8.Kapitel |:PARTYSTIMMUNG:| ✔️

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Lied: The Night Is Still Young - Nicki Minaj

Teil 2

Als würde es auch anders sein, beobachten ein paar Partygäste das Schauspiel gespannt, sodass er mich kurz darauf weiter Abseits zieht.

,,Was soll das?!", ist das einzige, was ich hervorbringe und entreiße mich seinem festen Griff, den er sofort lockert. Dummerweise verschütte ich dabei etwas von der Mische, was ich gekonnt überspiele. Abwartend hebe ich eine Augenbraue.

Der Typ ist doch total bescheuert.

,,Es muss uns ja nicht jeder zuhören", erwidert Luke seelenruhig und sieht mich dabei einfach nur an. Es scheint fast so, als könne er mich mit seinen blauen Augen direkt durchschauen. Meine tiefsten Geheimnisse offenbaren.

,,Ich weiß ja nicht, ob du da was falsch verstanden hast, aber ich bin einem Gespräch mit dir nicht gerade zugeneigt", sage ich und verschränke die Arme vor der Brust.

,,Und warum nicht? Ich habe dir doch nichts getan, oder habe ich das anders in Erinnerung?", fragt er gelassen. Für den Bruchteil einer Sekunde weiß ich tatsächlich nicht, was ich sagen soll.

Eigentlich hat er mit seiner Aussage nicht unrecht. Vorausgesetzt ER steckt nicht hinter dem kleinen Anschlag von vor ein paar Tagen, der auf uns ausgeübt wurde. Das muss ich allerdings noch herausfinden.
,,Wow, Madame hat wohl dieses Mal keinen passenden Konter parat", stichelt er und grinst leicht.

,,Ich will nur nicht meine Energie in Menschen stecken, die mich sowieso nicht unbedingt interessieren ", sage ich kalt. Warum bin ich überhaupt so gemein zu ihm? Betrachtet man die ganze Sache logisch, hat er mir bis dato keinen Grund gegeben auch nur annähernd unfreundlich zu ihm zu sein. Ich benehme mich ja schon fast wie er, der fremde Mädchen im Flur einfach anrempelt.

Auf so ein Niveau begebe ich mich bestimmt nicht hinab. ,,Denkst du deine Sprüche schrecken mich ab? Glaub mir, ich bin viel schlimmeres gewohnt. Mal ganz abgesehen davon sehe ich genau, dass das nur ein Schutzmechanismus von dir ist", stellt er fest und sieht mich von unten nach oben an. Mir bleibt beinahe die Spucke im Halse stecken. Gute Menschenkenntnisse scheint er zu haben, allerdings könnten mir diese gefährlich werden. Also cool bleiben Hannah.

,,Meinst du? Vielleicht mag ich dich auch einfach nicht", erwidere ich stumpf und verdrehe die Augen. Innerlich jedoch, schreie ich beinahe.

Genervt pustet Luke etwas Luft durch seine vollen Lippen: ,,Können wir uns bitte vernünftig unterhalten? Ich versuche hier gerade so etwas wie eine friedliche Konversation zu führen und du benimmst dich wie ein kleines Kind. Dabei weißt du tief in deinem Inneren ganz genau, dass ich eigentlich ganz sympathisch bin. Nur wenn du diesen Gedanken zulassen würdest, könntest du wohlmöglich anfangen mich zu mögen. Und das willst du natürlich nicht."

Wie bitte? Ich und ihn mögen? Selbstbewusstsein hat er, dass muss man ihm lassen. Zu große Erwartungen an mich allerdings auch. Unweigerlich fange ich an zu lachen. Was für eine absurde Aussage. Dabei beobachte ich, wie sich auf seine Miene ein leichtes Grinsen schleicht und wow - Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie ein so wundervolles Lächeln gesehen.

,,Was grinst du so?", frage ich zickig und mustere ihn. Ein nervöses Zittern in meiner Stimme kann ich jedoch nicht verbergen.

Der Typ macht mich total unsicher.

,,Es ist nichts. Du bist nur sehr interessant, das ist alles."

Mein Atem stockt.

Bitte was?

Ich spüre die Angst in mir aufkeimen. Die Angst davor, dass Luke auch nur einer der unzähligen Kontakte des Psychos ist, der mich sobald ich ihm den Rücken zukehre, erschießt.

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