "Jesse, bitte gib mir 2 Minuten!", bettelte ich. Chloe ging langsam von mir runter. Still zog sie sich ihre Unterwäsche an und dann meinen Bademantel drüber. "Ich geh lieber in mein Zimmer. Tut mir leid.", stammelte sie, als sie an Jesse vorbeiging. Er starrte mich nur an. "Beca, wie konnte das passieren?", fragte er kurz vorm heulen. "Hörst du mir zu?", fragte ich kleinlaut. Jesse nickte und schaute mich erwartungsvoll an. Ich zog die Decke bis zu meinem Kinn hoch und schaute ihm in die Augen. "Also... Gestern Abend war ich ziemlich betrunken. Chloe hat das dmmerweise ausgenutzt und mich quasi flachgelegt.. Heute morgen, als ich mit 'nem riesen Schädel aufgewacht bin und sie nackt neben mir entdeckt habe, war ich auch erstmal total geschockt. Irgendwann hat Chloe mich neugierig gemacht und dann haben wir angefangen.. Naja, uns zu küssen und ehrlich gesagt.. Es hat mir gefallen. Und jetzt bin ich verwirrt, verstehst du? Ich weiß nicht, ob das nur ein Experiment war, oder ob ich mehr für Chloe empfinde als Freundschaft. Ich weiß nur, dass es sich verdammt richtig angefühlt hat..", erklärte ich. Jesse schaute mich verständnisvoll an. Ich erwartete alles. Geschrei, Gemecker, Schläge.. Stattdessen sagte er nur:"Okay." - "Wie 'okay' ?", fragte ich verwirrt. "Es ist okay. Wenn du dich in ein Mädchen verliebt hast, dann komme ich damit klar. Naja, solange Chloe dich auch liebt. Weißt du, mach dir keine Sorgen um mich, mir geht es gut. Ich will nur, dass du glücklich bist, Beca. Und wenn das mit Chloe funktioniert, dann werd mit Chloe glücklich. Aber ich find das nur solange okay, wie sie dich auch liebt. Und wenn sie dich verletzt, dann komm zu mir. Du bist mir wichtig und wirst mir immer wichtig bleiben.", lächelte er und setzte sich zu mir aufs Bett. "Jesse, du bist echt perfekt!", lachte ich und umarmte ihn. Als besten Freund. "Ich hab dich lieb.", flüsterte ich und wuschelte ihm durch die Haare. "Ich dich auch. Pass auf, ich geh jetzt lieber nach Hause. Du kannst ja gleich mit Chloe alles klären.", sagte er, schnappte sich seine runtergefallenen Schlüssel und ging. Ich sprang auf und zog mir Klamotten an. Müde gähnte ich und ging rüber zu Chloes Zimmer. Ich klopfte zwei mal. "Jaa?", hörte ich dumpf. Ich trat ein und machte die Tür hinter mir zu. Chloe hatte sich ebenfalls angezogen. Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu, hielt sie an der Hüfte und zog sie sanft zu mir, woraufhin ich unsere Lippen vereinte. Sie legte ihre Hand in meinen Nacken und erwiderte es. "Ohne Klamotten hast du mir übrigens besser gefallen.", grinste ich dreckig. Chloe kicherte. "Was ist mit Jesse?", fragte sie mit ernster Miene. "Tja.. wir haben uns getrennt.", sagte ich locker. "Was?! Und daran bin ich Schuld, hab ich Recht?", fragte sie traurig und ging einen Schritt weg von mir. Ich drückte sie sanft gegen die Wand und presste meinen Körper gegen ihren. "Dich trifft gar keine Schuld! Jesse hat gesagt, ich soll mit dir glücklich werden, solange du mich auch liebst.", munkelte ich. Auf Chloes Gesicht bildete sich ein wunderschönes Lächeln. "Naja, liebst du mich denn auch wirklich?", fragte ich sie. "Und wie ich dich liebe, Baby!", flüsterte Chloe und gab mir einen Kuss.

Würde mich freuen, wenn ihr mir mehr Kommentare hinterlasst. Wäre ganz hilfreich für mich. Danke im Vorraus. Bye bye :)

Bechloe/Bloe OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt